Hallo,
Antibellhalsbänder funktionieren über Meideverhalten. Der Hund zeigt unerwünschtes Verhalten, es folgt ein negativer Reiz und er soll dadurch lernen, dass er das Verhalten abstellen soll. Das Problem ist, dass die Bestrafung für den Hund unvermittelt, erschreckend und ohne klar erkennbare Quelle kommt. Noch dazu versteht er nicht, wofür er bestraft wird. Immerhin hat er in seinen Augen nichts falsch gemacht. Ein Hund, der am Zaun bellt oder wenn es an der Tür klingelt, weiß schließlich nicht, dass das beim Menschen unerwünscht ist.
Dazu kommt, dass Alternativverhalten und positive Bestärkung vollkommen fehlen. Der Lerneffekt beschränkt sich auf den Reiz, also darauf, dass der Hund etwas mit unangenehmen bis angsteinflößenden Konsequenzen verbindet. Und was er verbindet, ist leider wieder eine andere Frage. Er könnte Abscheu vor dem Zaun oder der Türklingel entwickeln, weil er den Angstreiz falsch verknüpft.
Unterm Strich muss man sagen, dass solche Halsbänder natürlich verlockend aussehen. Der Hund erzieht sich damit auf den ersten Blick selbst. Würden sie nie Früchte tragen, würde sie auch keiner kaufen. Das ist Teil des Problems. Denn es wird kein Erziehungseffekt erzielt, es wird ein Meideverhalten hervorgerufen, bei dem der Hund nicht versteht, wieso er etwas nicht mehr tun soll, sondern lediglich Angst davor hat, es zu tun. Weniger sensible Hunde mögen das eine gewisse Zeit lang wegstecken, empfindsamere Tiere nicht. Die negativen Auswirkungen solcher Halsbänder reichen also von Dauerstress und steter Angst, dass aus unbekannter Quelle Strafe droht, bis hin zu einem ausgewachsenen Trauma.
Ob Vibration, Geräusch oder Geruch ist egal. Von der Verwendung solcher Halsbänder ist generell abzuraten.