wie kriege ich meine psychiotische Schwester in die Psychiatrie?
Hallo, meine Schwester hat eine Psychose.Es wird vermutet, dass sie an einer Schizophrenie leidet. Sie ist leider nicht krankheitseinsichtig und möchte sich nicht behandeln lassen. Mehrere Gutachter, die sie gesehen haben, haben uns gesagt, dass sie dringend Neuroleptika braucht. Ohne diese Medikamente kann ihr nicht geholfen werden. Momentan können wir nur zusehen, wie ihr Leben den Bach runter geht. Es ist überhaupt nicht möglich mit ihr vernünftig zu reden. Sie blockt alles ab. Nach ihrer Meinung braucht sie keine Miete zu zahlen, weil ein gewisser Qiu ihr sagt, dass sie das nicht braucht. Sie hat seit 6 Monate keine Miete gezahlt. Die Wohnung wurde schon gekündigt . Da sie durch die Psychose arbeitsunfähig ist, hatte sie auch bislang kein Einkommen gehabt. Mittlerweile wurde ich als Betreuerin bestellt und habe einiges für sie regeln können.Aber für das Wichtigeste, nähmlich ihre Gesundheit, konnte ich bislang nichts tuen. Ich habe die Einweisung beim Amtsgericht beantragt. Leider hat der Gutachter bei seinem Besuch zu mir gesagt, dass es für eine Einweisung nicht reicht. Sie müsste sich selbst oder andere gefährden. Da sie alleine wohnt, mache ich mir große Sorgen. Sie geht nicht ans Telefon, raucht fast 50 Zigaretten am Tag und führt die ganze Nacht über Selbstgespräche (halluziniert).Ich weiß nicht mehr weiter. Dieser Zustand dauert nun schon mehr als 7 Monate.
7 Antworten
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Vielleicht kannst Du Dich an einen Sozialarbeiter wenden, ebenso ist ein Bekannter von mir von seinen Eltern mal entmündigt und eingewiesen worden weil er psychotisch war, stark abgemagert war und finanziell bei ihm alles den Bach runter ging. Mittlerweile war er 3 Monate in der Psychiatrie und 8 Wochen in der Tagesklinik, hat jetzt eine kleine, neue Wohnung und einen Job haben sie ihm auch besorgt (er hat ein gutes Studium abgeschlossen, war aber nicht mehr in der Lage, zu arbeiten, was sich über Jahre hinzog, und hat jetzt eine Art Reha-Job, wo er ggf. übernommen werden kann). Hoffe, Deiner Schwester wird bald geholfen, und Du achtest auch gut auf Dich.
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Ich rede aus eigener Erfahrung.
Zuerst einmal war es meiner Einschätzung nach keine optimale Idee, dass du als nahe Verwandte die Betreuung übernommen hast. Speziell ausgebildete hauptberufliche Betreuer sind meist die bessere Lösung, da sie nicht persönlich involviert sind und so schneller und in der Regel auch (bitte nicht böse sein) kompetenter handeln können.
Tatsächlich wirst du nicht sehr viel unternehmen können. Erst bei Fremd- und/oder Selbstgefährdung ist eine zwangsweise Einweisung machbar. Im Moment müsste die Kranke ihrer Einweisung selbst zustimmen. Hauptberufliche Betreuer sind aufgrund ihrer Berufserfahrung meist in der Lage, ihre Klienten zu diesem Schritt zu überzeugen.
Du kannst eventuell versuchen, beim Gericht deine Betreuungsaufgaben ausweiten zulassen, bis zur Gesundheitsbetreuung und zur Aufenthaltsbetreuung. Letztere erlaubt dem Betreuer, den Patienten in eine Klinik verbringen zu lassen. In schweren Fällen wird diese Betreuung auch eingerichtet, aber erneut muss ich sagen - diese Arbeit kann meiner Einschätzung nach eher ein professioneller Betreuer kompetent durchführen.
Wenn du es noch nicht getan hast: schalte den Sozialpsychiatrischen Dienst deiner Stadt ein. Sei Dauerkunde beim Gericht - der zuständige Rechtspfleger und Richter müssen dich und den Fall schon bei Namensnennung sofort kennen, dann ist, wenn endlich ein Arzt den Schneid aufbringt, die Einweisung zu empfehlen, die richterliche Anordnung blitzschnell geschrieben.
Hoffnungen kann ich dir leider keine machen. Die Krankheit ist geprägt durch die Uneinsichtigkeit der Kranken. Mit einer Gesundung solltest du besser nicht rechnen. So hart es klingt, am besten ist es, wenn du dich von der Kranken distanzierst, denn ihre Krankheit wird auch dich auf Dauer beeinträchtigen und krank machen. Gib die Betreuung ab.
Leider werden Angehörige von psychisch Kranken komplett allein gelassen. Es ist eine schei3 Situation, ich weiß.
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Ich würde die Einweisung noch einmal beantragen, und Dir von einem erfahrenen Arzt oder Gutachter vorher helfen lassen, was Du erzählen kannst. Die Selbstgefährdung Deiner Schwester liegt doch bei starken Halluzinationen vor, da nicht berechenbar ist, was sie als nächstes tut. Ich wünsche Dir viel Kraft auf Deinem Weg.
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Gerade bei einer akuten Psychose fehlt zumeist die Krankheitseinsicht. Ich würde da nicht locker lassen, vielleicht wäre es hilfreich wenn Eure Eltern sich ebenso für eine vorübergehende Unterbringung einsetzen würden? Könntest Du Dir vorstellen sie eine zeit lang zu "betreuen", bei ihr zu bleiben , sofern sie das möchte, damit Du eingreifen kannst, wenn es Ihr zu schlecht geht? War sie schon mal in Behandlung? Kann ihr Arzt Euch nicht unterstützen?
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Ich verstehe dich gut. Hast du es einmal mit dem Notfallpsychiater versucht. Wichtig ist , dass du sie nicht mehr betreust, dass es zum Fürsorgerischen Freiheitsentzug kommen kann. Du musst also warten bis sie sich nicht mehr versorgt. Die Wohnung wurde gekündigt, das sollte eigentlich ein Grund sein. Wenn sich die Familie durch einen Psychiater betreuen lässt ist die Sache einfacher. Ich habe eine Mutter betreut, bis es zum FFE ihres Sohnes gekommen ist, und so hat es geklappt. Ich wünsche euch viel Kraft und alles Gute!