Ich kann langsam nicht mehr. Was soll ich noch dagegen tun?
Hallo liebes Forum,
mir wurde vor mehreren Jahren eine - wie es mittlerweile so schön heißt - leichte Autismus-Spektrums-Störung diagnostiziert, mit der ich bereits seit vielen Jahren in Therapie bin. Für meine Begriffe hat mir diese Therapie kaum geholfen aber gut. Ich denke bei Störungen im Autismus-Spektrum hilft leider oft nur der Alltag, sich mit Menschen zu umgeben und eigene Erfahrungen zu sammeln, quasi auch soziopathisch einfach nur zu beobachten.
Dazu muss ich sagen, ich mag einige Menschen echt gerne und meist werde ich von genau denen dann abgewiesen. Also ich brauche aber auch Menschenkontakt, könnte also auch nie isoliert in einer Werkstatt vor mich hinarbeiten.
Seit einigen Jahren eigentlich genauer seit meinem Abi vor 4 Jahren habe ich eine mittlerweile mittelschwere chronische Depression und Angststörung.
Leider hab ich seitdem beruflich mehreres angefangen und musste immer wieder abbrechen, weil auch psychotherapeutische Behandlungen nie den gewünschten Erfolg bringen konnten.
Nun stehe ich mit einem Bein in einer Maßnahme zur Teilhabe am Arbeitsleben der ARGE, die einen aber mit einigen Umwegen und Verschönerungen der Formulierungen eh später in eine Werkstatt führt und das möchte ich nicht. Da würde es mir psychisch nicht besser gehen. Ich bin psychisch krank und nicht geistig. Ich bin intelligent und interessiere mich für Musik, ein wenig Technik, ein bisschen Politik, Pädagogik, Psychologie.
Zur Verdeutlichung: Die ARGE sagt zur Teilhabe am Arbeitsleben "Berufliche Bildungsmaßnahmen (Aus- und Weiterbildung) in besonderen Einrichtungen, die auf die gesundheitliche Situation angemessen eingehen können"
Nur welcher Betrieb will mich denn später, wenn ich eine Ausbildung in einer "besonderen Einrichtung" gemacht habe? Die meisten Betriebe kaufen sich ja aus der Schwerbehindertenquote auch raus, weil es sich für sie finanziell mehr rechnet und sie "Behinderte" halt nicht haben wollen (es fehlt die Aufklärung)
Es kann doch nicht sein, dass es nichts gibt, was einem hilft ohne einen gleich automatisch in eine Einrichtung einzuweisen. Ich bin ja "nur" psychisch krank und dadurch aktuell leider nicht belastbar und nicht geistig.
Ich erkundige mich gerade nach Themen, wie einer psychosomatischen Reha, habe einen Termin bei einem Psychiater gemacht (möchte bzw. muss wahrscheinlich mal Medikamente ausprobieren
Es ist einfach so deprimierend, in Deutschland will dich niemand wenn du krank bist.
Und da ich noch unter 25 bin, hätte ich ja für eine mögliche "Übergangszeit" nicht mal Anspruch auf Hartz IV und wovon bitte lebt man dann?
Aber das will ich eigentlich auch gar nicht. Werde dieses Jahr 23 und hab noch nichts erreicht außer meinem Abitur.
Was soll ich noch tun? Ich weiß nicht mehr weiter und das macht mich manchmal unendlich traurig und wütend. Und entschuldigt bitte, dass der Text so lang geworden ist.
Es grüßt euch herzlich,
janole281099