Sind solche Strompreiserhöhungen realistisch?
12 Stimmen
8 Antworten
Was heißt realistisch? Ist halt Eon. Du hast dadurch Sonderkündigungsrecht und kannst Dir einen anderen Anbieter suchen.
Zuzutrauen ist es denen. Dennoch, hast Du das von einem Original-Schreiben der EON abfotografiert.
Hat man bisher einen Tarif namens E.ON-Fixstrom und die Preisbindung läuft aus, ist es ohne weiteres denkbar, dass dieses Unternehmen künftig so richtig abzocken will. Allerdings gibt es auf der Website von E.ON weitaus günstigere Tarife, in die man wechseln kann, wenn man unbedingt E.ON-Kunde bleiben will.
Somit wäre diese Tarifankündigung allenfalls eine Aufforderung, nun endlich einen Vertrag mit einem weitaus günstigeren Preis abzuschließen. Wer dazu immer noch zu faul ist, zahlt dann eben künftig praktisch das Doppelte.
Solche Preissteigerungen grenzen tatsächlich an Betrug.
und mag mich auch ungern damit beschäftigen
Geht mir genauso, trotzdem mache ich es. Mir geht es mit dem Kühlschrank auch immer so. Immer wieder wird er leer und immer wieder kommt nicht automatisch Nachschub. Joghurt, Gemüse, Fleisch, Wurst, Käse usw. kommen nun mal nicht aus der Steckdose, wie beim Strom und es reicht auch nicht, dass ich einmal im Jahr zum Einkaufen gehe, sondern wöchentlich mehrmals. Ganz schön doof das.
Beim Strom reicht es wenigstens, wenn ich mich ungefähr einmal im Jahr damit befasse und mir den Anbieter raussuche, der gerade das beste Angebot hat. Damit bin ich dann auch nicht überfordert.
Wenn ich zum Einkaufen in den Supermarkt gehe und jedes Mal die gleichen Produkte kaufe, habe ich es auch relativ bequem. Da weiß ich im Voraus schon, wo die Sachen liegen und ich muss nur kurz hin, nehmen und fertig. Allerdings ist es auch hier so, wenn ich nicht aufpasse, werden ausgerechnet diese Sachen immer teurer und ich wundere mich nur von Mal zu Mal, warum ich immer noch mehr an der Kasse zahlen muss. Also mache ich es mir nicht ganz so bequem, sondern schaue, was gerade günstig zu bekommen ist, ob es Alternativen zu "meinen" Produkten gibt, die preislich günstiger oder qualitativ besser sind. Die Mühe muss man sich eben machen.
Der Vergleich mit der Bank hinkt. Schaut man sich die Konditionen der eigenen Bank nicht immer mal wieder an und vergleicht mit anderen entgeht einem womöglich, dass dauernd irgendwelche Gebühren erhöht werden. Auch die Banken bieten in der Regel mehrere Produkte zur Auswahl und wenn "meine Bank" zu teuer wird, kann ich mich auch mal damit befassen, die Bank zu wechseln. Vielleicht nicht jedes Jahr, aber wenn es notwendig ist, dann doch.
In der Tat kam früher der Strom, wie das Wasser, nur vom örtlichen Anbieter. Wenn es den Leuten des E-Werks passte, wurde eben erhöht. Genauso, wie beim Telefon, als es nur die Post gab, bzw. danach die Telekom. Man zahlte, was die verlangten und es war nicht wenig. Insofern ist es doch gut, wenn es nun einen breiten Markt an Stromlieferanten gibt und alle aufpassen müssen, dass ihnen die Kunden nicht davon laufen. Dennoch ist es natürlich so, dass sie ihre treuen Kunden haben, die nie daran denken würden, an den ihnen abverlangten Strompreisen zu zweifeln oder gar zu einem anderen Anbieter zu wechseln. Das bietet den verschiedenen Stadtwerke und den großen Stromanbietern, die in vielen Regionen die Grundversorger sind, Jahr für Jahr einen fetten Reibach.
Wer seine Post nicht liest, wird derartige Preiserhöhungen immer wieder im Portmonee spüren.
Deswegen sind für mich Anbieter mit reiner Onlinekommunikation tabu. Wer bei CHECK24 die Wechsler einfangen will, macht hinterher gerne genau so einem Sprung, aber nur mit einer Mailinfo die gerne im Spam versandet.
Ja, die Anbieter versuchen halt mehr für sich rauszuholen, aber hilflos bist Du da nicht – einfach den Anbieter wechseln. Und schau nicht nur auf den kWh Preis, als Neukunde bekommst du oft Prämien und Unterschiede in der Grundgebühr machen sich auch bemerkbar, so dass du am Ende oft mit höherem kWh Preis trotzdem weniger bezahlst.
Das ist bei jedem Anbieter üblich, der die letzten 2 bis 3 Jahre den Preis niedrig gelassen hat.
Der alte Arbeitspreis ist ein Schnäppchen und absolut unrealistisch.
Die letzten Jahre haben wir z.B. auch in einem bestimmten Tarif keine Preisanpassung gehabt. Die Bestandskunden haben 20/25 Cent pro Kilowattstunde gezahlt und die Neukunden zwischen 35 und 80 Cent(Ende 2022/Anfang 2023) pro Kilowattstunde. Irgendwann kann/will ein Unternehmen das nicht mehr tragen und passt an. Meistens auf einem höheren Niveau, um die kostengünstigen Konditionen der letzten Jahre auszugleichen. Da gehen die Preise schon mal auf 60 Cent hoch während Neukunden 35 Cent zahlen. Ich dachte ja, dass wir schon heftig unterwegs waren mit 43 bis 49 Cent, aber EON toppt echt alles.
Es ist dementsprechend keine Abzocke, sondern lediglich ein Ausgleich vom Minus, das der Versorger in der teuren Zeit mit den Kunden hatte.
Was nicht heisst, dass man da mitmachen muss. Mit jeder Preisanpassung hat man ein 6 wöchiges Sonderkündigungsrecht. Davon würde ich, an deiner Stelle, auch Gebrauch machen und das ganz schnell, falls es ein Altvertrag ist, der sich nach der Laufzeit immer wieder für ein Jahr verlängert. Dementsprechend hättest du die utopischen Kosten ewig an der Backe.
Beachte, dass du nicht auf den letzten Drücker vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch machst, denn eine Ab- und Anmeldung ist nicht so schnell gemacht bei den Versorgern. Dementsprechend ist es dann bei einigen Versorgern üblich, dass man die Differenz, bis zum Wechsel, mit überteuerten Konditionen zahlen muss, da der Wechsel nicht rechtzeitig angestrebt wurde.
Ich kenne mich nicht damit aus, und mag mich auch ungern damit beschäftigen. Ich frage mich aber, warum es das überhaupt gibt. Gab es früher ja auch nicht. Es steckt doch scheinbar die Absicht dahinter, die Kunden abzuzocken. Wenn ich Kunde bei einer Bank bin, muß ich auch nicht jedes Jahr ein neues Konto eröffnen.
Das grenzt doch an Betrug.