War Früher alles besser?

Weiß ich selbst nicht aber viele ältere Kollegen sagen es öfter mal, können dann aber selten etwas konkretes sagen oder nur ein zwei Dinge. Glaube jede Zeit hat seine Höhen und Tiefen

Sagen wir so, die Welt hat auch funktioniert und es hatte alles seine Ordnung. Ich finde die Zwischenmenschlichkeit hat heutzutage stark gelitten, dazu sind Werte wie Anstand und Respekt für viele ein Fremdwort geworden. Früher gab es auch Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten, aber die Menschen sind nicht direkt aufeinander losgegangen oder haben direkt gegen alles geklagt. Generell gab es immer einen relativ einheitlichen "Zeitgeist", den man irgendwie spüren konnte, heute fällt es mir schwer das zu erfassen, weil alles so zerissen ist. Die einen wollen vor, die anderen zurück, manchen ist alles egal.

Mir kommt die heutige Zeit vor wie der Morgen nach einer langen Party, an dem man langsam wach wird und das Ausmaß der vorherigen Nacht begutachten kann.

Ich denke was zB was die Gleichberechtigung ankommt sicherlich nicht, aber ich finde früher hat man sich viel mehr mit anderen Menschen beschäftigt, hat nach mehr Liebe gesucht, wollte nicht nur Sex und heutzutage ist alles online, viele sind süchtig nach dem Handy usw

Mit Jochen Malmsheimer: "Das is natürlich Quatsch, das wissen wir alle. Aber ... ich will's mal so sagen... was früher gut war... wäre auch heute noch gut... WENN MAN ES IN RUHE GELASSEN HÄTTE. Wat von selbs' gut is', bleibt es auch - wenn man die Finger in der Tasche behält!"

https://www.youtube.com/watch?v=rfAYPP8RtVw

Was ist denn gut und schlecht? Ich fand am Internet früher (90er) besser, dass man alles ohne Zensur schreiben konnte. Da man seinerzeit nur mit technischem KnowHow reinkam, gab es auch eine Intelligenzbarriere. Ich dachte, wenn jeder überall und immer auf alles Wissen zugreifen kann, stirbt so ein Unsinn wie Esoterik, Religion, Homöopathie, Anthroposophie, Verschwörungstheorien usw. einfach aus. Leider verbreiten sich diese Dinge im Netz noch schneller. Hinterher ist man immer schlauer. :-)

Der Wokismus auf Krampf, vor allem bei Serien und Filmen, geht mir heute auch schwer auf den Sack.

Ansonsten sind es eigentlich nur eigene, biographische Sachen, die ich vermisse.

Das Leben verläuft in Höhen und Tiefen, und natürlich erinnert man sich sehr gerne an vergangene Zeiten, die schön waren, dabei streicht man die unangenehmen Dinge sehr gerne aus dem Gedächtnis und hat die rosarote Brille auf, dass alles früher besser gewesen sein könnte.

Dem ist es aber nicht so, denn es gab auch schwere Zeiten, die man bewältigt hat.

Ich vermisse aus früheren Zeiten die Menschen, die schon gestorben sind, vor allen Dingen Familie und Freunde, es gab individuellere Kleidung, nicht diesen 08 15 Look, die Musik fand ich cool und auch der Zusammenhalt in der Familie und unter Freunden war erste Klasse.