Es gibt eine einzige Regel: estar durch encontrarse (sich befinden) zu ersetzen: Es lunes, es inteligente, la boda es el lunes. Hier würde "befindet sich" keinen Sinn machen oder unrund klingen, bei está (se encuentra) dormida, España está (se encuentra) en Europa und estamos (nos encontramos) listos schon.

Allerdings ist es doch etwas komplexer, was man auch wieder ausfiltern kann. Da du Spanisch praktisch auf sprachwissenschaftlicher Art angehst, empfehle ich dir folgendes Buch, das sehr praktisch ist und weder simplifiziert noch verkompliziert:

https://www.amazon.de/Spanische-Grammatik-Fokus-Beschreibungsprobleme-Romanistische/dp/3110410311

Grundsätzlich bin ich mit dem Video einer Meinung, denn hinter allen Regeln stecken einfache Grundsätze. Aber bei der einzigen Regel für ser und estar (die ich auch lange Zeit meinte), wird noch ein Teil übersehen. Das ist aber eigentlich dann kein Schulspanisch mehr, sondern muttersprachliches Verständnis. Das Buch ist für Lehrer oder interessierte fortgeschrittene Schüler gedacht.

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Das erste Video drückt genau den Sinn des Subjuntivos aus. Wichtig ist, und das kommt auch zum Ausdruck: Es hat nichts mit der wirklichen Welt zu tun, sondern damit, was die Person ausdrücken will.

Man kann ja alles von zwei Seiten betrachten: das Glas ist halb voll oder halb leer. Ich bin vor dem Museum. Das Museum ist hinter mir. Es geht also darum, was die Person sagen will. Die Sprechersicht zählt. Unabhängig sogar davon, ob das nun Lüge, Irrtum, Übertreibung, Ignoranz etc. ist.

Deklariert der Sprecher das (in seinen Augen oder in dieser Argumentation) als gegeben, ist es Indicativo. Lässt er das offen (umschifft er es), ist es Subjuntivo.

Bei vielen Sätzen gibt es dadurch keine Auswahl, denn wenn ich creo que sage, stimme ich damit ja dem zu (indicativo), sage ich no creo que, umschiffe ich das (Subjuntivo). Sage ich creo que no, bestätige ich, dass es nicht so ist (Indicativo).

Deshalb funktioniert die Ersatzmethode im 2. Video. Allerdings muss man dort genau hinsehen. Ein Beispiel hierfür, das nicht im Video vorkommt, wäre:

  • Me encanta que [*has ~ hayas] venido.

Das Sternchen davor steht dafür, dass es grammatikalisch falsch ist. Hier wäre nur das Subjuntivo korrekt. Warum?

Man könnte, wie im 2. Video gesehen, Me encanta que durch Afirmo que austauschen. Die Person ist erschienen. Sie ist da. Sonst würde dieser Satz keinen Sinn machen. Aber: Das ist nicht, was man damit ausdrücken will. Der Satz ist keine bloße Bestätigung, dass jemand hergekommen ist. Es geht darum auszudrücken, dass es dem Sprecher sehr gefällt bzw. begeistert (me encanta). Das steht im Indikativ. Der Rest steht nicht zur Debatte, wird hierin nicht deklariert, steht also im Subjuntivo.

Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.

Mein Fazit: Das 1. Video ist eindeutig und sehr gut erklärt. Das 2. Video stimmt 100%ig, allerdings muss man vom deutschen Denken etwas abweichen und nur sehen, was deklariert wird, nicht was stimmt oder nicht. Das Subjuntivo ist nicht Realität vs. Nichtrealität, sondern Deklaration vs. nicht den Fokus darauf legen. Und genau das drückt das 1. Video aus und hätte ggf. im 2. Video nochmals erwähnt werden sollen. Ich denke also, dass noch ein 3. Video folgen wird, was das nochmal wie im obigen Beispielsatz klarstellt.

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Es geht um den Hauptsatz. Der steht im Präsens: ich glaube (nicht), dass / (no)creo que

Das Futuro aus dem Nebensatz drückt hier keine Zukunft, sondern eine Vermutung (wohl werde) aus, was in der Nebensatz-Konstellation im Spanischen mit dem Subjuntivo ausgedrückt wird.

Das Imperfecto de Subjuntivo nimmst du, wenn der Hauptsatz in der Vergangenheit steht oder eben für praktisch Unmögliches. Es ist die nichtfaktisch Vergangenheit, hat sich also aus heutigen Sicht ggf. nicht bewahrheitet.

Das Futuro de Subjuntivo ist vorsorglich, im Sinne von sollte je ...

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Pequeño ist klein, pequeñito ist klein verniedlicht, pequeñitito wäre nochmal eine Stufe verniedlichter.

Es ist also wie bei der Verneinung: die verstärkt sich und hebt sich nicht gegenseitig auf.

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Bei den eigenen Formen des Imperativs (bejaht, 2. Person Singular und Plural) müssen Reflexiv- und Objektpronomen - soweit vorhanden - immer angehangen werden: dímelo, idos.

Beim Infinitivo und Geriundo nur, wenn dieses als unpersönliche Form auftaucht, egal ob einfach oder zusammengesetzt: decírtelo, habertelo dicho, practicándolo, habiéndolo practicado.

Wird es z. B. mit Modalverben oder anderen Hilfsverben benutzt, kann es der Verbalperiphrase vorangestellt oder angehangen werden (quiero decírtelo, te lo quiero decir; estoy practicándolo, lo estoy practicando).

Was die Betonung betrifft: Ich glaube du weißt, dass es betonte (a mí, a tí) und unbetonte Personalpronomen (me, te...) gibt. Hier ist jetzt genau das Einsatzgebiet, warum das überhaupt unterschieden oder so genannt wird. Verben sind betonte Wörter. An diese werden unbetonte Personalpronomen angehangen. Anders ausgedrückt: Die Betonung des Verbs wird beibehalten:

  • tomar
  • tomarlo
  • tomártelo

Die Reihenfolge ist Dativpronomen - Akkusativpronomen.

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Es ist grundsätzlich richtig, allerdings hat dormir ein unregelmäßiges gerundio: durmiendo.

Das beantwortet also schon die Frage der Regelmäßigkeit: Es gibt Verben, die ein unregelmäßiges gerundio haben, unabhängig davon, ob sie in anderen Zeitformen regelmäßig sind oder nicht. Das muss man extra dazulernen. Stichwort: unregelmäßiges gerundio. Da findest du Listen im Internet.

Ansonsten sind Verben ja in Stamm und Endung unterteilt. Stamm ist alles, was vor -ar, -er oder -ir kommt. Du tauschst also nur die Endung durch -ando oder -iendo aus, soweit regelmäßig.

Dann ist es immer Gegenwart, wenn estar auch in der Gegenwart steht: estoy (1. Person Singular des presente) + gerundio. Das bedeutet, dass die Person, auf die das Verb gebeugt ist, gegenwärtig damit beschäftigt ist: estoy comiendo (ich bin beim Essen), estoy estudiando (ich lerne gerade / studiere).

Dagegen nimmst du das presente für alles, was so Gang und Gebe ist: como frutas (ich esse allgemein Obst), dagegen: estoy comiendo frutas (ich esse gerade Obst / ich mach gerade eine Obst-Diät, habe vorübergehend umgestellt). Estudio derecho (ich studiere Recht, das habe ich gewählt); dagegen estoy estudiando derecho (ich lerne gerade für Recht / ich studiere Recht und es nimmt mich in Anspruch).

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Den FC Málaga hat ein Scheich gekauft, der aber netto kein Geld reinpumpt und so ging es langsam bergab. Dazu muss man sagen, dass man die CL-Teilnahme dem Scheich zu verdanken hatte. Danach wurde aber alles Geld entzogen und so wurde Málaga für die Europaleage-Teilnahme, die sie sportlich erreichten, disqualifiziert.

Am Ende landete alles vor Gericht und seit Jahren wird der Verein treuhänderisch vom Gericht verwaltet, was ihn nicht von der Stelle bringt. Der Scheich will nicht gehen und es gibt ein Gerichtsverfahren nach dem anderen. Er erscheint nicht, verzögert alles etc.

Interessenten gab es von Antonio Banderas bis zum Besitzer von PSG viele. Aber der Verein ist gerichtlich blockiert, bis der Scheich in letzter Instanz rausgeworfen wird oder er verkauft, was er aber nicht vorhat.

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Man in dem Sinne gibt es im Spanischen nicht. Das hast du auch toll in Worte gefasst ("den Versuch"). Normalerweise könnte man es durch das Reflexivpassiv (se + 3. Person) ausgedrücken:

  • esto no se hace (das macht man nicht)
  • se habla alemán (man spricht Deutsch)

Das ist aber nicht immer als man zu interpretieren:

  • se vende coche (Auto zu verkaufen)
  • se han roto (sie sind kaputtgegangen)

Hier hast du also se + Konjugation in der 3. Person. Deshalb wird es nicht angehangen.

Bei Infinitivo, Gerundio oder den eigenen Formen des Imperativs (ohne Subjuntivo) wird dieses se entweder vorangestellt oder angehangen und beim Imperativ immer angehangen.

Dabei macht es keinen Unterschied, ob es nun ein Reflexiv- oder Dativpronomen (+ Akkusativpronomen) ist:

  • díselo ya (sag es ihm schon/jetzt)
  • me estoy duchando / estoy duchándome (ich bin beim Duschen)
  • habérselo dicho (es ihm gesagt zu haben)

Wenn du ein spezielles Beispiel hast, wo se als man vorkommt und es kein Reflexivpassiv (se + 3. Person) ist, stell es einfach rein.

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Die Info, die du hier gibst ist ziemlich spärlich. Lass mich raten: Du sollst sagen, ob der schwarz geschriebene Text richtig ist oder ihn verbessern, wenn falsch. Dabei sollst du nur die fett geschriebenen Teile verändern, bis es passt. Richtig?

Gut, in der 1. Antwort passt "este año" (das ja noch anhält, also ins Heute reicht) nicht zur Zeitform Indefinido, die ja für Vergangenes gilt. Statt "este año todavía no" muss es also "El año pasado (ya)" o. ä. heißen.

In der 2. Antwort passen "Ayer" (was heute nicht mehr anhält" und das Perfecto nicht zusammen. Du musst also ayer durch hoy tauschen und schon passt es.

In der letzten Antwort ist "En 2017" fett gedruckt, was nicht zum Perfecto passt, denn 2017 ist heute vorbei. Also musst du das durch "En este año" ersetzen, das ja noch anhält.

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Es gibt auch welche, die Non Stop offen haben. Aber normalerweise ist in Spanien zwischen 21 und 23 Uhr der Beginn des Abendessens. In touristischen Zonen öffnen sie auch teilweise früher, z. B. um 19:30. Was aber keinen Spanier juckt. Dort ist normal um 22:00 Uhr Abendessensbeginn +- 1 h.

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Rápido ist ein Adjektiv (rápido, rápidos, rápida, rápidas), kann aber auch als verkürztes Adverb (rápido) wie rápidamente verwendet werden: voy rápido/rápidamente.

Rápidamente ist dagegen immer ein Adverb, kann also nicht mit Substantiven verwendet werden: un deportista/deporte/hombre rápido (nicht rápidamente) - dagegen: un deportista/hombre rápidamente enfadado (hier auf das Verb bezogen).

Rápidamente kann auch kein Determinativ sein, also kein Wort zum Substantiv erklären.

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Hast du eine Quelle dazu? Unpersönlichkeit (hace sol, hay tomates, se vende coche) hat nichts mit dem Subjuntivo selbst zu tun. Das Subjuntivo drückt nur aus, dass es noch nicht bekannt ist, nicht wirklich oder nicht wahrscheinlich ist.

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Die beiden Formen stammen aus dem Latein und überschnitten sich mit dem Romanisch, dass dann auch in Kastilien und anderen Regionen zusammengesetzte Zeiten verwendete, in anderen, z. B. Galicien (Galicisch), nicht.

So wurden -ra (im Latein Indikativ) und -se (im Latein Subjuntivo) beibehalten, aber beide eben beide für das Subjuntivo der Vergangenheiten, während das Indicativo der Vergangenheiten auf -ba endete und die Futuros im Subjuntivo auf -re.

Ob du im Subjuntivo nun -ra oder -se nimmst, kommt auf die Region an: Me hubiera/hubiese gustado ... In Lateinamerika wird mündlich fast ausschließlich -ra verwendet, schriftlich auch -se. In Spanien klingt -se etwas poetischer (gustase), -ra (gustara) nüchterner. Aber grammatikalisch ist es egal.

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Bei einem indirektem Objekt (spanischer Dativ) brauchst du immer das indirekte Objektpronomen (me, te, le, nos, os, les). Das betonte Personalpronomen - oder in der 3. Person ggf. das Objekt selbst - steht bei Widerspruch oder Betonung zusätzlich, nach dem Objektmarker für Dativ oder Personifiziertes nach a dabei.

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