Die folgende Antwort ist aus nachkonziliarer katholischer Sicht. Ich spreche weder für alle Gläubigen noch für alle Christen.
Zu Frage eins: Ja, Atheismus kann Sünde sein, muss aber nicht. Sünde ist, wenn man gegen das eigene Gewissen handelt bzw. wenn man freiwillig etwas tut, wovon man weiß, dass es nicht gut ist. Wer also aus Überzeugung Atheist ist, sündigt nicht.
Natürlich muss man dann noch die Frage stellen, ob derjenige, der etwas tut, was nicht gut ist, aber nicht weiß, dass es nicht gut ist, es wissen müsste. Es kann auch Umstände geben, in denen Unwissen/Irrtum selbst verschuldet ist. Wenn ich etwas tun/glauben/denken will und mich deswegen vorsichtshalber einfach gar nicht informiere, ob das richtig/gut ist bzw. mich nur sehr einseitig informiere, dann bin ich natürlich selbst Schuld daran, die falsche Entscheidung getroffen zu haben. Aber erstens das kann nicht nur Atheisten sondern auch Gläubigen passieren und zweitens ist die Sünde dann, dass ich mich schlecht/nicht informiert habe und nicht die Tat selbst.
Zu Frage zwei: Nicht nur alle Atheisten, sondern alle Menschen außer Jesus sind Sünder. Steht jedenfalls so in der Bibel und ich habe bisher auch noch niemanden getroffen, der mich eines besseren belehrt hätte.