Warum wurden die Probleme immer aufgeschoben auch vor Norbert Blüm berühmten Satz war die Entwicklung angedeutet?

4 Antworten

Es ist politisch ein ganz heißes Thema mit - je nach politischer Ausrichtung - sehr unterschiedlichen Lösungen.

Die FDP wollte schon zu Blüms Zeiten klarstellen, dass man ohne Eigenvorsorge seinen Lebensstandard nicht halten kann.

Die anderen beiden Parteien (ja, es gab nur CDU/CSU, SPD, mit den Grünen wollte damals keiner koalieren) konnten schon damals nur Reförmchen machen, weil immer die nächste Wahl drohte und keiner die schon damals wichtigen Alten verprellen wollte.

In Wirklichkeit war die Reform von 2000 eine große und eine um die Riester-Rente (= kapitalgedeckte Rente) ergänzte Rente kann.

So schlecht wie viele glauben ist das deutsche System - durch staatliche Umlagen und vieles mehr, das im Laufe der Zeit eingebaut haben - nun auch wieder nicht.
... Naja "gewesen", muss man sagen. In jedem Wahlkampf kommt wieder irgendwas, das die Rentenauszahlungen steigert. Mir fällt Rente mit 62 (für wenige Jahrgänge), Mütterrente und Rente nach 45 Arbeitsjahren ein.
In Wirklichkeit wäre es gar nicht so schwer, durch demografische Faktoren und anderes die Rente wirklich sicher zu machen. Dummerweise verstehen die Politiker nicht, dass Wahlen so wichtig dann auch wieder nicht sind.

Hm. Was hätte Blüm machen sollen?

Im Prinzip gibt es ja nur 2 Möglichkeiten: Rentenbeiträge erhöhen (das heißt dann auch weniger Netto vom Brutto für die meisten) oder Querfinanzierung durch Steuern (das heißt dann auch Gefahr höherer Steuerlast).

Weil es einfacher ist, zukünftige Probleme zu ignorieren als akute.

Weil Rentner eine Wählergruppe bilden, die immer größer wird.