Hallo, diese Frage richtet sich an meine. muslimischen Brüder und Schwestern. Ich. habe ein Problem: Ich bin 18 Jahre alt (weiblich) und möchte mein Elternhaus verlassen, da ich zu Hause ohne Grund mental und körperlich verletzt werde. Meine Mutter macht mir ständig Vorwürfe, dass ich rauche und mich mit Männern treffen würde, nur weil meine 12-jährige Schwester solche Lügen erzählt (sie neigt dazu, schnell zu lügen, wenn sie eifersüchtig ist). Astagfirullah, ich mache so etwas natürlich nicht. Ich mache derzeit mein Abitur und arbeite nebenbei in zwei Minijobs: Einen offiziell auf meinen Namen, den anderen über den Namen meiner Mutter, da sie dann doch keine Lust hattw, neben hrer Hauptarbeit noch einen Minijob zu machen. Wenn ich sie frage, ob sie diesen Minijob kündigen könnte, weil mir alles zu viel wird - schließlich arbeite ich fünf Mal die Woche neben der Schule - sagt sie, ich solle nicht übertreiben und müsse für siearbeiten. Mein verdientes Gehalt bekomme ich nicht vollständig, sondern nur etwa 80 Euro. Nebenbei gebe ich Nachhilfe, weshalb mein Tagesablauf sehr voll ist
Neulich kam ich etwas später (gegen 19:30 Uhr) von der Arbeit nach Hause,woraufhin mir wieder viele Vorwürfe gemacht wurden, weil es an diesem Tag länger gedauert hatte. Ich war nach der Schule sehr müde und konnte deshalb nicht so schnell arbeiten. Weil ich wusste dass meine Mutter mir wieder Schlimmes unterstellen würde, habe ich gelogen und behauptet, mein Chef sei da gewesen. Sie hat mir jedoch nicht geglaubt. Sie lebt in ihrer Fantasie und stellt sich Dinge vor, die ich angeblich getan habe, und glaubt diese auch noch. Jetzt darf ich fast gar nichtmehr raus, nicht einmal, um zu einer Freundin zu lernen, obwohl ich kaum Zeit für mich habe. Immer wirft sie mir vor, ich würde etwas Schlimmes tun. Seit etwa meinem 6. Lebensjahr werde ich außerdem von meinem Vater geschlagen. Er hatAggressionsprobleme und lässt diese an mir aus, seit ich klein bin, was er auchzugibt.
Ich war in Therapie, und mein Therapeut meinte vor zwei Jahren, das Jugendamt wäre die beste Lösung für mich. Aber ich hatte mich nicht getraut, etwas zu unternehmen, und es dabei belassen. Mein Vater ist sehr narzisstisch und hat mich nach Streitigkeiten immer dazu gebracht, mich schuldig zu fühlen, damit ich um Verzeihung bitte. Als Kind hat er das geschafft, aber mittlerweile rede ich nicht mehr mit ihm. Fünf Tage vor meinem 18. Geburtstag im Juli hatte ich meine praktische Prüfung, die ohne meinen Willen eingetragen wurde (von meinem Vater) İch fühlte mich überhaupt nicht bereit undhabe die Prüfung auch nicht bestanden. Zuhause wurde ich dann dafür geschlagen und mental komplett zerstört. An meinem Geburtstag hat er mir nicht einmal gratuliert und gesagt, ich hätte es nicht verdient, seine Tochter zu sein. Das hat mich sehr verletzt, zumal es wegen meiner praktischen Prüfung war.
Zwei Tage später wollte er einen Ordner von mir, und ich habe ihm aus Versehen den falschen gegeben. Er hat mich deswegen sofort runtergemacht. Daraufhin bin ich geplatzt und habe gesagt: ,Ganz ehrlich, dann hättest du ihn dir auch selbst holen können, wenn dich mein Fehler so sehr stört!" Er ist aufgestanden, auf mich zugelaufen und hat mich geschlagen und bedroht. Mein Vater ist 2 Meter groß und kräftig, der Schlag war also heftig. Meine Mutter wollte dazwischengehen, aber er hat sie weggestoßen, sodass sie gegen die Tischkante gefallen ist und eine Panikattacke bekam. Da bin ich dann ausgerastet und habe gesagt: Anstatt dich hier mal zu beherrschen und nach deiner Frau zu sehen, schlägst du deine Tochter weiter. So viel Männlichkeit trägst du also in dir!" Ihr müsst wissen, meine Mutter ist meine rote Linie. Egal wie sehr sie mich verletzt, ich kann sie nicht hassen, weshalb ich in dem Moment so ausgerastet bin. Ich habe meinen Vater weggedrückt und meiner Mutter geholfen, während er dann weiter Fernsehen geschaut hat - während seine Frau eine Panikattacke hatte. Meine Mutter wollte danach nicht mehr mit ihm sprechen, weil sie wusste, dass alles wegen seiner Probleme mit mir passiert ist. Doch als sie beide aus der Türkei zurückkamen, war zwischen ihnen alles so, als wäre dieser Vorfall nie passiert. Als meine Mutter meinem Vater dann Recht gegeben hat und behauptete, ich sei an allem schuld, habe ich ihr die Augen geöffnet und gesagt, dass ich für sie da war, während ich selbst Hilfe gebraucht hätte. Ihre Antwort war: Ja, dann helfe mir halt nicht mehr, dein Pech." Und so war ich wieder die Schuldige.
Vor einigen Jahren, im Urlaub, hat mein Vater mich vor einer Menschenmenge geschlagen, als ich ihn beim Fremdgehen erwischt habe (er war auf ...-Seiten angemeldet und hat mit anderen Frauen geschrieben). Ich weiß, dass Eltern im Islam eine sehr große Rolle spielen, und ich verstehe das. Aber ich halte es nicht mehr aus. Ich schaffe es nicht einmal mehr, zu lernen, weil ich nur noch am Weinen bin. Mir wird alles zu viel. Ich möchte ausziehen und wollte mal nach eurer Meinung fragen.