Ist mein Freund im Recht (Haushalt, Forderungen)
Mein Partner übernimmt viele Aufgaben im Haushalt, und wir hatten schon öfter Diskussionen darüber, dass ich weniger mache. In den letzten Monaten war es jedoch kein Thema mehr.
Gestern habe ich gekocht und ihn gebeten, mir etwas zu reichen, woraufhin er meinte, es sei "über seinem Kopf". Daraufhin erwiderte ich, dass das leicht gesagt sei, wenn man selbst nichts macht. Dabei hatte er bereits den Tisch gedeckt und gebacken. Er wurde dann wütend und fragte, was ich damit meine, dass er "nichts macht", und meinte, es sei respektlos von mir, sowas zu sagen.
Ich habe mich entschuldigt und erklärt, dass es nur als Scherz gemeint war. Später am Abend, nachdem er mit dem Hund Gassi war, hat er den Hund in der Badewanne gewaschen, diese aber nicht ausgespült, obwohl ich ihn bereits mehrfach in der Vergangenheit darum gebeten hatte. Heute Morgen hat er den Hund wieder gewaschen, dann die Handtücher genommen und die Waschmaschine gemacht. Ich habe ihn erneut gebeten, die Wanne auszuspülen.
Daraufhin wurde er wieder wütend und meinte, ich sehe doch, was er alles mache. Er warf mir vor, nichts aus unserer Unterhaltung am Vortag gelernt zu haben, und nannte mich frech und respektlos. Anschließend kritisierte er, dass meine Sachen seit Tagen im Flur stehen, und ging ohne sich zu verabschieden zur Arbeit.
Findet ihr, dass er im Recht ist?
Was denkt ihr? Übertreibt er, oder bin ich wirklich unfair?
26 Stimmen
9 Antworten
Natürlich hat er recht...und noch was anderes, ein Hund sollte nicht täglich gewaschen werden, das bekommt ihm nämlich nicht so gut
Du machst ganz offensichtlich weniger als er. In der Situation bist du nicht in der Position, ihm noch zu sagen, er solle auch das und das machen.
Anstelle davon könntest du darüber nachdenken, es einfach mal selbst zu machen, wenn er schon so viel gemacht hat.
Kann ich gut nachvollziehen, dass man da etwas angebissen ist. Vielleicht solltest du paar gute Sachen mal einbauen, wie "ohh schön, du hast den Tisch gedeckt, danke dir." oder "aww danke, dass du für mich dies und das gemacht hast". Der Mensch nimmt negative Sachen viel mehr wahr und gerade, wenn es schon so ein Thema bei euch ist. Ein Mensch brauch auch Bestätigung für das was er macht, aber du scheinst ihm nur das zu sagen, was vielleicht noch etwas fällt. Du Kritisierst vielleicht 15%, aber gibts kein Lob über die 85% die er macht.
Das dient ja nur zur Motivation, na klar ist es für beide, aber gerade in einer Partnerschaft freut man sich ja, wenn man auch was für den anderen macht und dies auch mitgeteilt bekommt. Oder Freust du dich nicht, wenn dein Partner sagt, "oh danke, dass du das für mich gemacht hast."?
Ich mache das ja nicht für IHN...
Oder bedankst du dich bei deinem Partner, wenn ihr irgendwo eingeladen seid und er fährt, dass er dich dort hingebracht hat?
Jetzt verstehe ich deinen Zusammenhang nicht mehr. Kein Plan, woher das "Ich mache das ja nicht für IHN..." jetzt kommt und wer wo hingefahren wird.
Ich bedanke mich bei meinem Partner und sag auch danke. Ich weiß ja nicht, ob das bei euch anders läuft und dort nichts positives oder dank vermittelt wird.
Ich bedanke mich, wenn er etwas FÜR MICH macht.
Wenn er etwas im Haushalt macht, macht er das ja aber, weil er auch da wohnt und selber ein sauberes Klo haben will oder von einem sauberen Teller essen möchte.
Nochmal - bedankst Du dich bei deinem Partner, wenn er etwas tut was ER will und was Ihm einen Vorteil bringt? Siehe das obige Beispiel mit dem Fahren...
Nach dem Text geht's doch ums gemeinsame und wenn es für beide ist, ist es ja auch für dich. Man lebt ja in Koexistenz also für beide. Natürlich bedanke ich mich, wenn er das klo sauber macht, natürlich ist es auch für ihn, aber warum sollte ich mich nicht bedanken, ich profitiere davon ja auch.
Und ja ich sag auch danke, wenn er fährt und wir eingeladen sind. Noch mehr bedanke ich mich, wenn er auch zurückfährt.
Und wie oft bedankt er sich bei dir für's Klo putzen oder gemeinsame Fahren?
Ja - weil man ja sehr viel macht. Und dich dann jedesmal zu bedanken ist echt anstrengend.
Danke, dass du den Frühstückstisch gedeckt hast. Danke, dass du die Sachen für das Frühstück gekauft hast. Danke, dass du die Brötchen auf den Tisch gestellt hast. Danke, dass du mir die Butter reichst. Danke, dass du den Tisch abräumst. Danke, dass du die Krümel wegfegst. Danke, dass du das Geschirr in den Geschirrspüler stellst. Danke, dass du deinen Stuhl wieder zurückschiebst. Danke, dass du den Kaffee gekauft und gekocht hast. Danke, dass du die Eier gekocht hast. Danke, dass du die Tomaten gewaschen hast. Danke, dass du Orangensaft eingeschränkt hast. Danke, dass uns nie der Zucker ausgeht.
Und das ist nur das Frühstück. Ja, das ist sehr anstrengend!
Klar du kannst es gleich gerne ins unermessliche ziehen, dass es komplett unrealistisch ist. Klar kann man sich für alles bei wem auch immer bedanken, ist nur komplett an den haaren herbeigezogen von der Situation her... Ich habe nie gesagt, dass man sich für jeden Fliegenschieß bedanken muss... "Vielleicht solltest du paar gute Sachen mal einbauen". Weil paar gute Sachen auch gleich in jedem Satz danke heißt... Es ist eher anstrengend eine Beziehung zu führen, wo man kein einziges mal Dank bekommt, als mal vielleicht einmal mehr danke zu sagt. Sowas wie Dankbarkeit und Respekt zu zeigen ist ja in der heutigen Zeit eh selten geworden.
Das dient ja nur zur Motivation, na klar ist es für beide, aber gerade in einer Partnerschaft freut man sich ja, wenn man auch was für den anderen macht und dies auch mitgeteilt bekommt.
Deine Worte... Also möchtest du nur selektiv etwas mitgeteilt bekommen? Und dein Partner darf raten, was dir wichtig ist und was nicht?
Musst du immer Raten was gemeint ist, wenn man dir Danke sagt? Ich denke nicht.
... aber bitte badet den Hund trotzdem nicht ständig...
Ihr solltet das mal gemeinsam klären und mal aufschreiben, wer was macht und wer was vergißt. Solche Streitigkeiten können der Anfang vom Ende einer Beziehung sein.
Wieso für SIE? Es ist doch nicht ausschließlich IHRE Aufgabe, den Haushalt zu schmeißen. ER wohnt ja auch da - dann ist es doch selbstverständlich, dass er auch gewisse Sachen erledigt.