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Ist das begründete Urteil so gut geschrieben?

Wir hatten in Politik die Aufgabe, ein begründetes Urteil zu fällen, beziehungsweise zu schreiben. Meins ist noch nicht fertig (es fehlen noch die Punkte Zumutbarkeit, Umsetzbarkeit und Wirksamkeit), doch ich würde mich gerne über Feedback freuen, wie mir der Text bisher gelungen ist. (Bin 8 Klasse, die Anforderung war mindestens eine Seite)

"Eine sehr umstrittene Forderung, zu der es unheimlich viele verschiedene Meinungen gibt, ist hier in Deutschland die Senkung des bisher geltenden Wahlalters bei Bundestagswahlen. In den letzten Jahren ist die Mitbestimmung von Kindern- und Jugendlichen in der Politik als Thema immer präsenter geworden. Nun stellt sich die Frage, ob es eine vertretbare Idee ist, das Mindestalter zu Wählen gehen auf Bundesebene von 18 auf 16 Jahre zu senken, wie es auch in vielen Bundesländern bei den Kommunal- oder sogar Landtagswahlen bereits getan wurde. Kriterien, die für ein Urteil herangezogen werden müssen, sind unter anderem die Zumutbarkeit, Wirksamkeit und Gerechtigkeit.

Das, meiner Meinung nach, wichtigste Kriterium, das in diesem Zusammenhang zu beachten ist, ist die (Generationen-)Gerechtigkeit. 16,5% unsere Bevölkerung sind jünger als 18 Jahre. Das sind ca. 14 Millionen Menschen, die keine einzige Stimme bei einer Bundestagswahl haben. Natürlich ist es nicht umsetzbar, Kleinkinder, die zu einem großen Teil nicht in der Lage sind, Entscheidungen für sich selbst zu treffen, Entscheidungen für ein ganzes Land treffen zu lassen, doch bei Jugendlichen mit 16 oder 17 sehe ich hierbei kein Problem. Ein Argument der Gegenseite könnte die Gerechtigkeit gegenüber älteren Menschen sein, die in dem Alter auch noch keine Möglichkeit hatten, sich aktiv am politischen Geschehen zu beteiligen. Natürlich kann das für den ein oder anderen ungerecht wirken, aber in meiner Sicht muss, nur weil es schon immer so war oder andere nicht die Chance dazu hatten, das zu tun, was sie vielleicht wollten, diese möglicherweise durchaus positive Veränderung nicht ausbleiben. Nehmen wir mal ein einfaches Beispiel: Endlich gibt es auf dem Pausenhof eurer alten Schule die Schaukel, die ihr euch schon so lange gewünscht habt. Im ersten Moment erschient es unfair, denn ihr könnt nun leider nicht mehr von der Schaukel profitieren. Nur deshalb war diese aber keine schlechte Idee, denn wenigstens können die jetzigen Schüler in den Pausen dort schaukeln. Des Weiteren werden viele Entscheidungen gefällt, die auch die jüngere Generation betreffen, beziehungsweise sie sogar viel länger betreffen werden, als Über-Sechzigjährigen, die derzeit jedoch 40% aller Wähler und Wählerinnen ausmachen, während Unter-30jährige weniger als halb so viel ausmachen.

Gut erklären kann man diese Ungerechtigkeit auch anhand der deutschen Umweltpolitik und der Ungerechtigkeiten in diesem Sinne. Wenn Politiker oder Wählende Entscheidungen treffen, beziehungsweise Parteien wählen, dem Umweltthema nicht genug Beachtung schenken, müssen sie möglicherweise nicht mehr mit den Folgen der Klimakrise leben.  Wir müssen das am Ende tun. Wir, die uns zurzeit nicht einmal aktiv an der Politik beteiligen können, also auch nicht in der Lage sind, etwas am Ergebnis der Wahlen zu ändern. Laut einer Umfrage gaben 19% von 1000 Befragten im Alter von 16-18 Jahren an, dass sie bereits einmal an einer Fridays for Future Demonstration teilgenommen haben. 12% waren dort schon mehrmals und weitere 34% zwar noch nicht, setzen sich jedoch auf anderen Wegen für unsere Umwelt ein. Das ist ungefähr die Altersgruppe, die bei einem niedrigeren Wahlalter aktiv mitwählen könnte, anstatt die eigene Meinung nur durch Proteste zu äußern. Außerdem zeigt diese Umfrage auch, dass eine große Mehrheit von Jugendlichen an solchen Themen Interesse zeigt. (...)"

Schule, Urteil, wahlalter

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