Ich finde, in vielen Fragen & Antworten hier wird sehr vieles durcheinander gebracht... deshalb wollte ich mal eben etwas geordnet meine Ansichten dazu vorlegen:
1. Die Zustimmung beider zum Sex und auch zu einer bestimmten Sexualpraktik ist die Grundvoraussetzung für überhaupt alles, und hat nichts mit Dominanz oder Unterwürfigkeit zu tun. Zwingt jemand seine Partnerin z.B. zum Analsex, obwohl sie es nicht will, ist er nicht dominant, sondern ein Vergewaltiger.
2. Eine bestimmte Sexualpraktik (z.B. sich anal penetrieren zu lassen oder Sperma zu schlucken) kann nicht automatisch mit einer bestimmten sexuellen Rolle gleichgesetzt werden. Auch wenn z.B. viele diejenigen, die sich gerne anal penetrieren lassen, für devot halten, ist das keineswegs zwangsläufig der Fall, sondern entspricht einem sehr traditionellen Sexualverständnis, das penetrieren grundsätzlich gleichsetzt mit männlich-dominant, und penetriert werden mit weiblich-devot.
Jemanden, den es erregt, Sperma zu schlucken, für zwangsläufig devot zu halten, finde ich noch abwegiger. Würde das irgendjemand auch automatisch annehmen von einem Mann, der seine Freundin gerne durch vaginales Lecken zum Squirten bringt, und dabei ihren Saft schluckt?
3. Dominante Männer können ganz unterschiedliche Praktiken bevorzugen - z.B. ihre Partnerin zu fesseln und damit hilflos zu machen (Machtgefälle), sie etwas unsanft zu entblößen, sie ihre exponierten Intimstellen präsentieren zu lassen, sie verbal zu demütigen und natürlich auch Sex mit ihr zu haben in jeder nur denkbaren Position und Art (natürlich auch doggystyle oder anal).
Aber: wer dominant ist, wird nicht erregt durch echte Erniedrigung seiner Partnerin, sondern durch eine spielerische Erniedrigung und die Erregung, die das bei seiner Partnerin auslöst. Und das ist ein ganz entscheidender Punkt: ich liebe es, weil auch sie es liebt und mich ihre zunehmende Erregung mindestens ebenso erregt wie z.B. der Anblick ihres entblößten, ans Bettgestell gefesselten Popos.
Zusammenfassung: man kann es lieben, anal penetriert zu werden und Sperma zu schlucken, ohne devot zu sein, man kann es lieben, devot zu sein, ohne deswegen Analsex zu mögen, und man kann etwas gleichzeitig etwas erniedrigend finden und gerade deshalb sehr erregend...