Welchen Weg zur Begrenzung der Nutzung fossiler Heizenergie bevorzugt Ihr?
Das "Heizungsgesetz" der Ampel ist 2024 in Kraft getreten. Es regelt in großem Detail, wo und wann ich unter welchen Bedingungen welche Form der Heizung einbauen darf. So ist es unzulässig, jetzt im Bestand eine alte Gasheizung durch eine neue Gasheizung zu ersetzen, wenn dieses nicht in der Lage ist, erneuerbare erneuerbare Energieträger wie Biomethan oder Wasserstoff zu verarbeiten. Ab 2029 dürfen diese Heizungen dann nicht mehr ausschließlich Erdgas verbrennen usw. usw.
Der Staat geht also den Weg der detaillierten staatlichen Regulierung und Vorgaben.
Alternativ kann der Staat den Menschen maximale Handlungsfreiheit belassen und durch die schrittweise Erhöhung staatlicher Abgaben auf fossile Brennstoffe, deren Nutzung unattraktiver zu machen, was den Verbrauch reduzieren wird. Die Menschen können aber selbst entscheiden, wie sie heizen.
12 Stimmen
3 Antworten
Wer sich jetzt noch eine Gasheizung einbaut hat sowieso den Schuss nicht gehört.
PV aufs Dach und Wärmepumpe in den Keller. Kommt der Energieautarkie schon recht nahe.
Außer dem kartoffeligen Spleen, zur Wärmeerzeugung irgendwas verbrennen zu müssen, spricht absolut nichts für eine Gasheizung.
Inzwischen gibt es auch genügend Daten die zeigen, dass Wärmepumpen auch in Altbauten funktionieren.
Das kann ja doch bitte lieber jeder selbst entscheiden. Was ist denn der Sinn, für jedes Detail komplizierte staatliche Vorschriften zu erlassen?
Manchmal muss der Staat die Menschen zu ihrem Glück zwingen. Darum gibt es Gurtpflicht, Verbot harter Drogen etc.
Die meisten Bürger leben hierzulande zur Miete. Die müssen zwar die zunehmend horrenden Heizkosten bezahlen, haben aber keinen Einfluss darauf, was der Vermieter einbauen lässt.
Dem Vermieter ist es auch egal, denn die Kosten muss er ja nicht selbst tragen. Also nimmt er das was erst einmal scheinbar die geringe Investition bedeutet.
Der Mieter hat dann nur eine Wahl: heizen oder frieren.
Das Thema "Klimaschutz" spielte bis hierher noch überhaupt keine Rolle; das kommt dann ja noch obendrauf.
Die Fragestellung ist in mehrfacher Weise missdeutend.
- "Der Staat" wird von uns allen bestimmt, den "alle Macht geht vom Volke aus". Auch wenn es für einige schwer zu verdauen ist, aber die mehrheitlich gebildete Regierung erlässt im Sinne der mehrheitlich gewünschten Ziele Gesetze als allgemeingültige Regeln.
Das laute "Mi-Mi-Mi" einiger, die so tun, als würden Gesetze ihnen auf die Füße zu treten, ist kaum auszuhalten.
- Das Gesetzt ist klar und deutlich geschrieben. In Gesetzen sind klare Abgrenzungen und Anwendungsumfang deutlich zu definieren, was das Gesetz auch tut. Eine "detaillierte … Regulierung und Vorgabe" ist das nicht, sondern ein rechtsicher formuliertes Gesetz.
Hier liegt ein Missverständnis darüber vor, wie ein Gesetz gut zu formulieren ist.
- "Alternativ kann der Staat den Menschen maximale Handlungsfreiheit belassen" – so wie die letzten 30 Jahre? Und fast nichts ist passiert? Funktioniert doch nicht! Es müssen klare Vorgaben und Handlungskorridore her. Das liefert das Gesetz.
- "schrittweise Erhöhung staatlicher Abgaben auf fossile Brennstoffe" – und bei jeder Brennstoffverteuerung wieder der Aufschrei, dass alles zu teuer würde? Nein, lieber Planungssicherheit durch klare Vorgaben.
Ein Blick ins Gesetz lohnt sich – dabei aber das Wissen aus der Bürgerkunde mitnehmen, was Gesetze eigentlich sind und wie sie regeln.
Das wird alles heißer gekocht, als es gegessen wird.
Die Brennstoffverteuerung gibt es sowieso (CO2-Preis) und schlägt sich auch in den Heizkosten nieder. Ebenso bei den Spritpreisen.
Das ist ja auch in Ordnung. Und das führt automatisch dazu, dass die Menschen nach günstigeren Alternativen suchen usw. Es ist dann überflüssig, staatlich im Detail Vorgaben und Verbote zu dieser oder jener Technologie zu machen.
Insofern ist das "Verbrenner"-Verbot Unfug. Ebenso das Verbot von Erdgasheizungen.
Von "Verbrenner-Verbot" zu sprechen, ist Polemik, denn kein einziger. weiterlaufender Verbrenner ist verboten. Geregelt wird der Neueinbau von Heizanlagen und genauer wird hier auch nicht generell ein Verbrenner verboten, sondern nur noch in begründeten Fällen und entlang einer weiten Sinnfälligkeit erlaubt. Das ist kein generelles "Verbot".
Und zu den CO2-Preisen usw.: Wie oft wurden die angesetzt und dann wieder zurück genommen? Ja, soll es denn immer so weiter gehen? Es ist ja gerade nicht zur Wahl besserer Alternativen gekommen. Wärmepumpen gibt es schon lange und wer auch nur mittelfristig rechnet, hat die längst im Haus. Der Markt regelt alles? 1.) Wurde dem Markt nie die volle Wirksamkeit überlassen, da CO2-Zertifikate schnell wieder verbilligt oder nicht vollständig ausgerollt wurden und 2.) regelt ein Markt tatsächlich alles – aber dafür muss als erstes der Markt gut geregelt sein.
Und: Nein, nein, nein, es gibt kein "Verbot von Erdgasheizungen". Da aber abzusehen ist, dass es nie wieder zu einem Erdgasnetz kommen wird, wie in der Vergangenheit (schon alleine, weil RU seine Rolle hier verspielt hat), wird auf andere Verbrennergase, wie Wasserstoff umzustellen sein. Und das einzige, was das Gesetzt fordert, ist, nimm eine Heizung, die auch später auf Wasserstoff umgestellt werden kann! Das Gesetz schreibt ergo eine Weitsichtigkeit vor, die "der Einzelne" offensichtlich nicht hat.
Der Staat sollte das vernünftig regeln und steuern.
Mit ausreichenden Subventionen auf Alternativenergie könnte der Strom deutlich billiger werden.
Durch Verteuerung fossiler Energiequellen (CO2-Abgabe) würden die bisherigen Methoden teurer.
Je nach Preis werden immer mehr Leute auf die langfristig billigere und umweltfreundliche Lösung umsteigen.
Aber das kann man den Leuten doch bitte selbst überlassen. In einem Altbau ist es dann vielleicht sinnvoll, jetzt eine neue Gasheizung einzubauen und diese dauerhaft mit Gas zu betreiben und mit den steigenden Gaspreisen zu leben.
Wieso den Menschen im Detail vorzuschreiben, wie sie zu heizen haben? Das führt nur zu bürokratischen Monstern wie dem Gebäudeenergiegesetz.