Wie war eure Jugend (12 - 19 Jahre)?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

8 25%
3 17%
4 17%
5 17%
6 17%
2 8%
Ich bin noch Jugendlicher. 0%
1 0%
7 0%
9-10 0%

8 Antworten

8

Aus heutiger Sicht. Ja klar lief auch vieles schief, aber ich habe tolle Erinnerungen erschaffen.

6

Ich würde eigentlich aus meiner Jugendliche Perspektive 10 geben.

Aber als ich immer mehr älter wurden haben mir über 100 Menschen aus verschiedenen Ecken im laufe meines Lebens bewiesen das ich dumm, komisch verrückt bin, rückblickend muss ich tatsächlich zugeben das Sie recht hatten, und viele Menschen wo ich als dummer Mitläufer gesehen habe , haben heute Familie gegründet oder ein Haus teures Auto gekauft.

Ich hatte mit 30 zum ersten Mal überhaupt ein guten Job und konnte von Mutti wegziehen.

Fazit, mein Fehler in der Jugend war das ich mich nie anpassen konnte/wollte, und deswegen auf die schnauze gefallen bin und heute eine kleine Wohnung und ein kleinen Freundeskreis habe. Und das wird auch nicht mehr besser im Leben bei mir ich werde älter .

Trotz schöne lustige Erinnerung an meiner Jugend, ist es mir heute peinlich, wie ich damals war, so peinlich das ich verdrängen gelernt habe. Deswegen die 6 mein Erwachsenenes Ich lehnt , mein kindlichen Jugendliche ab, und fühle mich mit 30 als Verlierer


akirschenhoffer  15.07.2024, 23:29

Also ein doppelschneidiges Schwert bei mir wobei äher negativ

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5

Es gab sehr gute und glückliche Zeiten aber es sind auch (zum Teil extrem) schlimme Dinge passiert. Von daher 50:50.

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Ich hatte eine schöne Jugendzeit, in der es an nichts fehlte, obwohl alles sehr "bieder" war (Vorstadt halt^^) und wir viele Möglichkeiten einfach nicht hatten - allein räumlich, aber auch wegen dem strengen Kulturkonservativismus im Milieu, der vieles nicht zugelassen hat. Dennoch vermisse ich nichts und muss sagen - es war schon damals gut, auch wenn's nicht immer einfach war, und es ist heute immer noch gut in den Erinnerungen, ohne zu glorifizieren.

Der große Schauspieler Paul Hörbiger hat einmal treffend festgestellt: Für angenehme Erinnerungen muss man im Voraus sorgen. Und wenn keine da sind, kann man daraus entweder das Beste machen oder wird die schlechten Erinnerungen gewinnen lassen, selbst wenn er es gar nicht wollen würde. Aber meine Erinnerungen sind zum Großteil gut!

Vorstadt bedeutet nicht Provinz, sondern reaktionäres Arbeiter-/Spießermilieu. Man aß nur, was man kannte und alles war sehr überschaubar. Selbst Partys spielten sich fast immer im selben Stadtteil und im eigenen Freundeskreis ab; wer bei uns damals einen Partner hatte, lernte ihn über Freunde kennen oder man war sich schon im Kindergarten das erste Mal begegnet. Auch wir Jugendliche waren eigentlich für die frühen 2000er bieder und erlitten der Reihe nach einen Kulturschock, als man den "Deckmantel" der Haupt- oder Realschule verließ und dort Jugendliche aus anderen Städten kennen lernte, die irgendwie weiter waren, was Materielles, was Mode und ähnliches anging und auch nicht so bodenständig gewesen sind. Das sah man vor allem im Kleinen: Magazine wie "Spiesser", die es an den Berufsschulen gab und die sich an die Kiddies aus der hippen Großstadt richteten, haben uns eher überfordert und befremdet oder auch verängstigt (!) als interessiert oder angesprochen. Ich selber konnte mit dem Heft nichts anfangen, mir war unsere Tageszeitung am Frühstück vertrauter.

Andererseits: Wer "mehr" gewollt hätte als das Bekannte, der hätte in manchen Elternhäusern links und rechts eine auf die Backe gekriegt und Hausarrest (jawohl, in den 2000ern noch - ich habe das vereinzelt bei Freunden erlebt); da hatte ich es noch gut - als es z.B. um Rauchen ging und um die erste Freundin und Sex, hieß es nur von meinem Opa ... Junge, es ist dein Geld, von dem du Führerschein machen und CDs kaufen willst und es ist deine Gesundheit (ich bin kein Raucher geworden) ... und bei deinem Mädchen musst du schon selber wissen, was du machst, ihr hattet ja Aufklärungsunterricht in Bio bei der Frau H., die war doch so nett und die hat euch das ja erklärt, das wirst du sicher noch wissen. Hat gefruchtet (ich wuchs beim Opa auf, der das Sorgerecht hatte - er war nicht immer einfach, aber er war immer freundlich, hat alles erklärt und war auf seine Weise super - ich merke heute, ich werde ihm immer ähnlicher!).

Ich selber hatte davon abgesehen keine One-Night-Stands, dafür eine glückliche Beziehung mit Caroline, mit der ich auch mit 17 mein erstes Mal hatte (war trotz Gipsbein wunderschön) und mit der heute noch Kontakt habe; ich hatte gute Freunde, nette Bekannte, das Jugendhaus und im Ganzen ein Umfeld, das damals schon okay war. Bestimmt war es das auch deswegen, weil ich nicht anders kannte und keinen Vergleich hatte, aber ich sehe noch heute keinen Grund mich zu beklagen. An der Realschule hatte ich eine doofe Klasse erwischt, in der es viel Mobbing gab und immer wieder Gedöns und Geknatsche, aber gute Lehrer und die Kinder der anderen Klassen waren sympathisch, ich hatte immer und überall Anschluss.

Ich war ein ruhiger Jugendlicher, der weder ständig gezecht hat (gut, ich hatte auch mal einen Filmriss an Silvester und trank auch mal "Libero Boonekamp" von Schlecker oder dieses Veltins V-Plus Curuba, das ca. 2006 schwer in Mode war) noch gepöbelt oder geprügelt; ich war nie ganz vorne dabei, aber auch kein Außenseiter - und ich habe mich auch nie irgendwie verstellt gehabt. Ich bin irgendwie gut bei den Mädchen angekommen, was ich mir lange Zeit selber nicht erklären konnte - wahrscheinlich mochten sie mich deswegen, weil ich kein arroganter cooler Supertyp war, der das Blaue vom Himmel gelogen und angegeben hat wie noch was, sondern der Freundliche von um die Ecke. Dazu muss ich sagen: Ich stamme offen aus ungünstigen Verhältnissen, gebe das auch gern zu (ich schäme mich dafür auch nicht) und war schon zur Schulzeit derjenige, der bei den Mädchen gut angekommen ist und es nie schwer gehabt hat. Die ganzen "coolen Typen" aus den alteingesessenen "guten" Familien, die teilweise auch Schwestern hatten, wurden in Schule und Ausbildung mehr oder weniger ignoriert oder als nervig angesehen, ich hingegen war im Allgemeinen und auch bei den Mädchen ehrlich beliebt. Wurde zwar dahingehend erzogen, dass man sich selber nicht sympathisch oder kompetent oder gar attraktiv finden dürfe, aber wenn ich mich heute so ansehe, denke ich ... ich bin als Mensch zwar kein Schönheitskönig und kein cooler Adonis, aber objektiv eine sympathische Erscheinung, die durchaus als attraktiv wahrgenommen werden kann.

Wir hatten auch unseren Spaß: nach dem Motto ------> Spielesammlung und danach Flaschendrehen mit Judith und Mareike und Verena am 16. Geburtstag von der Ann-Sophie^^ so irgendwie was, Veltins Curuba V-Plus gab's auch flaschenweise - und man fragte sich vorher, welches T-Shirt man über welches Langarmshirt und zu welcher schlabbrigen dünnen Cargohose trägt um "cool" zu sein und attraktiver auf Judith oder Mareike oder Verena zu wirken, die sich genauso angezogen haben.. war cool, die Nächte im Partyfans-Chat (des war schöööön^^) nicht zu vergessen ... wohl dem, der damals schon T-DSL hatte :-). Das absolute Highlight war fraglos immer mal wieder die SWR 3 Dance Night in der Stadthalle, natürlich im selben Outfit und mit den selben Freunden und Bekannten.. da traf man auch schon mal 'ne junge Lehrerin an der Bar ;-)

Ich würde alles genauso wieder machen und ganz bewusst auch ein zweites Mal trotz guter Noten und so viele, "die es gut meinen", weder Abitur noch Studium in Angriff nehmen, sondern wieder eine Ausbildung machen - und mit 33 muss ich sagen ... alles soweit richtig gemacht, mein Leben ist gut und ich habe mir die ganzen Träume erfüllt, von denen mancher gesagt hat, dass sie "unrealistisch" seien und sowieso nicht in Erfüllung gehen. Wahrscheinlich habe ich gerade deswegen mit Mitte 20 ziemlich dick aufgetragen mit meinem (gebrauchten) Siebener-BMW (E38 war das damals) und anderen Dingen, die ich einfach gebraucht habe, um allen zu zeigen, dass sie Unrecht hatten.

Obwohl mich heute wohl jeder, der in den frühen 2000ern eine "coole" Jugend hatte einer langweiligen und spießigen Jugend bezichtigen würde (ist ja objektiv auch so), vermisse und bereue ich nichts.

Ich gebe übrigens auch gern zu, dass ich als Jugendlicher in die Sängerinnen Kristina Bach und Kate Ryan ein bisschen verknallt war & mir Sendungen wie den ZDF-Fernsehgarten extra ihretwegen ansah :-)

https://www.youtube.com/watch?v=-5_8WzxbywU

https://www.youtube.com/watch?v=kkmNsQQwG_U


akirschenhoffer  15.07.2024, 23:19

Weiß nicht hab angst in dieser dummen oberflächlichen social Media welt kinder zu setzen, ich fand das in denn 90 er noch so im Rahmen, ich glaube Idiocracy wird tatsächlich Realität. Aller Werte was ich in der Jugend hatte, sind irgendwie uncool und nichts Wert.

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Ich hatte eine lange Zeit Depressionen in diesem Alter. Das war natürlich wirklich blöd.

Andererseits habe ich in dieser Zeit auch neue Freunde kennengelernt, was wiederum schön ist und mit diesen konnte ich schöne Erfahrungen sammeln bisher

Aktuell geht es mir auch recht gut.