Erstmal: Untertiteln ist eine Teamarbeit, da sich der Prozess in mehrere Bereiche unterschiedlichster Spezialisierung unterteilt. Alleingänger hören meist wegen Lern-Frust auf, andere veröffentlichen schlimmsten Müll, aber das zum Glück auch nicht lange.
Anfangen tut alles mit dem Erlangen von Rohmaterial, wofür man schonmal Ahnung vom Internet und TV-Quellen haben sollte. (Dabei kann man auch in dunkle Abgründe hinabsteigen.)
Dann beginnt der Übersetzer, welcher nicht einfach 1-zu-1 übersetzen kann, sondern sich auch an dem Leser, den Spracheigenheiten (Japanisch, Englisch, Deutsch) und der Betonung orientieren muss.
Anschließend werden die Zeiten gesetzt, wofür auch Szenenwechsel und Lesegeschwindigkeit berücksichtigt werden sollte. Für Karaoke gelten widerum ein paar andere Regeln, wobei auch die Silbentrennung im Japanischen bekannt sein sollte.
Ein Editor prüft nochmal, ob die beiden letzteren ihre Arbeit richtig gemacht haben und darf dabei auch gerne den Duden zur Rate ziehen.
Der Typesetter setzt Übersetzungen visuell ein, also Schilder, wobei es aussehen soll, als ob nichts am Videomaterial verändert worden wäre. Ein Verständnis für Schriften, Farben, menschlicher Wahrnehmung und digitaler Bildbearbeitung ist vonnöten.
Karaoke-Effekte werden manchmal vom Typesetter übernommen, sind aber nicht die gleiche Arbeitsweise, denn es wird idR programmiert und viel Kreativität wird für etwas vernünftiges gebraucht.
Nun folgt die Qualitätsprüfung, wofür nicht nur einfach das Video angesehen wird, sondern genaustens auf die Bearbeitungen geschaut und auch mal das Abspielen gestoppt wird. Ein zumindest leichtes Verständnis der anderen Aufgaben ist vonnöten, um vernünftig Fehler entdecken zu können.
Am Ende kommt der Encoder, welcher sich mit Videobearbeitung auf tieferen Ebenen auskennen muss, dazu gehört u.a. das Einstellen des Codec und Einsetzen von Filtern um das Videomaterial bestmöglichst zu komprimieren und dennoch Qualität zu bewahren oder sogar zu verbessern.
Nun ist die Untertitelung fertig, muss aber noch verteilt werden. Dafür gibt es dann oft noch Webseitenbetreiber und Hosts von Datenverteiltern, wie Torrent, FTP, XDCC, usw.
In dem ganzen kommen dutzende Programme und Techniken zum Einsatz (besonders Typesetter, Encoder und Karaoke-FXer haben eine ganze Palette). Für das Nötigste erfüllt allerdings Aegisub seinen Zweck.
Honeyloopey hat dir bereits den besten Rat gegeben: schließe dich einer Subgruppe an, die meisten sind dankbar für Verstärkung und bilden auch aus! Du solltest allerdings nicht allzu jung sein, eine gewisse Reife und Verlässlichkeit ist sehr wichtig.