Oh, die Frage ist zwar uralt, aber vielleicht helfe ich jemandem mit meiner Antwort, der das auch so spät noch liest.
Also an jeden:
Bleib so wie du bist. Man kann das Wesen eines Menschen nicht ändern. Auch seine Vorlieben und Vorstellungen nicht. Man kann damit klarkommen oder eben nicht, ändern kann sich nur jeder selbst. Und jeder muss es selbst wollen. Klar muss man in einer Beziehung manchmal auf Dinge verzichten. Ändern würde ich mich aber nur dann, wenn ich mit meinem Verhalten meinen Partner belaste oder verletze. Wenn ich z.B. nie im Haushalt helfe, nur auf der faulen Haut liege und der andere alles macht. Da ist es verständlich, dass mein Partner dann möchte, dass ich das ändere. Oder wenn ich meinem Partner finanziell auf der Tasche liege. Wenn ich auf verletzende Art und Weise mit ihm rede, wenn ich dauernd anderen Typen hinterherschaue, wenn ich mich komplett gehen lasse und mich zuhause wie ein absolutes Lotterschwein benehme, rumpople, nicht mehr dusche usw. Bei solchen Sachen sind Änderungsversuche schon mehr oder weniger gerechtfertigt und auch machbar finde ich. Aber nicht bei Dingen wie Wahl der Klamotten, Wahl der Freizeitbeschäftigung, Essverhalten, Interessen/Hobbies. Das ist dein Bier und das geht keine Sau etwas an. Mein Ex war da ganz ähnlich. Er wollte, dass ich alles Mögliche verändere. Er wollte, dass ich mich in bestimmten Situationen anders kleide, hat mich manchmal regelrecht in meiner Ausdrucksweise gemaßregelt, er stand nur auf Reizwäsche und wollte keine andere Wäsche an mir sehen, er wollte, dass ich mehr Sport mache und kalt dusche, weil es gesünder ist, er wollte, dass ich meine Fingernägel regelmäßig maniküre oder zur Maniküre gehe, kurze, saubere Nägel reichten ihm nicht. Er wollte, dass ich aufhöre zu fluchen (alles, was über ''das ist doof/blöd'' hinaus ging, war für mich tabu; für ihn aber dagegen keineswegs). Undsoweiter undsofort. Wenn ich das nicht machte, diskutierte er herum, wollte nicht akzeptieren, dass es MEIN Körper, MEINE Ansichten und MEIN Leben sind und machte dauernd Bemerkungen drüber.
Hat mich alles extrem unwohl fühlen lassen, mein Vertrauen kaputt gemacht, ich konnte mir mit jemandem, der mich so wenig akzeptiert, auch keine Zukunft vorstellen. Ich habe aufgehört die Musik zu hören, die ich mag, weil ich den Eindruck hatte, dass er sie nicht mag. Ich habe aufgehört mich zu schminken, weil es nicht mochte, ich habe mir dauernd Gedanken darüber gemacht, was er wohl sagen wird und wie ich Diskussionen über MEINE Entscheidungen in Bezug auf MEINEN Körper vermeide. Ich habe mich irgendwann nicht mehr wie ich selbst gefühlt, ich war unglücklich und unterschwellig sehr gestresst, weil ich immer die Wahl hatte zwischen ''ich mache das, was er sagt und fühle mich mit mir selber nicht wohl'' und ''ich mache Dinge wie ich sie mag, aber muss deshalb dauernd mit ihm diskutieren''. Ich konnte irgendwann einfach nicht mehr. Und natürlich ist die Beziehung auch zerbrochen. Unter anderem daran.
Wenn man durchgängig mit jemandem unglücklich ist oder von Anfang an beim Partner unglücklich ist, ist das doch wohl keine Beziehung, die weiterzuführen sich lohnt. Phasenweise Stress zu haben oder mal unglücklich zu sein mit dem Partner, das ist ja auch normal, u.U. kann man da durch arbeiten und daran wachsen. Aber nicht, wenn der Partner einen fertig macht und man sich mies fühlt in seiner Gegenwart. Menschen wie deine (mittlerweile wahrscheinlich Ex-)Freundin müssen begreifen, dass man derartige Dinge wie du sie genannt hast nicht ändern kann und sie auch nicht ändern wollen SOLLTE. Denn warum ist man mit jemandem überhaupt zusammen, wenn einem tausend oberflächliche Dinge an dieser Person nicht gefallen? Wenn man sich so sehr darin verfängt, unwichtige, oberflächliche Dinge am Partner ändern zu wollen, liebt man diese Person nicht. Dann liebt man die VORSTELLUNG, die man von der Person hat. Man liebt, wie die Person sein KÖNNTE. Man ist nur verliebt in die eigenen Erwartungen. Und das ist ganz, ganz schäbig und unfair jemandem gegenüber, der einen liebt. In so einer Situation muss man immer entscheiden, ob man damit klarkommen kann und will. Ob man trotz der Nichtakzeptanz des Partners mit ihm glücklich sein kann. Falls die Antwort nein lautet, kann man sich genauso gut trennen. Denn unglücklich mit jemandem zu sein ist nicht das, was eine beständige Beziehung ausmachen sollte. Ich persönlich möchte mich wie ich selber fühlen bei jemandem. Ich möchte genau so akzeptiert werden, wie ich meinen Partner auch akzeptiere. Und ich will nicht das Gefühl haben, dass es meinen Partner stört, dass ich eher der ruhige Typ bin und eben nicht auf rauchen und Party machen (ist ja auch okay, wenn man das mag, mag aber nicht jeder) stehe. Wenn die Unterschiede in einer Beziehung BELASTEND sind, sind sie nicht oder nur schwerlich überwindbar würde ich behaupten. Wenn beide Partner Kraft daraus ziehen, dass der jeweils andere komplett anders ist, wenn sie sich gegenseitig inspirieren und sich gegenseitig neue Erfahrungen und Sichtweisen schenken durch ihre Unterschiede, wenn sie sich dabei trotzdem gegenseitig akzeptieren, dann ist sowas komplett okay. Es gibt auch Paare, wo beide sehr unterschiedlich drauf sind. Aber wenn der eine unglücklich wird durch den anderen, weil der immer rumnörgelt und den anderen nicht akzeptiert....dann ist das Schwachsinn. Ich habe mich bei meinem Exfreund dafür entschieden, nicht mehr unglücklich sein zu wollen. Denn durch eine Trennung ist man einige Zeit unglücklich, mit dem falschen Partner ist man es auf Dauer.
Natürlich muss man, bevor man sich trennt, dem Partner die Chance geben, etwas zu ändern. Darüber reden, die Gründe für das Verhalten herausfinden. Gucken, ob sich etwas für beide bessern kann. In meinem Fall war es z.B. nicht so. Ich habe un Änderung gebeten und sie trat unter Murren minimal ein. Aber eben nicht vollständig. Konnte ich auch eigentlich nicht erwarten, denn...Menschen ändern sich nicht. Und mein Ex war und ist ein Nörgler, das haben schon Exfreundinnen vor mir mokiert. Jetzt muss er eine Frau finden, die mit seiner Nörgelei auf Dauer klarkommt und besser zu ihm passt. Wahrscheinlich ist es bei dir ähnlich gelaufen, nicht?