Von wem würdest du im Notfall am ehesten Erste Hilfe erhalten wollen?

Rettungssanitäter (nicht: Notfallsanitäter) 80%
Pflegekraft auf der Intensivstation 16%
Medizinstudent im 3. Jahr 4%

25 Stimmen

13 Antworten

Rettungssanitäter (nicht: Notfallsanitäter)

Das kommt darauf an. Im Wesentlichen würde ich jedoch einen Rettungssanitäter bevorzugen. Ich selber bin auch als Rettungssanitäter ausgebildet, mittlerweile jetzt allerdings schon einige Zeit lang nicht mehr in diesem Beruf berufstätig. Man hat damit auf jeden Fall eine solide notfallmedizinische Basis. Auch, wenn die Ausbildungsdauer leider seit den allerersten Ausbildungsgrundsätzen für Rettungssanitäter, also seit 1977 gleichgeblieben ist und es sich beim Rettungssanitäter nicht um eine anerkannte Berufsausbildung handelt, so handelt es sich aber dennoch um eine Qualifikation, welche dem nichtärztlichen Rettungsfachpersonal zugerechnet wird, weil Rettungssanitäter auch im Rettungsdienst bzw. hier auch im Bereich der Notfallrettung, zum Einsatz kommen. Man erlernt auf jeden Fall deutlich, deutlich mehr als in einem erste Hilfe Kurs. Die Lehrbücher, werden mit jeder neuen Auflage auch immer umfangreicher und die aktuelle Auflage eines häufig genutzten Lehrbuches, hat fast 800 Seiten. Der Rettungssanitäter von heute, ist also trotz formal gleicher Qualifikation nicht mit einem Rettungssanitäter von vor 50 oder von vor 30 Jahren zu vergleichen. Zudem, können Rettungssanitäter, welche über eine gewisse Berufserfahrung in der Notfallrettung verfügen, allermeist weit mehr als das, was die Qualifikation offiziell erfordert. Durch die Ausbildung, hat man auch eine solide Grundlage, auf welcher man aufbauen kann, auch theoretisch und jeder aktive Rettungsdienst'ler, muss unabhängig von seiner formalen Qualifikation an mindestens 30 Stunden Fortbildung im Jahr teilnehmen, in welcher man dann auch Dinge der höheren Qualifikationen mitbekommt. Von Notfallsanitätern mit ihrer hochqualifizierten dreijährigen Berufsausbildung und abschließender, insgesamt zehnteiliger staatlicher Prüfung und ihrem umfangreichen, in §4 Notfallsanitätergesetz (NotSanG) definierten Ausbildungsziel, fange ich jetzt ersteinmal gar nicht an, weil du dich ja auch in deiner Fragestellung explizit Rettungssanitäter und NICHT auf Notfallsanitäter bezogen hast. Dennoch, wollte ich den Notfallsanitäter im Kontext kurz erwähnen, weil vielen der Unterschied auch nicht bewusst ist.

Die zweite Wahl, wäre dann bei mir persönlich die Pflegefachkraft auf der Intensivstation. Diese, haben zusätzlich zu ihrer dreijährigen Berufsausbildung zur Pflegefachkraft allermeist an einer zweijährigen Fachweiterbildung teilgenommen und somit dann insgesamt fünf Jahre an Ausbildung. In der normalen, dreijährigen Ausbildung zur Pflegefachkraft, spielt die Notfallmedizin zwar keine großartige Rolle, in der zweijährigen Fachweiterbildung dafür schon bzw. hängen Notfallmedizin und Intensivmedizin in vielen Teilen weitestgehend zusammen.

Der Medizinstudent im 3. Studienjahr, wäre hingegen bei mir persönlich die letzte Wahl. Nichts gegen Studenten aber wer etwas Anderes sagt, der hat schlichtweg vom Studium der Humanmedizin relativ wenig Ahnung. Die ersten beiden Jahre davon, der vorklinische Abschnitt, beschäftigt sich mit Anatomie und Physiologie sowie mit Biochemie. Während diesem Abschnitt, müssen die Studenten lediglich an einem ganz normalen erste Hilfe Kurs teilnehmen, wie ihn für den Erwerb der Fahrerlaubnis jeder machen muss. Das 3. bis einschließlich das 5. Studienjahr, das ist dann der sogenannte klinische Abschnitt. Auch hier, spielt die Notfallmedizin allerdings eine untergeordnete Rolle. An manchen Universitäten, gibt es freiwillige Angebote im Bereich der Notfallmedizin. Diese, werden dann allerdings nicht von der Universität selber organisiert und von Professoren unterrichtet sondern werden von den Studenten selber organisiert und auch von diesen selber durchgeführt. Sehr viele von diesen Studenten, sind ehemalig im Rettungsdienst gewesen und haben eine rettungsdienstliche Qualifikation. Insgesamt, macht die Notfallmedizin in Deutschland im Medizinstudium verhältnismäßig gesehen nur einen sehr kleinen Anteil aus. Auch fertige Ärzte, hatten deshalb nicht unbedingt viele Berührungspunkte mit der Notfallmedizin, geschweige denn viel Erfahrung im Umgang mit Notfallpatienten. Ein Medizinstudent im 3. Studienjahr, der muss offiziell betrachtet noch nichteinmal die Symptome eines Herzinfarktes erkennen, denn er befindet sich schließlich gerade unmittelbar am Anfang des klinischen Srudienanschnittes und lernt solche Sachen erst noch. Bei allen anderen Qualifikationen die hier genannt sind, ist das hingegen absolut prüfungsrelevant.

Mfg

Pflegekraft auf der Intensivstation

Das ist die Berufsgruppe, die mit Abstand am besten mit sämtlichen Notfällen umgehen kann. Und auch wesentlich mehr Routine mitbringt, als nahezu alle Rettungsdienstler. ;-)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Von dem, der als erster da ist...

Rettungssanitäter (nicht: Notfallsanitäter)

Die Pflegekraft hat einen anderen Aufgabenbereich als die Erstversorgung und der Student hat noch nie im Leben wirklich Hand angelegt. Im Gegensatz dazu hat der Rettungssanitater eine enorme Erfahrung und weiß basierend darauf was zu tun ist. Wenn ich also eine gute Behandlung will klar der Sanitäter.

Im wirklichen Notfall ist mir jedoch alles recht, solange mir geholfen wird, manchmal reichen ja auch nur zuversichtliche Worte 😉

Rettungssanitäter (nicht: Notfallsanitäter)

Vom Rettungssanitöter. Die wissen, wie man richtig falsch zupacken muss.