Warum wählen Menschen opportunistische Politiker wie Markus Söder?
Noch vor ein paar Jahren gab sich Söder als großer Umweltschützer, jetzt will er mehr Verbrenner und mehr Fleisch.
Vor einigen Jahren forderte Söder das sofortige Atomkraft-Aus [Quelle], später sprach er sich für Atomkraft aus [Quelle].
Menschen, die solche Politiker wählen, bekommen offensichtlich nicht das Versprochene, da diese Politiker ständig ihre Meinung ändern. Warum tun sie es trotzdem?
7 Stimmen
3 Antworten
Meinungen können sich ändern.
Vielleicht weil sie es schätzen, wenn jemand Fehler gemacht und daraus gelernt hat, bzw. in diesem Fall auf einem Irrweg war.
Quasi überall um uns herum baut man sogar neue Atomkraftwerke. Und das Verbrenner-Aus ist auch völlig unsinnig, bzw. überstürzt und wird sowieso wieder gekippt.
Mir ist es lieber, wenn jemand seine Meinung ändert, anstatt ideologisch verblendet an solchen utopischen Ideen festzuhalten.
Das mag damals so gewesen sein, als alle hysterisch wegen Fukushima wurden.
Dinge ändern sich aber nunmal. Momentan steht nunmal die Versorgungssicherheit im Vordergrund. Und die meisten unserer Nachbarn machen bei diesem Transformationsprojekt auch nicht mit. Offenbar hält das außer Deutschland kaum jemand für eine gute Idee.
als alle hysterisch wegen Fukushima wurden
U.a. das meine ich mit Opportunismus. Ein seriöser Politiker hätte seinen Kurs besonnen weiterverfolgt. Aber Söder hat als Opportunist seine Meinung dem Zeitgeist angepasst, womöglich um bei der nächsten Wahl bessere Chancen zu haben
Ja, das mag sein. Das war damals ziemlich alternativlos. Nach Fukushima war es in vielen Ländern, insbesondere in Deutschland, politisch nahezu unausweichlich, den Atomausstieg zu unterstützen, um politisch überleben zu können. Und das hat man halt getan. Der Unfall führte zu Misstrauen in die Sicherheit der Atomenergie, was sich stark auf die öffentliche Meinung und den politischen Druck ausgewirkt hat. Aber inzwischen sind die Prioritäten ganz andere. Seine Meinung zu ändern ist nunmal auch nötig, wenn man auf Krisen reagieren muss.
Sind die Grünen nun auch Opportunisten, weil sie plötzlich doch für Waffenlieferungen in Kriegsgebiete sind?
Nach Fukushima war es in vielen Ländern, insbesondere in Deutschland, politisch nahezu unausweichlich, den Atomausstieg zu unterstützen
Stimmt nicht, wir sind so ziemlich das einzige Land der Welt, das nach Fukushima aus der Atomkraft komplett ausgestiegen ist. Andere Länder haben nur einzelne AKWs temporär auf den Prüfstand gesetzt und dann wieder angefahren.
Sind die Grünen nun auch Opportunisten, weil sie plötzlich doch für Waffenlieferungen in Kriegsgebiete sind?
Ein bisschen schon, aber nur bis zu einem gewissen Grad, weil das ja anders gemeint war. (Mit Kriegsgebieten waren hier autoritäre Nahost-Länder gemeint)
Stimmt nicht, wir sind so ziemlich das einzige Land der Welt, das nach Fukushima aus der Atomkraft komplett ausgestiegen ist.
Ach komm. Ich habe auch nichts anderes behauptet und auch genau das in meiner Antwort aufgegriffen. Vielleicht möchtest du ja nochmal ganz genau lesen, was ich in meinem letzten Kommentar geschrieben habe.
(Mit Kriegsgebieten waren hier autoritäre Nahost-Länder gemeint)
Nein, mit Kriegsgebieten waren Kriegsgebiete gemeint. 😄 Die Grünen waren mal eine komplett pazifische Partei. Als Fischer 1999 einem Einsatz im Kosovo zustimmte, war das eine Zerreißprobe für die ganze Partei. Selbst vor der Bundestagswahl 2021 warb man noch groß damit. Davon ist inzwischen nichts mehr übrig.
Aber selbst wenn wir mal annehmen das wäre so: Was ist mit Saudi-Arabien?
Drückt man mal ein Auge zu, wenn man das Gas der Saudis braucht? Dass Habeck dort den Bückling gemacht hat, ist nicht opportunistisch? 😄
Nein, mit Kriegsgebieten waren Kriegsgebiete gemeint
Ok, anscheinend haben die Grünen das sehr geschickt ausgedrückt. Durch die Erwähnung von "Kriegsgebieten" im Allgemeinen ist man den Pazifisten in der Partei entgegengekommen, durch die Erwähnung von "autoritären Regimes" hat man sich aber trotzdem eine Umdeutungshintertür offengehalten
Markus Söder ist wie ein Döner:
Breit gebaut, braun gebrannt und einfach zum anbeißen.
Auf mich wirkt es eher wie ein mit-dem-Strom-schwimmen