Lohnt sich so eine Fernbeziehung überhaupt?

Hey,

ich bin w19 und bin seit 5 Monaten mit meinem Freund zusammen. Mein Traum ist, seit ich klein bin, Ärztin zu werden.

Leider hat mein Abischnitt nicht gereicht und ich mache aktuell ein FSJ im Krankenhaus und lerne nebenbei für den TMS. Zudem möchte ich mich sicherheitshalber in Spanien bewerben, da mein Studienberater meinte, dass ich dort ganz gute Chancen aufgrund meiner (Sprach-) Kenntnisse haben könnte und ich es einfach mal versuchen soll, damit ich, falls es in Deutschland nicht klappt, noch ein Tür offen haben könnte.

Wir saßen heute bei meinem Freund mit seinen Eltern am Tisch und sie haben mich gefragt, was denn jetzt mein Plan ab September ist. Das Gespräch verlief in etwa so:

Ich: Also ich schreibe im Herbst den TMS und kümmere mich dann noch um ein paar Sprachprüfungen etc für ein Medizinstudium in Spanien.

Seine Mutter : Wie kommst du denn auf Spanien?

Mein Freund: Du willst nach Spanien?

Ich: Ja, hast du nicht die ganzen spanischen Übungsaufgaben auf meinem oder deinem Schreibtisch gesehen?

Ich habe dann einfach weiter die Frage seiner Mutter beantwortet und meinte:

”Mich interessiert die Kultur sehr und mittlerweile beherrsche ich die Sprache fließend.”

Und die anderen Informationen zum Aufnahmeverfahren usw. Und habe dann noch hinzugefügt, dass das auf jeden Fall nur eine Alternative ist, vor allem, dass weil es so weit weg ist und die Wahrscheinlichkeit, dass es klappt auch nicht soo hoch ist.

Nach einiger Zeit haben wir dann das Thema gewechselt und irgendwann waren wir dann auch fertig mit essen und er und ich sind auf sein Zimmer gegangen.

Er meinte dann erst ganz ruhig, dass er das mit Spanien gar nicht wusste bzw nicht wahrgenommen hat und ich habe ein weiteres Mal versichert, dass es nur ein Alternative ist und ich viel viel lieber hier bleiben will, vor allem, weil ich jetzt schon extrem gut auf den TMS vorbereitet bin, noch lange Zeit habe und ich vor allem wegen ihm in Deutschland bleiben will.

Wir haben dann ein Weile rumgemacht und ich musste relativ früh nach Hause, weil ich morgen arbeiten muss.

Als ich dann meinte, ich müsse so langsam gehen, meinte er: “Aber das mit Spanien…”

Ich habe ihn dann nicht ausreden lassen und ihn ausgiebig geküsst und meinte, es wird alles gut.

Ich dachte halt, er weiß das mit Spanien und jetzt, wo ich weiß, dass er es nicht wusste, fühle ich mich schlecht, weil er es glaube ich nicht will, was ich auch irgendwie verstehen kann, wenn der Mensch, den man liebt, sich dazu entscheidet, ggf. Tausende von Kilometer. Weit weg zu ziehen.

Er versteht glaube ich nicht, dass man alles machen würde, um zu erreichen was man sich so sehr wünscht. Er hat seinen Studienplatz seit einem Jahr hier und weiß nicht wie es ist, wenn das, was du schon ewig machen willst, so schwer zu erreichen ist und unerreichbar wirkt.

Ich habe meine Mutter gefragt und sie meinte, sie würde Karriere immer über Beziehung stellen und ich somit kein Rücksicht auf das nehmen soll, was er diesbezüglich gerne hätte. Und sich eine Fernbeziehung sowieso nicht lohnen würde, da ich sicherlich jemanden kennenlernen werde, der gut/ besser in mein Leben passt. Hat sie recht damit? Eigentlich will ich wirklich nicht darüber nachdenken, da ich wirklich von einem Studienplatz hier träume, aber ich will nicht die ganze Zeit auf ein potenzielles Ende hingehen müssen.

Würde sich eine Fernbeziehung überhaupt lohnen?

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Habe ich ein Trauma?

Achtung ⚠️ langer Text! Dennoch würde ich mich freuen, wenn ihr ihn durchlesen könntet.

vor einigen Jahren haben sich meine Eltern auf eine für mich sehr harte Art und Weise getrennt. Mein Vater hat meine Mutter (und demzufolge auch nicht) mit seiner Arbeitskollegin betrogen. Ich weiß noch genau wie er es mir gesagt hat, beziehungsweise musste es meine Mutter mir sagen, weil er anscheinend selbst zu feige war. Er hat mich und meine Mutter Monate lang angelogen und mir versprochen, dass wir es wieder gemeinsam hinbekommen. Das war das erste Mal.

Dann kam er für ein paar Tage wieder zu uns zurück, wollte sich sogar ein Hotelzimmer nehmen, um etwas Abstand zu gewinnen und nachzudenken. Er War auch in diesem Hotelzimmer, hat das fotografiert und ist aber dann anscheinend zu ihr , also zu seiner Freundin gefahren. Nachdem das dann meine Mutter herausgefunden hat, haben sie sich endgültig getrennt und das nicht im Guten. Ich weiß noch genau, wie mein Vater damals im Schlafzimmer Sachen zusammen gepackt hat, und meine Mutter hat ihn angefleht zu bleiben. Diese Szenen haben mich so sehr aufgewühlt dass ich es ein paar Monate verdrehen konnte aber dann im Oktober hat es mich sehr eingeholt. Ich kam einen psychosomatischen Reizhusten, habe mich auch im psychologischer Behandlung befunden.

Nach den ersten drei Vorgesprächen (die wir btw auch noch selbst bezahlen mussten) meinte die Psychologin, dass ich ein gutes soziales Umfeld hätte um selbst bei der Situation klarzukommen. Und ja, nachdem ich mich ein Jahr später dazu entschlossen hatte meinen kleinen Stiefbruder und auch Papas Freundin eine Chance zu geben wenn ich tatsächlich jetzt glücklicher denn je. Ich habe mir immer mein ganzes Leben lang kleine leibliche Geschwister gewünscht, diesen Wunsch hat mir meine Eltern aber nie erfüllen wollen beziehungsweise können. Darum bin ich jetzt umso glücklicher dass ich einen kleinen Bruder habe.

Was mir letztens aufgefallen ist, ist dass ich wenn ich über die Dinge nachdenke die damals passiert sind, es mir richtig kalt wird und dich Tränen in den Augen bekomme. Wenn ich jemand davon erzählen höre fange ich schon innerlich an zu zittern.

Mittlerweile ist es auch so schlimm, dass wenn sich meine Mutter und ihr Freund streiten (nie schlimm) ich eine innerliche Panik bekomme, dass die Beziehung auseinandergeht. Wahrscheinlich kommt diese daher, weil mein Vater und meine Mutter sich damals als meine Mutter die Affäre rausgefunden hat relativ viel und vor allem auch laut gestritten hatten. Und dann ging diese Beziehung eben zu Ende.

Jetzt meine Frage habe ich ein Trauma ?

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Vater neue Freundin Mutter erzählen?

Also folgendes. Meine Eltern sind schon wenige Jahre getrennt, mein Vater hatte bald nach der Trennung eine neue Freundin. Das habe ich nicht meiner Mutter erzählt (bei der ich wohne), weil ich... Ich weiß auch nicht. Ich hatte Angst, dass mein Vater schon früher meine Mutter betrügen haben könnte ... und ich wollte nicht, dass meine Mutter wütend auf ihn ist. Und er hat es ihr auch nicht erzählt.

Jedenfalls hat er jetzt eine neue Freundin. Diese habe ich letzte Woche zum ersten Mal gesehen. Am Anfang hat mir mein Papa aber noch nicht erzählt, dass es seine feste Freundin ist, also habe ich auch meiner Mama erzählt, dass ich mit meinem Papa, einer Freundin von ihm und ihren Töchtern brunchen gehe. Dann hat mir Papa erst erzählt, dass er sich von seiner Freundin getrennt hat und das seine neue ist. (Kurz vorm Brunchen) Bis jetzt habe ich das meiner Mama nicht erzählt. Jetzt ist es so, dass ich mit ihnen am Samstag baden gehe. Ich weiß nicht, wie ich meiner Mama das erzählen soll... Denn sie dachte ja, es wäre eine normale Freundin von meinem Vater. Das mag sich jetzt ein bisschen absurd anhören, aber... wie soll ich ihr das erzählen? Sa ich ja bei ihr wohne, wird sie ja fragen, mit wem ich baden gehe und so....

Theoretisch könnte ich einfach sagen: "Haben wir am Samstag etwas vor? Okay, gut, denn der Papa hat gefragt, ob ich mit ihm und seiner neuen Freundin baden gehen möchte"

Ohne zu erwähnen, dass es diese eine Freundin ist, die ich schon einmal gesehen habe.

Ps: Ich habe auch bei einer Jugendberatungsstelle per Chat Funktion geschrieben, diese Person konnte mir aber gar nicht helfen....

Danke euch allen!

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