das liegt in der wissenschaftlich völlig ungesicherten Textgeschichte des Koran.
Mohamed war Analfabet und erhielt Offenbarungen anfangs in einer Höhle, er merkte sich diese Offenbarungen über einen längeren Zeitraum, einfach so, was also bei Nichtgläubigen doch zumindest gelinden Zweifel auslöst.
In späterer Zeit beschäftigte Mohamed einen Schreiber und diktierte ihm die Offenbarungen, so wie sie ihm im Gedächtnis geblieben waren, als Suren. Es gibt eine Anekdote, dass der Schreiber einen Vers absichtlich falsch schrieb und später vorlas und Mohamed bemerkte diesen Fehler nicht.
Nach Mohameds Tod waren ca 12 verschiedene Versionen in Umlauf; Kalif Uthman verfasste daraus eine redigierte Version. Die den Ummayaden folgende Dynastie der Abbasiden lies erneut eine Version redigieren: erst diese ist der Text des arabischen Koran, wie er heute von den Sunniten verwendet wird.
Die siehst, eine lückenlose Überlieferung, also direkt von Allah in den heutigen Text, zu behaupten, ist völlig absurd, und entbehrt jeder Grundlage. Daher ist es ebenso unglaubwürdig, den Koran als wortwörtlich Gotteswort, unverändert und unveränderlich für alle Zeiten auszulegen.
Lesetipp:
Hamed Abdel Samad - "Mohamed. Eine Abrechnung".