Wie gerne bist du der Überbringer schlechter Nachrichten?
Wie gerne bist du der Überbringer schlechter Nachrichten?
Ich rede jetzt von schlechten und nicht extrem schlechter Nachrichten. Also nicht gemeint ist etwas, was mit schwerer Krankheit, Tod und Verbrechen zu tun hat. Also nicht sowas wie:
- Ich konnte ihm nicht helfen. Ihr Sohn ist tot.
- Es tut mir leid, Sie haben Krebs.
- Ich habe gestern gesehen, wie ein Ehemann eine ältere Frau ausgeraubt und blutig geschlagen hat.
Ich rede eher von solchen Dingen:
- Ich weiß, du bist gerade erst vor 3 Monaten in meiner WG eingezogen, aber ich muss sie leider auflösen, da ich Ende des Jahres mit meiner Freundin zusammen ziehe.
- Gestern habe ich gehört, wie der Geschäftsführer sich mit dem Abteilungsleiter unterhalten hat und gesagt hat, dass die Hälfte unserer Abteilung entlassen werden muss.
- Leider kann ich doch nicht zu deinem 30. Geburtstag kommen.
Natürlich ist es individuell, was als schlechte Nachricht und was als extrem schlechte Nachricht empfunden wird. Aber ich denke die Idee ist klar geworden. Also: Wie gerne bist du der Überbringer schlechter Nachrichten?
51 Stimmen
16 Antworten
Etwas das ich lieber schnell hinter mich bringe und hoffe, dass man es mir nicht übel nimmt!
Mit nachdenklichen Grüßen
SANY3000
Hallo teehouse!
Du, ich habe schon unendlich viele Varianten schlechter Nachrichten überbracht.
Und, ob die Nachricht nun schlecht oder nicht war, lag nicht an mir.
Zudem hat es mich zumeist nicht nicht (in)direkt betroffen.
Dinge ändern sich eben und manchmal hat man auch einmal Pech.
So läuft das Leben eben. Ich bin daher ganz "neutral" damit umgegangen und habe dezent seriös und empathisch Nachrichten übermittelt.
Meiner Meinung hat das auch nichts mit (un)gern zu tun, da diverse Dinge einfach getan werden müssen. Da ich mehrere soziale Ehrenämter ausübe, bleibt auch dort die eine oder andere schlechte Nachricht nicht aus. Auch ich habe mit drogenabhängigen, suizidalen, sterbenden und hochkranken Menschen zu tun.
Auch wenn es um Babys und Kinder geht, muss man eben seinen Job machen.
Privat sehe ich es auch so. Es ist immer emotional, aber es hilft eben nichts.
Dennoch sollte man empathisch sein und ein gewisses Maß an Feingefühl haben. Für mich sind zwar "Folgen" logisch, aber dennoch muss man immer auch an Angehörige, Freunde, Bekannte und Dritte denken. Auch bei Unfällen etc. muss man stark sein. Ich mache eben meinen Job, da spielt die eigene Empfindung oder die Tatsache, ob man es (un)gern macht, gar keine Rolle.
Je nach Blickwinkel sind schlechte Nachrichten keine schlechten Nachrichten,
da dadurch neue Möglichkeiten eröffnet werden.
Danke für die ausführliche Antwort. Kann ich alles gut nachvollziehen und sehe es großteils ähnlich. Nur der letzte Punkt ist etwas schwierig. Klar, es ergeben sich auch Chancen. Trotzdem treffen die schlechten Nachrichten die Empfänger auch erstmal hart.
Ich mach sowas nicht gerne, aber was muss das muss halt. Aber das ist einer der Gründe warum ich niemals Arzt sein könnte so oft schlechte Nachrichten überbringen zu müssen würde mich etwas fertig machen. Dafür bin ich zu emotional.
Ja, ich kann auch kein Blut sehen, da wird mir schwindlig.
Blut fände ich nicht so tragisch, aber gammelige Körperteile usw.
Manches muss man halt sagen und es kommt auf die Person und Nachricht an. Bei Leuten wo ich weiß die reagieren entpsannt hab ich da kein Problem mit was schlechtes zu übermitteln, aber manche reagieren auch dann über
Manche tendieren dazu, die Überbringer für den Inhalt der Nachricht verantwortlich zu machen oder angepisst zu reagieren.
Da ich in keiner WG ziehen würde. Und ich bin selbstständig. Und ich feier schon lange meinem Geburtstag nicht mehr. Z.b aber bei anderen Sachen bin ich allgemein so okay. Ich schreibe dir später über WhatsApp oder Email dazu was. Bis dann sage ich dann.
der Grund ich möchte mich dann später ausführlich dazu äußern und gut überlegt. Bevor ich aus Zeitdruck oder persönlichen Problemen was falsches sage oder die Hälfte vergessen habe.
Für mich wäre ein noch wichtigerer Grund, dass ich nicht mit dem Körper der Patienten arbeiten wollte, wegen Ekel. Neurologe und Psychiater wäre dagegen spannend.