Einmalige Chance auf US-Staatsbürgerschaft?

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Nein 20%
Ja 0%

5 Stimmen

6 Antworten

Keine Meinung/Anderes

Erstens ist Grönland keineswegs Teil der EU. Es gehört zwar zum Königreich Dänemark, aber nicht zum Staat. Dennoch haben die Grönländer die dänische Staatsbürgerschaft. Sie sind seit Längerem „zwischen den Stühlen”, wollen eigentlich unabhängig werden, können es aber mangels Einwohnerzahl nicht wirklich ralisieren.

Zweitens würde, wenn überhaupt, sicherlich nur den Grönländern die US-Staatsbürgerschaft „angeboten”, nicht deutschen EU-Bürgern mit hoffentlich gültiger Aufenthaltserlaubnis.

Eher keine einmalige Gelegenheit also ...

Mal abgesehen von der Unwahrscheinlichkeit, auch wenn Du dort wohnst, behältst Du ja Deine ( deutsche?) Staatsbürgerschaft. Da ist eher zu erwarten, dass Du Grönland verlassen musst, da nicht mehr EU.

Keine Meinung/Anderes

Nehmen wir mal an, es wird so geschehen, wie du geschrieben hast. Dann stellt sich mir trotzdem die Frage: Warum sollte ich überhaupt eine US-Staatsbürgerschaft haben wollen, und vor allem: so viel dafür opfern?

Sollte das passieren, würden sowohl Grönland selbst als auch die USA natürlich verhindern, dass es kurz vor der Übergabe eine riesige Immigrationsbewegung nur für diesen Zweck gibt, entsprechend müsstest du dann auch wirklich bald nach Grönland umsiedeln. Dann wäre die Übergabe Grönlands ja auch keine Sache, die mal schnell über Nacht erledigt wäre; das wäre ein Prozess, der sich über Jahre hinzieht (denke mal zum Beispiel an den Brexit, auch wenn das nicht ganz vergleichbar ist). Du müsstest als am besten diesen Monat alles, was du gerade hast in Deutschland oder sonstwo (Ausbildung / Job, Wohnung, Freundeskreis, Familie,…) mal schnell wegschmeißen, um nach Grönland umzusiedeln und dort bis zum Abschluss des Prozesses wohnen, um dann vielleicht (!) die US-Staatsbürgerschaft angeboten zu bekommen (in der Hoffnung, dass die nicht an die Bedingung geknüpft sein wird, dass man schon soundso lange auf Grönland gelebt haben oder dort geboren sein muss). So, und was machst du dann mit dieser Staatsbürgerschaft? Die hat nur dann einen Sinn, wenn du dann auch in den USA lebst. Das wiederum kannst du auch mit Staatsbürgerschaft nur mit einer Einkommensquelle. Und hier ist der Clou: würdest du einen solchen Job jetzt bekommen, könntest du auch jetzt einfach ein Visum beantragen und bräuchtest gar keine Staatsbürgerschaft.

Ich habe bei solchen Staatsbürgerschaft-Fragen ganz oft das Gefühl, dass die Leute vom Auswandern träumen und die Staatsbürgerschaft als eine Art Statussymbol sehen, mit der Auswandern wie durch Magie ganz einfach wird. Auswandern ist auch ohne Staatsbürgerschaft nicht schwer und ein Visum ist lediglich eine Bürokratie. Bürokratie wird man sowieso noch sehr viel haben, wenn man auswandert, denn sowas wie Rente oder Steuer hat man ab dann alles im Doppelpack. Das schwierige am Auswandern ist nicht das Visum, sondern einen Job als Ausländer zu finden, die Sicherung des Lebensunterhalts als Ausländer (gerade, wenn man vieles eben auch noch nicht weiß), und auch schlicht und ergreifend: überhaupt da bleiben zu wollen. Stehst du denn hinter der Innenpolitik Trumps? Möchtest du in so einem Land leben, in dem du eine Waffe zur Abschreckung tragen musst, in dem Jahr für Jahr Hurricanes und Waldbrände und Überflutungen Milliardenschäden anrichten, für die keine Versicherung aufkommt, in dem selbst eine Krankenversicherung keineswegs jede Behandlung übernimmt und du aufpassen musst, dass deine Augen-OP wirklich der Arzt übernimmt, der von der Krankenversicherung bezahlt wird, weil du sonst tausende Dollar Schulden hast, in dem du deine Tochter prüde erziehen musst, um sie davor zu schützen, auf irgendeiner Party K.O.-Tropfen verabreicht zu bekommen, die sie vor Gericht nicht beweisen könnte, wodurch wiederum die Abtreibung illegal wird, wodurch sie gezwungen wäre, das Kind auszutragen, was ihr und damit auch dein Leben finanziell und organisatorisch zerstören würde? Wenn du auch nur bei einer dieser Fragen noch nicht 100 % sicher bist, würde ich an deiner Stelle erstmal einen temporären Aufenthalt ins Auge fassen, und jedenfalls nicht auch gleich mehrere Lebensjahre auf Grönland dafür opfern (sorry, Grönland), nur um kein Visum beantragen zu müssen für ein Land, in dem du eh nicht lange bleiben möchtest.


huland 
Beitragsersteller
 15.01.2025, 06:05

Ich bin hin und hergerissen ob ich deinen Beitrag positiv oder negativ Bewerten soll. Du hast so viel Meinung und Vorurteile und pauschalisierst irgendwelche Informationsfetzen die du irgendwoher hast und machst sie für die gesamte USA gültig. Ich selbst habe bereits lange in den USA gelebt und gearbeitet und habe ein Bild, das konträrer nicht sein könnte. Es gibt einige Ecken in denen einer oder mehrere deiner Kritikpunkte zutreffen, aber dies direkt fürs ganze Land zu kolportieren zeugt von zu viel Meinung und zu wenig Wissen, sorry. Ich befürchte du konsumierst zu viele Medien, denn deine Meinung stimmt total mit dem überein was hierzulande alles so behauptet wird.

Auf der anderen Seite bringst du berechtigte Punkte hinsichtlich eines potentiellen Erwerbs einer Staatsbürgerschaft.

Deine (politische) Meinung zum Auswandern und Erwerb von anderen Staatsbürgerschaften lasse ich mal unkommentiert.

Daher halb am Thema vorbei.

Alternativ zu den USA kann ich ja auch wieder zurück nach Shimonoseki in unser Häuschen ziehen...

warai87  15.01.2025, 07:31
@huland

Gut, natürlich waren die Aussagen zu den USA „zufälligerweise“ ausschließlich die negativen, weil ich damit eben meinen Punkt untermauern wollte. Allerdings, „irgendwelche Informationsfetzen“… denkst du etwa, die Anzahl an Waffen pro Kopf wird unter Trump fallen? Denkst du, die Umweltkatastrophen werden durch Zauberhand weniger? Denkst du, unter Trump kommt endlich die Krankenversicherung nach kanadischem oder deutschen Vorbild? Denkst du, er wird sich für die Kassierung der Abtreibungsverbote einsetzen, anstatt für ihre Ausweitung? Wenn eine deiner Antworten darauf „Ja“ ist, na dann ist ja gut, dann wandere doch aus. Also, erst nach Grönland, weil….hhöm.

Mir ist vollkommen klar, dass es Leute gibt, die in die USA ausgewandert und trotz einiger negativer Punkte glücklich sind (noch…). Mein Punkt war ja auch nicht „Es wandere bloß keiner jemals in die USA aus“, sondern mein Punkt war: Sich erstmal darüber klar werden, ob man wirklich in dem Land leben möchte, bevor man so viele Dinge auf sich nimmt, um gleich die Staatsbürgerschaft zu bekommen. Und an dieser Stelle wäre ein kleiner Hinweis in deiner Frage, dass du offensichtlich schon eine Historie in den USA hast, was für die Fragestellung ja von eminenter Bedeutung ist, echt fair gewesen, denn dann hätte ich mir diesen Punkt in der Tat komplett sparen können.

Andererseits, gerade wenn du schon ach so lange in den USA gelebt hast, stellt sich mir die Frage umso mehr: Wofür möchtest du die Staatsbürgerschaft? Was erhoffst du dir davon, was dir ein Visum nicht geben kann und was diesen wahnwitzigen Plan mit Grönland rechtfertigt?

Und ob Menschen meine Beiträge hier so oder so oder gar nicht bewerten oder löschen lassen oder melden ist mir komplett wumpe. Ich bin ausgewandert, und zwar nicht weil Mami und Papi mich irgendwo mit hin geschleppt haben, sondern weil ich mich da selbst drum gekümmert habe, das heißt ich habe „so ein kleines bisschen“ Ahnung, wenn es um das Thema Auswandern geht. Und speziell kenne ich die unangenehmen Kehrseiten des Auswanderns, die man eben auch oft erst im fortgeschrittenen Alter erlebt (Thema Krankheit und Tod). Mir bringt das Teilen meiner Erfahrung sowieso nichts, die einzigen, die von der Mühe, die ich mir mit Antworten mache, profitieren können (wenn sie wollen), sind die Fragesteller, die im Gegensatz zu mir eben noch Fragen haben.

huland 
Beitragsersteller
 15.01.2025, 07:57
@warai87

Mich wundert deine Frage sehr.

Was erhoffst du dir davon, was dir ein Visum nicht geben kann

Denn im Grunde gibts du in der Frage direkt die Antwort. Mit der Staatsbürgerschaft brauchst du kein Visum mehr und darfst wählen und uneingeschränkt arbeiten, so man denn noch arbeiten möchte.

Aber egal, deine Punkte zur Grönlandfrage sind valide und dafür bedanke ich mich.

Keine Meinung/Anderes

Im Völkerrechtlichen Sinne, werden Staaten und ihre Einwohner nicht “verkauft”.

Trump kann Grönland nicht kaufen und wenn er noch 6 Jahre Zeit hat, sich blödsinnige Gedanken zu machen.

Einem Zugezogenen würden allein dadurch natürlich keine Staatsbürgerschaften angeboten.

Du bliebst ja Deutscher Staatsbürger.


Funship  15.01.2025, 12:31

Wenn ich mich nicht sehr täusche, ist Alaska seinerzeit verkauft worden.

huland 
Beitragsersteller
 15.01.2025, 12:32
@Funship

Von dem russischen Zarenreich an die USA. Kann gut sein, dass es damals noch nicht so weit her war mit internationalem Recht. Und selbstverständlich kann ein Staat auch heute noch Gebiete abtreten. Wenn er was dafür im Gegenzug erhält würde ich das als verkaufen interpretieren.

stufix2000  15.01.2025, 12:50
@Funship

Damals gab es noch keine UNO, ein uneingeschränkt anerkanntes Völkerrechtssubjekt.

Keine Meinung/Anderes

Dänemark wird das Land niemals freiwillig abgeben.

Also entweder bricht ein Krieg aus oder es kommt zu keiner Gebietsübertragung.