So unterschiedlich Mensch sind, so unterschiedlich sind auch ihre Motive Sport zu treiben. Aus der Körperpsychotherapie z.B. gibt es Begriffe wie Muskelpanzer - eben ein trainierter Körper, der, vereinfacht formuliert, psychische Verletzlichkeit ausgleichen soll. Hier wäre die Motivation also an Gesundheit orientiert, aber eben über den Umweg der Psyche.
Auch dem anderen Geschlecht zu gefallen ist sicherlich ein Hauptziel vieler Sportler. Man möchte attraktiv wahrgenommen werden. Ein gestählter Körper wird mit Disziplin und Durchsetzungsvermögen assoziiert. Das hat natürlich auch verzerrende Effekte z.B. in Bewerbungsgesprächen.
Viele Sportler solcherart motivierte Sportler merken mit der Zeit des Sport treibens aber die vielen positiven Effekte des Sports auf Körper und Geist. Beides steht widerrum mit dem sozialen Aspekt in Wechselwirkung. Somit kann Sport mehr und mehr zum Zweck des Wohlbefindes und des Ausgleichs getrieben werden - womit die ursprüngliche Motivation um einen weiteren Aspekt erweitert wird.
Ich denke, dass viele Menschen die aus ihren unterschiedlichsten Gründen Sport treiben oftmals sehr auf Fitness fokussiert sein können und sich ihre Welt eben nur noch um das nächste YouTube Video ihres lieblings-fitness-YouTubers dreht, womit und wie man sein Homegym erweitern kann, was man wann essen sollte usw. Viele Aspekte des Lebens werden also unter dem Aspekt der Verträglichkeit mit den eigenen Fitness-Zielen betrachtet. Diese Fitness-Ziele sind teils nur vordergründig, da sie eigentlich den Wert der eigenen Person in verschiedenen Lebensbereichen erhöhen sollen. Unterliegt ein Fitness-fokussierter Menschen dieser Art von Dynamik, denke ich schon, dass dies auch Einfluss auf die intellektuelle Entwicklung nehmen kann - da sich solche Personen nähmlich mit anderen Themen weniger auseinandersetzen, da eben das Fitnesstraining so viel Raum einnimmt und nur wenig Zeit für anderes bleibt. Aber intellektuelle Entwicklung setze ich hier eher mit der Entwicklung der Persönlichkeit gleich - nicht mit der allgemeinen Intelligenz, denn diese entwickelt sich bereits in jungen Jahren und ist auch von genetischen Faktoren abhängig.
Somit würde ich sagen, dass Menschen, für die es im Leben nichts weiter als Fitness gibt schon recht eindimenional in Ihrem Denken werden können und ihr Potential nicht entfalten. Daher stammt möglicherweise auch das in der Ausgangsfrage enthaltene Stereotyp.
Auf der anderen Seite ist Sport eigentliche eine nötige Grundlage für ein gesundes Leben. Ein gesunder Körper bringt auch eher gesunde Gedanken hervor und diese wirken natürlich auf den Körper zurück.
Man sollte sich nur eben nicht nur auf Fitness forkussieren. Es gibt so viel mehr.