Darf meine Mutter mir mit 16 den Freund verbieten?
Also ich bin weiblich und werde am Donnerstag 16. Mein Freund ist 20, wir sind seit fast einem halben Jahr zusammen und bei uns passt einfach alles...Wir sagen oft die selben Sachen, haben mega viele Gemeinsamkeiten und doch genug Unterschiede. Ihm geht es auch nicht um den Sex wir hatten erst Ende Dezember Sex.
Er fährt immer fast 5 Stunden zu mir hin und kümmert sich 24/7 um mich.
Meine Mutter ist sehr speziell, wie ich in meinem ersten Beitrag bereits sagte...Sie weiß nicht von uns. Aber uns zu treffen wird so immer schwerer, da er ja auch so weit weg wohnt...
An meinem 16 Geburtstag würde ich ihr gerne von ihm erzählen...Ich habe aber Angst, dass sie mir den Kontakt untersagt...Darf sie das? Wie sieht da die gesetzliche Lage aus?
6 Antworten
Entgegen anderer Auskünfte:
In Deutschland kann dir die Mutter mit 16 Jahren den Freund nicht verbieten.
Es ist sogar gegen den Widerstand der Eltern eine sexuelle Beziehung mit 14 Jahren legal, wenn - im Streitfall - eine ausreichende persönliche Reife gerichtlich festgestellt wird.
jep. Allerdings:
wenn - im Streitfall - eine ausreichende persönliche Reife gerichtlich festgestellt wird.
Nein. Das ist keine Frage der "persönlichen Reife" (was auch immer das sein soll), sondern der "Fähigkeit zur sexuellen Selbstbestimmmung".
Die wird aber mit 14 als gegeben angenommen.
Ein Gericht müsste also feststellen, dass die ausnahmsweise fehlt. Das ist a) unwahrscheinlich, und b) nur bis 16 überhauot möglich.
Alle anderen hier scheinen da ja anderer Meinung zu sein und die Beziehung eher zu missbilligen...
Bei GF treiben sich nicht wenige (sehr konservative) User herum, bei denen sich ein gestörtes Verhältnis zur Sexualität (insbes. junger Menschen) mit einer weitreichenden Unkenntnis von Recht und Gesetz paart. Da wird die Antwort dann nicht von Sachkenntnis, sondern von deren "Moral" bestimmt, bzw. was sie dafür halten.
Das deutsche Recht schützt aber ausdrücklich Jugendliche auch vor solchen Eltern!
Rot/Grün hat Anfang dieses Jahrhunderts das "Kindeswohl" zur obersten Priorität gemacht (über alle Elternrechte), und das Familiengerichtswesen umfassend reformiert, damit das auch praktisch durchsetzbar ist.
Einer der schönsten Sätze aus der deutlichen Urteilsbegründung: "Natur und Recht fordern die Losllösung von den Eltern." :-) Und was Sex und Beziehung angeht, ist das mit der Sexualmündigkeit der Fall, die die Rechtsprechung seit sehr vielen Jahrzehnten ab 14 voraussetzt.
Da kann es bis 16 Ausnahmen geben, aber auch das ist extrem unwahrscheinlich - und bei dir offensichtlich auch nicht der Fall. Ab 16 eben ohnehin niemals mehr, so das Gesetz.
Eine Beziehung, nicht Sex, dürfen die Eltern dann bis 18 nur noch verbieten, wenn der Partner selbst wiederum das Kindeswohl gefährdet. Aber da sind die rechtlichen Hürden SEHR hoch!
Das Gericht nannte da "z.B. bei Verführung zu Alkohol/Drogen, oder [religiösem] Sektierertum". Wenn dein Freund also nicht gerade Drogendealer oder Hassprediger ist ... ;->
Siehe auch meine Antwort hier: https://www.gutefrage.net/frage/hat-man-mit-14-sein-sexleben-selbst-in-der-hand#answer-268448507 , bzw. meine Kommentare im Thread zu CAPTAINs Antwort: https://www.gutefrage.net/frage/hat-man-mit-14-sein-sexleben-selbst-in-der-hand#comment-171175592
Ergänzung: Hier der Beleg für meine Angaben:
Stimmt! Aber das sind zu vernachlässigende Einzelfallentscheidungen. Die Praxis sieht ganz anders aus. Allerdings würde ich es auch niemals auf eine solche gerichtliche Auseinandersetzung mit einer 16jährigen Tochter tun, die an der Schwelle zur Erwachsenen steht. Da handelt man nicht mit Verboten, wie bei einem unverständigen Kleinkind, sondern begleitet die Jugendliche auf ihrem Weg. - Und ich weiss sehr genau, wovon ich hier rede aus ganz eigener, guter Erfahrung.
Bei der 14jährigen handelt es sich (zwangsläufig) um eine Einzelfallentscheidung, die aber auf eine grundsätzliche Möglichkeit verweist. Bei einer 16jährigen würde man von einer 'ausreichenden Reife der Persönlichkeit' ausgehen können, wenn nicht gravierende Umstände dagegen sprechen.
Aber das sind zu vernachlässigende Einzelfallentscheidungen.
Blödsinn!
Das ist kein Einzelfall, sondern allgemein gültiges Recht.
Sooo allgemein gültig, dass das halt normalerweise auch gar nicht erst vor Gericht landet.
Und das war den Eltern bestimmt auch bewusst, sonst hätten sie ihre Tricksereien nicht nötig gehabt, die sie letztlich mit das Sorgerecht gekostet haben,
Ihre bodenlose Dreistigkeit zum Gesetzesverstoß und zur Verschleierunf'g desselben, DAS machte hier den Einzelfall aus.
Allerdings würde ich es auch niemals auf eine solche gerichtliche Auseinandersetzung mit einer 16jährigen Tochter tun, die an der Schwelle zur Erwachsenen steht. Da handelt man nicht mit Verboten, wie bei einem unverständigen Kleinkind,
So ist es.
Und weil leider nicht alle Eltern so denken, ist das mittlerweile auch gesetzlich festgeschrieben.
sondern begleitet die Jugendliche auf ihrem Weg
Eben.
Das Gericht in seiner Urteilsbegründung sinngemäß: Die elterliche Aufsicht hat hier der elterlichen Kontrolle zu weichen.
Sprich: Bestimmen ist Tabu, aufpassen, dass nichts Schlimmes passiert, ist okay.
Sie darf Dir nur über Deinen Aufendhalt bestimmen,alles andere ist Deine Sache,auch der Sex
Ich bin fast 17 und mein Freund ist um einiges älter als deiner. Ich habe eine sehr lockere Mutter, sie weiß, dass sie es mir schlussendlich nicht verbieten kann. Wie das bei deiner ist, keine Ahnung. Ich würde noch warten ansonsten gibts am Ende nur Stress.
Grundsätzlich ja, wäre aber unklug von Deiner Mutter.
Mit Deiner Frage bewegst Du Dich allerdings im Rahmen von Vermutungen und weißt gar nicht, wie Deine Mutter wirklich reagieren würde.
Ein bisschen mehr Vertrauen zu Deiner Mutter wäre hilfreich. Auch die eigenen Eltern sind gar nicht immer so blöd und streng, wie allgemein oder gelegentlich von der Kinderschar vermutet.
Sprich einfach mit Deiner Mutter darüber. Für Deine Mutter ist ein Freund auch eine neue Situation, die verschiedene Ängste schafft.
Mit Offenheit und Vertrauen zwischen Euch ließe sich sehr viel positiv in Deinem Sinne gestalten.
Deinen Beitrag finde ich gut. Es trifft allerdings - zumindest für Deutschland -nicht zu, dass die Mutter die Freundschaft verbieten kann. (s. meinen Beitrag)
Theoretisch hast Du recht! Aber: Siehe meinen Kommentar zu Deiner Antwort.
Ja darf sie aber ich denken das der erste Eindruck zählen wird. Ich hab meine Eltern auch mal gefragt ob mein Freund (den sie noch nicht kannten) mal mit zu uns nehmen kann.. Und sie haben zuerst gezögert aber dann😊 Versuch dein Glück einfach:)
meistens wollen die Eltern das du glücklich bist. und wenn du es bist dann hast du Glück:) nur könnte es bei der Entfernung etwas anders sein.. Ich gebt ganz schön viel Geld aus um dahin zu fahren😅
Nein, darf sie nicht.
Das würde u.a. gegen das Umgangsrecht der Tochter verstoßen.
Sicher? Alle anderen hier scheinen da ja anderer Meinung zu sein und die Beziehung eher zu missbilligen... Wäre natürlich super, wenn du recht hast...