Ich habe Germanistik studiert und war sehr enttäuscht, weil ich nicht wie im Deutsch-LK selbst interpretieren durfte, sondern nur die Bücher und Interpretationen anderer Leute zusammenfassen sollte. Also eigene Ideen waren so gut wie gar nicht gefragt, dagegen aber gutes Recherchieren und exates Zitieren (gähn).
Eigentlich wollte ich Lehrerin SekII werden. Habe dann aber in schulpraktischen Studien festgestellt, dass ich nicht an Schulen unterrichten möchte, das war nichts für mich (Riesenklassen, starrer Lehrplan, Terror-Eltern;-)) Habe dann Jura angefangen. Ohne Prädikatsexamen ist es da furchtbar schwer, was zu werden, es war mir auch zu trocken.Bin dann zu Germanistik auf Magister zurückgekehrt, Nebenfächer BWL und Sowi. Im Endeffekt bin ich aber mit einem anderen Studium Sprecherzieherin und Sprechwissenschaftlerin geworden. Dabei gibt man Rhetorik- und Kommunikationstraining, Atem-, Stimm und Sprechtraining, kann aber auch Radiosprecher, Schauspielcoach etc. sein.
Geldaussichten sind da sehr variabel, je nachdem, wie du dich vermarktest, kann man gut verdienen. Angestellt wird man aber normalerweise nicht, man arbeitet freiberuflich.
Keiner meiner Germanistik-Kommilitonen arbeitet wirklich in einem exakt germanistischen Bereich, alle haben noch was anderes zusätzlich machen müssen oder ganz wechseln müssen, bis sie einen Job hatten (außer den Lehrern natürlich).
Viel Glück bei Deiner Wahl. Wenn Du auf Lehramt studierst, kann ich Dir nur zu Mathe, Physik oder Chemie als 2. Fach raten. Dabei muss Dir aber klar sein, dass Du in der Schule kein Anrecht darauf hast, auch Deutsch zu unterrichten, wenn Du auch nur mit Mathe auf Deine Stunden kommst.
Alles Gute!