Bei Elvanse kann auch die Kapsel geöffnet und der Inhalt auf Joghurt oder Apfelmus gestreut werden bzw. in ein Glas Wasser oder Orangensaft gegeben und verrührt werden.
Siehe dazu folgendes in der Fachinformation von Elvanse:
Elvanse kann im Ganzen eingenommen werden; alternativ kann die Hartkapsel auch geöffnet und der gesamte Inhalt auf eine weiche Speise wie Joghurt oder in ein Glas Wasser oder Orangensaft geleert und damit vermischt werden. Wenn sich im Kapselinhalt Pulverklumpen befinden, können diese in der weichen Speise bzw. Flüssigkeit mit einem Löffel zerstoßen werden. Der Inhalt ist so lange zu rühren, bis er vollständig dispergiert (Anmerkung: bedeutet gleichmäßig verteilt) ist. Der Patient sollte die gesamte Menge der weichen Speise bzw. Flüssigkeit mit dem eingerührten Kapselinhalt sofort verzehren bzw. trinken; es sollte davon nichts für später aufgehoben werden. Der Wirkstoff geht nach der Dispergierung vollständig in Lösung, nach dem Verzehr bzw. Trinken kann ein Film mit den unwirksamen Bestandteilen im Behälter bzw. Glas zurückbleiben.
Der Patient sollte nicht weniger als eine Hartkapsel pro Tag einnehmen, und der Inhalt einer einzelnen Hartkapsel sollte nicht geteilt werden.
Quelle: aktuelle Fachinformation von Elvanse (https://www.fachinfo.de/api/public/fachinfo/pdf/020737)
Eine Fachinformation ist sozusagen eine ausführlichere Packungsbeilage, die sich an medizinisches Fachpersonal (also v.a. Ärzte und Apotheker) richtet.
Addendum: Die Wirkstofffreisetzung wird hier minimal beschleunigt, da sich die Kapselhülle nicht auflösen muss. Elvanse ist eigentlich nicht retardiert. Allerdings ist der Wirkstoff von Elvanse, also Lisdexamfetamin, als solcher nicht wirksam, sondern wird erst durch einen Prozess namens "Hydrolyse" in den roten Blutplättchen zum eigentlich wirksamen Dexamfetamin umgewandelt, was nicht auf einmal, sondern nach und nach geschieht. Dadurch hat man quasi eine Art "Retardeffekt", auch wenn es sich nicht um Retardkapseln handelt.