Was ist das Problem von den Incels

Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen

Schlechte Selbstreflektion 50%
Alle genannten 21%
Mangel an Erfahrung mit Frauen 14%
Intelligenzmangel 7%
Leicht beeinflussbar (durchs Internet) 7%

5 Antworten

Mangel an Erfahrung mit Frauen

Bzw. Mangel an guten Erfahrungen mit Frauen. Dafür aber eine Menge schlechte Erfahrungen mit Frauen von Kindheit an. Geschiedene Eltern, aufgewachsen bei der chronisch depressiven Mutter, oft von der Oma verprügelt worden, Vermeidungsstrategien entwickelt, die zwar helfen, mit Mutter und Oma klar zu kommen, aber nicht helfen, das Interesse von fremden Frauen zu gewinnen.

Oft haben Incels generell wenige soziale Kontakte und wenn, dann hauptsächlich zu anderen Jungs, die selbst Außenseiter sind, so dass sie auch nicht wirklich lernen können, wie man flirtet.

Daraus entwickelt sich dann im Laufe der Jahre eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung und ein Effekt, den man "erlernte Hilflosigkeit" nennt.

Dazu kommt dann irgendwann noch Neid auf die Leute, bei denen es besser klappt. Auf Frauen, weil sie nur mal kurz auf der Tanzfläche mit dem Hintern wackeln müssen, um Männer anzulocken und auf Datingapps so sehr von Matches überschwemmt werden, dass sie völlig überfordert sind. Und Neid auf erfolgreiche Männer, weil sie reihenweise Frauen abkriegen, obwohl sie sich wie die letzten A-löcher verhalten.

Das wäre alles vielleicht gar nicht so schlimm, wenn man asexuell wäre und gar kein Interesse daran hätte, Beziehungen anzufangen oder Sex zu haben. Incels sind aber heterosexuell und der Sexualtrieb lässt sich nicht einfach abschalten. Sie wollen also Sex haben, Nähe und menschliche Wärme spüren, liebgehabt und umarmt werden. Wenn das Bedürfnis über Jahre hinweg nicht gestillt wird, wird die Verzweiflung halt langsam immer größer.

Dann kommt noch das hinzu, was ich hier immer wieder beobachte: Die Incels versuchen, sich Hilfe zu holen, um ihre Situation zu verbessern. Im privaten Umfeld kann man nicht über das Problem reden, aus Angst, die wenigen sozialen Kontakte, die man hat, auch noch zu verlieren. Also fragen sie hier: "Ich bin gepflegt, gebildet, kleide mich gut, hab einen guten Job, trage Parfüm etc. Warum werde ich trotzdem immer von Frauen abgelehnt?" und als Antwort kommen regelmäßig Dinge wie: "Aha, du bist also Incel, das heißt, du bist ein Frauenhasser. Arbeite an deiner Einstellung und hör auf, Frauen zu belästigen. Hoffentlich schmorst du in der Hölle".

Ab da wird es dann langsam gefährlich. Du kriegst Selbstmordgedanken, aber denkst dir gleichzeitig "Ich will nicht als Jungfrau sterben". Also was tun? Weiterhin versuchen, eine Frau zu erobern? An was liegt es, dass mich keine will? Die erfolgreichen Jungs sind oft groß, sportlich, markanter Kiefer, muskulös... Wenn man noch genug Kraft hat, versucht man sich dahingehend zu verbessern, in der Hoffnung, dass es danach einfacher wird, eine Frau zu erobern. An der Stelle ist man psychisch aber schon so kaputt, dass auch Gedanken aufkommen können, wie "Wenn alle anderen jahrelang meine Gefühle mit Füßen treten, warum sollte ich dann überhaupt noch weiterhin versuchen, die Gefühle von anderen nicht zu verletzen?". Du fängst an, drüber nachzudenken, dir Sex mit Gewalt zu holen. "Einmal gegen ihren Willen Sex mit mir zu haben wird ja wohl kaum so schlimm sein, wie 5000 Mal gegen meinen Willen keinen Sex zu haben." Aber den Gedanken verwirfst du ziemlich schnell wieder, weil du denkst, dass Sex dein Leben so sehr zum positiven ändert, dass ein Selbstmord überflüssig ist. Allerdings wenn du keinen Selbstmord begehst, kommst du wegen Vergewaltigung ins Gefängnis. Da sind gewaltbereite Mithäftlinge, die mit Vergewaltigern nicht grade zimperlich umgehen.

Und so kommt es, dass du immer absurdere Ideen und Theorien aufstellst, wie man die Welt und die Gesellschaft verändern müsste, damit du auch mal eine Chance hast, legal deine Bedürfnisse befriedigen zu können. Wenn du dich in einem Incel-Forum anmeldest, bist du plötzlich im Wunderland. Da sind Leute, die die gleichen Probleme haben, die sich in deine Situation hineinversetzen können, die dich nicht für deine Ansichten hassen, sondern dich bestätigen. Du kannst plötzlich offen mit anderen über deine Probleme reden. Das blöde an der Sache ist nur, dass du deine Situation nicht verbessern kannst, was zu immer tieferen Hass gegenüber der Gesellschaft, bzw. insbesondere Frauen führt. Und das hat sich bei manchen schon so sehr aufgeschaukelt, dass es zu Amokläufen geführt hat.

Das merkwürdige an der Sache ist, dass es so einfach wäre, zu helfen. Das Einzige, was ich damals gebraucht hab, um aus der Gedankenwelt rauszukommen, waren positive Erfahrungen mit Frauen, die mir wieder Vertrauen gegeben haben. Mein bester Freund war damals mit einem Mädchen zusammen, was ziemlich schnell meine beste Freundin geworden ist. Sie war bei den ganzen Jungsaktivitäten dabei, war unkompliziert, man konnte mit ihr über alles reden, ohne dass sie es gleich in den falschen Hals gekriegt hat und man hat ihr angemerkt, dass sie mich mochte. Sie hat sich immer gefreut, wenn wir uns gesehen haben und hat mich in den Arm genommen. Ab da hat es nicht mehr lange gedauert, bis ich meine erste Beziehung hatte und die ganzen Dinge nachholen konnte, die ich vorher jahrelang verpasst hab.

Schlechte Selbstreflektion

Und Verweigerung der Selbstverantwortung.

Es ist leichter anderen die Schuld zu geben, als zu akzeptieren, dass man selbst was tun zu müssen.

Es ist außerdem wie bei einer Depression oder Magersucht - man hat eine völlig verzerrte Wahrnehmung von sich selbst und von der Welt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bi yourself 🏳️‍🌈
Intelligenzmangel

Schlechte Selbstreflektion hängt mit Intelligenzmangel zusammen.

Schlechte Selbstreflektion

Und mangelndes Selbstvertrauen. Nicht als Folge, sondern als Ursache der Frauenprobleme.

Keine Ahnung. Kannte das Phänomen bis vor kurzem nichtmal. Kanns auch null nachvollziehen. Gibt halt verschiedene Arten von Untermenschen, nehm ich mal an.