Ich bin der Meinung, dass wenn wir den Wölfen mehr Alternativen zu unseren Nutztieren lassen, diese seltener angreifen. Die Jäger wollen aber nicht darauf verzichten, ihre "Pflicht" zu tun und die "nötige Anzahl" an Rehen, Hirschen und Wildschweinen zu erschießen und ordnungsgemäß zu entsorgen.
Wenn wir mehr Rehe oder Wildtier-Kadaver im Wald hätten, würde der Wolf wahrscheinlich nicht mehr so oft Nutztiere reißen.
Ein anderes Problem ist, dass wir immer mehr Nutztiererassen ohne Hörner züchten oder die Hornbildung verhindern. Dadurch wird es für die Wölfe einfacher Nutztiere anzugreifen als männliche Rehe und Hirsche mit Geweih. Mein Onkel hat Rinder mit sehr großen Hörnern, hier hat der Wolf sich nur getraut das jüngste Kalb zu töten und hat den fast heilen Kadaver liegen lassen, als die ausgewachsenen Rinder kamen, um ihn zu vertreiben.
Wahrscheinlich wird meine Rechnung nicht aufgehen, da der Wolf (nach dem Mensch) der Spitzenprädator in Europa ist und somit nur den Menschen als Feind hat. Ansonsten hat er nur andere Raubtiere wie Füchse und Luchse als Rivalen bei der Jagt, die ihm jedoch unterlegen sind. Somit könnte sich der Wolf ohne Abschuss in Deutschland ungehindert vermehren und wäre bei einem hohen Bestand gezwungen, wieder Nutztiere zu fressen, da die Anzahl an Wild nicht mehr für alle Wölfe reicht.
Fazit: Landwirte könnten statt auf die produktivste und friedliche Rasse auf wehrhaftere Rassen zurückgreifen. Jäger könnten weniger Wild schießen und entsorgen, müssten früher oder später aber dennoch eingreifen den Bestand der Wölfe stabil zu halten (vielleicht sollte man hier auch nach der "save your ground"-Regel handeln und nur auf Wölfe schießen, von denen man weiß, dass sie häufig Nutztiere reißen, nicht auf irgendwelche zufälligen Wölfe).