Ja, kenne ich. Ozempic (bzw. Wegovy) enthält den Wirkstoff Semaglutid und ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der GLP-1-Rezeptor-Agonisten welches zur Behandlung von Diabetes Typ II und Adipositas (BMI 30+) zugelassen ist.

Das Medikament hat eine stark appetithemmende Wirkung und gilt im Allgemeinen als gut verträglich. Zu Beginn der Behandlung können Übelkeit und Durchfall auftreten, doch diese Nebenwirkungen gehen in der Regel nach wenigen Wochen wieder vorbei. Ferner hat es zu einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) kommen.

Semaglutid wird einmal pro Woche subkutan angewendet (also unter die Haut gespritzt). Zur Behandlung von Adipositas sind in der Regel deutlich höhere Dosen notwendig als zur Behandlung von Diabetes.

Die mir bekannt Person hat durch Semaglutid stark abgenommen. Allerdings war Semaglutid "nur" Bestandteil eines Gesamtmassnahmenpakets welches auch eine nachhaltige Ernährungsumstellung sowie tägliche sportliche Betätigung beinhaltete.

Das Problem ist allerdings, dass Semaglutid aufgrund der grossen Nachfrage nicht immer lieferbar ist. Auch andere GLP-1-Rezeptor-Agonisten (wie Liraglutid oder Tirzepatid) die zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden sind oft nicht erhältlich. Zudem übernimmt die Krankenkasse die Kosten nicht in jedem Fall, obwohl alle hier erwähnten Wirkstoffe verschreibungspflichtig sind.

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Sexuelle Funktionsstörungen sind leider eine sehr häufige Nebenwirkung von SSRI und SNRI Antidepressiva. Wenn man von ihnen betroffen ist bleiben sie in der Regel für die Zeitdauer der ganzen Behandlung bestehen, teilweise auch noch einige Monate darüber hinaus. Es leidet zwar nicht jede/r unter dieser Nebenwirkung, doch der prozentuale Anteil der Betoffenen ist hoch. Gemäss unabhängiger medizinischer Studien sind rund 50-70% der Männer und rund 40-60% der Frauen im Rahmen einer Behandlung mit einem SSRI/SNRI von sexuellen Funktionsstörungen betroffen. Allerdings in unterschiedlichem Ausmass und unterschiedlicher Ausprägung.

Sexuelle Funktionsstörungen umfassen:

  • Reduktion oder Verlust der Libido (der sexuellen Erregbarkeit)
  • Erektionsstörungen oder reduzierte Vaginalbefeuchtung
  • Schwierigkeiten, eine Erektion oder sexuelle Erregung hervorzurufen oder aufrechtzuerhalten
  • Anorgasmie (schwacher, verspäteter oder fehlender Orgasmus)
  • Ejakulatorische Anhedonie (Orgasmus ist weniger oder überhaupt nicht befriedigend)
  • verminderte Empfindlichkeit des Penis, der Vagina oder der Klitoris
  • genitale Gefühlstaubheit
  • Sexuell-emotionale Abstumpfung (keine oder verminderte Reaktion auf sexuelle Reize)

Oftmals sind die sexuellen Funktionsstörungen auch Dosisabhängig. Will heissen, dass bei hohen Dosen (welche vor allem in der Akutphase oftmals notwendig sind) die Libido stark eingeschränkt ist, nach einer dauerhaften Stabilisierung bzw. einigen Monaten wenn die Dosis reduziert werden kann funktioniert sie wieder... zumindest teilweise.

Fakt ist auch, dass jeder Mensch auf jedes Antidepressivum etwas anders reagiert. Dies betrifft sowohl der Grad der Wirksamkeit als auch die Verträglichkeit. Wenn eine Person bei einem SSRI eine sexuelle Funktionsstörung entwickelt ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie dies bei einem anderen SSRI bzw. SNRI auch tut. Jedoch kann das Ausmass je nach Medikament stark variieren.

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Man nimmt nicht von allen Antidepressiva zu. Je nach Wirkstoffgruppe und Medikament unterscheiden sich die gewichtsbezogenen Nebenwirkungen oftmals sehr stark.

Die heute mit Abstand am häufigsten verwendete Gruppe von Antidepressiva sind SSRI's und SNRI's. Diese Medikamente führen in der Regel eher selten zu einer Gewichtszunahme. Innerhalb dieser Gruppe das Antidepressivum Fluoxetin am seltesten (wahrscheinlicher ist eine Gewichtsreduktion), gefolgt von Venlafaxin und Sertralin. Am häufigsten führt Escitalopram zu einer Gewichtszunahme.

Die älteren tri- und tetrazyklischen Antidepressiva hingegen führen oft sehr häufig zu einer Gewichtszunahme (ausg. Opipramol). Bis auf die Medikamente Mirtazapin und Opipramol wird diese Medikamentengruppe heute aber eher selten eingesetzt.

Viele atypische Antidepressiva führen ebenfalls nicht oder nur selten zu einer Gewichtszunahme. Beispielsweise Bupropion oder Tianeptin.

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Eine Gewichtszunahme aufgrund einer Therapie mit einem Antidepressivum oder auch anderen gewichtsfördernden Psychopharmaka kann 3 Gründe haben. Ein Grund schliesst dabei einen anderen nicht aus.

  1. Verlangsamter Stoffwechsel
  2. Erhöhter Appetit
  3. Wassereinlagerungen (selten)

Oftmals ist eine Kombination aus den ersten 2 Punkten die Ursache. Gegen einen verlangsamten Stoffwechsel kann man im Prinzip nichts tun. Das einzige was man machen kann ist das Gleiche wie wenn jemand "naturbedingt" unter Übergewicht leidet. Also Sport und (nachhaltige) Diäten. Das Kaloriendefizit muss am Ende des Tages jedoch oftmals einiges deutlicher ausfallen als bei jemandem der keine gewichtsfördernden Medikamente nimmt.

Dem erhöhten Appetit kann man rein theoretisch widerstehen. Allerdings ist dies in der Praxis alles andere als einfach. Hunger ist ein existenzielles Gefühl, das nicht nur schwer ignorieren lässt.

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Eine Depersonalisation (und auch eine Derealisation) ist häufig das Nebensymptom einer anderen psychischen Erkrankung. Allen voran Angststörungen, aber auch Depressionen, Suchterkrankungen etc. Tritt die Depersonalisation als Folge einer anderen psychischen Störung auf, wird sie dieser untergeordnet. Ein isoliertes Auftreten ist selten, kann jedoch vorkommen. In diesem Fall spicht man von einem Depersonalisations- und Derealisations-Syndrom (DDS). Eine zuverlässige Diagnose fällen kann nur eine Fachperson (Psychiater oder Psychologe).

Tritt die Depersonalisation als Folge einer anderen psychischen Erkrankung auf wird die zugrunde liegende Krankheit behandelt. So soll sich auch die Depersonalisation bessern... dies ist zumindest die gängige Praxis. Tritt sie isoliert auf ist eine Behandlung schwierig, aber nicht unmöglich. Im Zentrum steht dabei eine Psychotherapie. Medikamente welche zur Behandlung eines DDS zugelassen sind gibt es nicht. Es gibt Hinweise dass eine Kombination zwischen einem SSRI-Antidepressivum und dem antidepressiv wirksamen Antiepileptikum Lamotrigin in gewissen Fällen helfen kann. Studien belegen des Weitern eine gewisse Wirksamkeit bei der Gabe von Opioid-Antagonisten wie Naloxon oder Naltrexon. Diese müssen intravenös verabreicht werden. Der Effekt hält nur ca. 24 Stunden an. Die Behandlung mit Opioid-Antagonisten ist allerdins ziemlich experimentell und wird selten praktiziert.

Wenn du den Verdacht hast unter einer medizinisch relvanten Depersonalisation zu leiden, dann kontaktiere deinen Hausarzt. Er soll dich untersuchen und ggf. zur Abklärung und allfälligen Therapie an einen Psychiater überweisen.

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Erst einige objektive Informationen, dann noch meine persönliche Erfahrung...

Sertralin ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI welches zur Behandlung von Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen zugelassen ist. Wie jedes Antidepressivum muss es täglich eingenommen werden. Begonnen wird dabei in der Regel mit der tieft möglichen Dosis (25mg) welche anschliessend im Wochenrhythmus bis zur Zieldosis (üblicherweise 50-100mg) gesteigert wird. Die max. Tagedosis liegt bei 200mg. Das langsame Aufdosieren vermag in vielen Fällen die potenziell starken Nebenwirkungen welche vor allem zu Beginn einer Behandlung mit einem Antidepressivum auftreten können zu reduzieren.

Die meisten Nebenwirkungen veschwinden nach 4-6 Wochen wieder. Nur wenige aber sehr belastende können für die Zeitdauer der ganzen Behandlung bestehen bleiben (sofern man von ihnen betroffen ist). Bei SSRI-Antidepressiva wie Sertralin sind dies primär die für diese Medikamentengruppe typischen sexuellen Funktionsstörungen.

Eine antidepressive Wirkung sollte sich nach ca. 2-4 Wochen ergeben, eine angstlösende nach etwa 3-5 Wochen und eine zwangslösende nach ca. 6-8 (bis zu 12) Wochen... sofern man auf das Medikament anspricht.

Ich persönlich bekam Sertralin aufgrund meiner damals schweren Depressionen und Panikattacken verschrieben. Zu Beginn litt ich unter diversen Nebenwirkungen wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Unwohlsein, innere Unruhe und Anspannung sowie Blutungen aus dem Verdauungstrakt und sexuelle Funktionsstörungen. Bis auf die sexuellen Funktionsstörungen verschwanden diese unerwünschten Effekte nach wenigen Wochen wieder.

Sertralin hatte bei mir eine sehr gut angstlösende Wirkung. Nach ca. 4 Wochen hatte ich keine Panikattacken mehr. Einen antidepressiven Effekt konnte ich jedoch nicht feststellen. Ich bin allerdings kein sehr gutes Beispiel. Ich musste in den Jahren meiner Depression unzählige Medikamente durchprobieren bis ich eine Kombination fand, die wenigstens ansatzweise antidepressiv wirkte (und immer noch wirkt).

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Ich habe leider sehr viele Erfahrungen mit Antidepressiva. Erst einige objektive Informationen, dann noch meine persönliche Erfahrung.

Fluoxetin und Sertralin sind beides Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI. Fluoxetin ist zur Behandlung von Depressionen, Bulimie und Zwangsstörungen zugelassen. Sertralin zur Behandlung von Depressionen, Angststörungen (inkl. sozialer Phobie) und Zwangserkrankungen.

Wie alle Antidepressiva so müssen auch Fluoxetin und Sertralin täglich eingenommen werden. Begonnen wird dabei mit der niedrigst möglichen Dosis welche anschliessend im Wochenrhythmus bis zur Zieldosis erhöht wird. Das langsame Aufdosieren vermag in vielen Fällen die potenziell starken Nebenwirkungen welche zu Beginn der Therapie mit einem Antidepressivum auftreten können zu reduzieren. Die meisten Nebenwirkungen verschwinden nach einigen Wochen wieder, doch wenige aber sehr belastende können für die Zeitdauer der ganzen Behandlung bestehen bleiben... falls man von ihnen betroffen ist. Bei SSRI-Antidepressiva sind dies primär die für diese Medikamentengruppe typischen sexuellen Funktionsstörungen.

Eine antidepressive Wirkung ergibt sich nach ca. 2-4 Wochen, eine angstlösende nach ca. 3-5 Wochen und eine zwangslösende nach ca. 6-8 (bis zu 12) Wochen... sofern man auf das Medikament anspricht.

Ich persönlich bekam vor mehreren Jahren aufgrund schwerer rezidivierender Depressionen und einer Panikstörung Sertralin verschrieben. Initialdosis 25mg welche anschliessend alle 7 Tage auf 100mg erhöht wurde. Zu Beginn und nach Dosiserhöhungen hatte ich jeweils diverse Nebenwirkungen zu beklagen. Bis auf die sexuellen Funktionsstörungen verschwanden diese jedoch nach spätestens. 6-8 Wochen wieder. Sertralin hatte bei mir eine gute angstlösende Wirkung. Nach ca. 4-5 Wochen verschwanden meine Panikattacken. Einen antidepressiven Effekt konnte ich jedoch nicht feststellen. Ich bin allerdings kein sehr gutes Beispiel. Ich musste in den Jahren meiner schweren Depression unzählige Medikamente durchprobieren bis ich eine Kombination fand, die wenigstens ansatzweise eine antidepressive Wirkung hatte.

Heute nehme ich Sertralin noch zur Prophylaxe gegen die Panikattacken. Ich konnte die Dosis auf ein Minimum (25mg) reduzieren womit auch meine Libido wieder funktioniert... zumindest zu 90%. Gegen die Depressionen nehme ich ein weiteres Medikament: Aripiprazol. Aripiprazol ist ein atypisches Antipsychotikum welches zur Behandlung von schizophrenen Psychosen und manischen Episoden (bipolare Störung) zugelassen ist. Die Anwendung bei Depressionen sowie bei minderjährigen mit Zwangsstörungen ist nich unüblich, erfolgt jedoch im off-label use (Anwendung ohne offizielle Zulassung der Arzneimittelbehörde).

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Ich bin kein Arzt sondern selbst Betroffener, doch was du schilderst klingt stark nach einer Panikstörung. Eine Panikstörung beschreibt das wiederholte Auftreten von Panikattacken wenn körperliche Ursachen (z.B. eine Dysfunktion der Schilddrüse) ausgeschlossen wurden.

Panikattacken kommen häufig wie unaufhaltsame Wellen aus dem Nichts und können sich bei jeder Person etwas unterschiedlich äussern. Zentrale Symptome sind Angstgedanken (z.B. "ich habe einen Herzinfarkt", "ich werde ersticken", "ich verliere jede Sekunde den Verstand" etc.) sowie weitere psychische und psychosomatische Reaktionen (z.B. Reizüberflutung, Schwitzen, Herzrasen, Depersonalisation/Derealisation, Übelkeit und zahlreiche weitere). Die Betroffenen haben häufig das Gefühl jede Sekunde drauf zu gehen. Obwohl sie wissen, dass Panikattacken rein körperlich nicht gefährlich sind spielen ihre Emotionen (Angst) verrückt und sie sind diesen Attacken oftmals vollkommen ausgeliefert.

Doch die Attacke selbst ist nur ein Teil der Problems. Das andere ist die starke Verunsicherung die zurück bleibt. Es entseht oftmals eine Angst vor der Angst. Jede Regung wird beobachet und bei jeder Unebenheit keimt sie Angst auf das eine erneute Attacke bevorstehen könnte. Ein Teufelskreis.

Zur Behandlung einer Panikstörung gibt es im Prinzip 2 Verfahren: Das erste ist eine Psychotherapie. Bei Angststörungen häufig in Form einer Verhaltenstherapie. Ein sehr effektives Verfahren welches erst noch keinen Nebenwirkungen hat. Das Problem ist jedoch, dass man eine Psychotherapie intensiv durchführen muss und es oft Monate oder gar Jahre dauert bis sich wirkt.

Das zweite Verfahren ist die Pharmakotherapie, also Medikamente. Die einzigen Medikamente welche auf die Schnelle angstlösend wirken sind Benzodiazepine wie z.B. Alprazolam (Xanax). Sie können einfach bei Bedarf eingenommen werden, wirken bereits nach ca. 20 Minuten, sind hoch effektiv und haben nahe zu keinen Nebenwirkungen (ausg. Müdigkeit). Das Problem ist jedoch, dass sämtliche Benzodiazepine bei zu häufiger Anwendung schwer abhängig machen. In der Praxis werden diese Medikamente nur kurzzeitig und/oder punktuell eingesetzt und nur so lange bis ein nicht suchterzeugendes Arzneimittel wirkt. Eine Abhängigkeit ergibt sich in der Regel frühestens nach 4 Wochen, sofern man die Dinger nicht haufenweise einwirft.

Zur längerfristigen medikamentösen Behandlung von Panikstörungen werden andere Arzneimittel eingesetzt. Allen voran Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI und SNRI. Konkret zur Behandlung einer Panikstörung zugelassen sind die Wirkstoffe Citalopram, Escitalopram, Paroxetin, Sertralin und Venlafaxin. Antidepressiva wirken ebenfalls relativ zuverlässig, machen jedoch nicht abhängig. Dafür haben sie andere Nachteile: Antidepressiva müssen täglich eingenommen werden, wirken erst nach ca. 2-5 Wochen und können vor allem zu Beginn der Behandlung zahlreiche Nebenwirkungen haben.

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Elvanse ist der Handelsname für den Wirkstoff Lisdexamfetamin (LDX). LDX ist als verkehrs- und verschreibungsfähiges Betäubungmittel klassifiziert. Der Besitz ohne ärztliches BTM-Rezept ist somit strafbar. LDX wirkt (vor allem in hohen Dosen) rauscherzeugend. Zudem ist ein gewisses Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenial gegeben. Zugelassen ist das Medikament Behandlung von ADHS. Doch was ist LDX?

Klassisches Amphetamin (Szenenamen Speed) wurde das erste Mal Ende des 19Jh synthetisiert. Es besteht vereinfacht formuliert aus zwei Molekülen (chiralen Enantiomere). Dem Dexamphetamin und dem Levoamphetamin. Um 1950 gelang es einem US-Pharmakonzern die beiden Moleküle voneinander zu trennen. In den darauf folgenden Studien stellte man fest, dass bei getrennt voneinander eingenommen etwa die selbe Wirkung haben. Das Dexamphetamin ist jedoch etwa doppelt so potent (stark) wie das Levoamphetamin. Von da an wurde primär Dexamphetamin zur Medikamentenherstellung verwendet.

Das Problem war jedoch das hohe Missbrauchspotenziel. Auch retardierte Tabletten konnen einfach pulverisiert und durch die Nase gezogen werden. Dadurch tritt die Wirkung schneller ein, ist intensier, hält jedoch weniger lange an. Zudem erhöht ein schnellerer und intesiverer Wirkungseintritt das Suchtpotenzial.

Zu Beginn der Nullerjahre gelang es einem US-Pharmakonzern das Dexamphetamin-Molekül künstlich mit einem Lysinsäure-Molekül zu verbinden. Es entstand also Lisdexamphetamin. Das Lysinsäure-Molekül hat keine Wirkung, verhindert jedoch, dass das Dexamphetamin direkt ins Gehirn gelangen kann. Erst ein Leberenzym vermag das Lysinsäure-Molekül vom Dexamphetamin-Molekül zu trennen, anschliessend entfaltet letzteres seine Wirkung. Dies verzögert den Wirkungseintritt und reduziert das Risiko einer missbräuchliche Applikationsform. Denn der nasale Konsum ergibt keinen Sinn, da das Medikament ohnehin erst in der Leber aktiviert wird.

Dennoch bleibt die Tatsache, dass LDX eine rauscherzeugende Wirkung hat und bei regelmässigem Konsum auch suchterzeugend wirken kann.

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Panikattacken sind die Hölle. Ich war 15 als ich meine erste Panikattacke hatte. Auslöser war der Konsum von Cannabis. Ich stellte den Cannabiskonsum ein und hatte ich 2 Jahre Ruhe. Eines Abends im Alter von 17 lag ich im Bett und wollte einschlafen. Wie aus dem Nichts kam eine Panikattacke. Ich realisierte jedoch erst nicht, dass es eine Panikattacke war und dachte ich hätte einen Herzinfarkt. Die Abklärung Mittels EKG im Spital zeigte, dass keine Herzprobleme vorlagen. Der Hausarzt überwies mich 2 Tage später an einen Psychiater welcher erst eine Untersuchung der Schilddrüse anordnete (eine Überfunktion der Schilddrüse kann Panikattacken bzw. Angstzustände verursachen). Der Befund war negativ, körperliche Ursachen somit ausgeschlossen. Darauf hin erhielt ich die Diagnose "Panikstörung".

Das einzige was bei akuten Panikattacken auf die Schnelle hilft sind Medikamente aus der Gruppe der Benzodiazepine (z.B. Lorazepam). Diese sind hoch effektiv, wirken bereits nach ca. 20 Minuten, können einfach bei Bedarf eingenommen werden und haben nahe zu keine Nebenwirkungen (ausg. Müdigkeit). Das Problem ist allerdings, dass sämtliche Benzodiazepine bei zu häufiger Anwendung schwer abhängig machen. Es handelt sich dabei also um Notfallmedikamente zur kurzzeitigen bzw. punktuellen Anwendung. Jedenfalls kriegte ich Lorazepam verschrieben. Das Medikament wirkt fast schon beängstigend gut. Aufgrund des hohen Abhängigkeitspotenzials nahm ich es jedoch nur in absoluten Notfällen ein.

Gleichzeitig begann die Behandlung mit einem SSRI-Antidepressivum (Sertralin). Antidepressiva wirken ebenfalls relativ zuverlässig angstlösend, machen jedoch nicht abhängig. Dafür haben sie andere Nachteile: Antidepressiva müssen täglich eingenommen werden, wirken erst nach 2-5 Wochen und können vor allem zu Beginn der Behandlung zahlreiche Nebenwirkungen haben. Von diesen war auch ich betroffen. Bis auf wenige Ausnahmen verschwanden die unerwünschten Effekte jedoch nach einigen Wochen wieder. Nach ca. 4 Wochen waren die gröbsten Symptome unter Kontrolle. Ich brauchte allerdings Monate mich von den Panikattacken zu erhohlen. Denn die Panikattacke an sich ist nur ein Teil des Problems. Das andere ist die oftmals starke Verunsicherung die zurück bleibt.

Ein weiteres Problem ist, dass Antidepressiva nicht heilen können. Sie unterdrücken im Idealfall jedoch die Symptome. Nach ca. 4 Jahren Antidepressiva versuchte ich das Medikament das erste mal abzusetzen. Ca. 1-2 Monate lief das gut, dann der Rückfall. Nochmals Notfallmedikamente, nochmals Antidepressiva hochfahren (und die damit verbundenen Nebenwirkungen) etc. Nach weiteren 4 Jahren versuchte ich erneut das Medikament abzusetzen.... wieder ein Rückfall. Heute habe ich mich damit abgefunden, dass ich wohl längere Zeit auf Medikamente angewiesen sein werde. Durch eine Psychotherapie gelang es mir jedoch mich so weit zu stabilsieren, dass ich nun auf der absoluten Minimaldosis bin (25mg Sertralin). Damit sind die Nebenwirkungen auch überschaubar.

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Das zur medikamentösen Behandlung von Depressionen oftmals ganze Medikamenten-Kombinationen notwendig sind ist keine Ausnahme. Verschiedene Medikamente nehmen zu müssen ist alles andere als angenehm, denn Antidepressiva sind häufig mit gewissen Nebenwirkungen verbunden. Doch solange die verschiedenen Medikamente keine Wechselwirkung aufweisen besteht keine Gefahr. Es ist der Job des Arztes diese Risiken richtig einschätzen zu können.

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Ritalin enthält den Wikstoff Methylphenidat (MPH) und ist ein als Betäubungsmittel klassifiziertes Arzneimittel aus der Gruppe der Stimulanzien welches zur Behandlung von ADHS eingesetzt wird.

Durch den nasalen Konsum tritt die Wirkung schneller ein (nach einigen Minuten), ist intensiver, hält jedoch weniger lange an. Wie lange genau ist von der persönlichen Konstitution des Konsumenten sowie der Dosis abhängig. Im Durchschnitt ca. 4 Stunden.

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