Der Erfolg der Mission geht vor das Leben des Einzelnen. So war es schon, seit Ninja existieren und auch in der gegenwärtigen Naruto-Welt ist es nach wie vor Sitte, auch wenn es in den meisten Ländern nicht mehr so streng gesehen wird wie früher. Das Ideal eines Ninja ist es, seine Emotionen zu unterdrücken, seine Techniken zu schulen und im Stillen seine Aufgabe zu erfüllen, ob in Kriegs- oder Friedenszeiten. Er ist nichts weiter als ein Werkzeug. (Dies stellt auch einen historischen Aspekt der japanischen Kultur dar, wo Individualismus selbst heute noch negativ betrachtet wird und das Ideal ist, seinen Beitrag zum Wohle der Gemeinschaft zu leisten, ohne Ärger zu machen.)
Sakumo Hatake hat sich also nun gegen diese Tradition gestellt und das Leben seiner Kameraden gerettet, wobei die Mission gescheitert ist. Er hat sich von Gefühlen leiten lassen, statt das Werkzeug zu sein, was jeder gute Ninja anstreben sollte. Was für eine Mission das war, ist nicht im Detail bekannt, aber alle haben ihn dafür verspottet. Es ist möglich, dass seine Gefährten sich bereits komplett darauf eingestellt hatten, ihr Leben herzugeben, um die Mission zu erfüllen. So wurden sie alle in Konohagakure ausgebildet. Dass Sakumo sie nun rettet, könnte ihr Ehrgefühl verletzt haben. Sie waren nun gezwungen, lebend ins Dorf zurückzukehren, unter den Blicken der Gemeinschaft und als Versager gebrandmarkt. Vielleicht wurden sie selbst deswegen verspottet und entwickelten daraufhin einen Hass gegen Sakumo. Sie wären lieber gestorben, als diese Schmach über sich ergehen zu lassen, und sie wollten Sakumo die gleiche Schmach spüren lassen, da sie ihn für ihr Versagen verantwortlich machten.
Naruto und die anderen Ninja seines Jahrgangs lösen sich zunehmend von den alten Tugenden. Es wächst in Konoha eine neue Generation heran, die die überholten Werte und Traditionen ihrer Vorfahren in Zweifel zieht. Naruto selbst ist keinesfalls ein Ninja, der diesem alten Bild entspricht, was er selbst auf seiner ersten größeren Mission klarstellt. Sein Ninja-Weg, eigentlich sein gesamtes Dasein, ist darauf ausgerichtet, die Leute zu beschützen, die er liebt. Er ist nicht jemand, der freiwillig Opfer bringt. Diese Mentalität ist in der Ninja-Welt allerdings noch eher eine Besonderheit. Wie Gaaras Lehrer Baki sagte, sind die Ninja in Friedenszeiten quasi arbeitslos. Sowohl die Großmächte, als auch viele kleinere Länder waren jahrhundertelang in blutigen Kriegen miteinander verwickelt und erst als die gesamte Menschheit droht unterzugehen, gründen sie widerwillig eine Allianz, um ihr Fortbestehen zu sichern. Bevor das Denken der Allgemeinheit und die Rolle der Ninja in der Welt sich grundlegend ändern, werden Visionäre wie Naruto in seinem Amt als Hokage noch viele Jahre wirken müssen.
Sakumo tötete Sasoris Eltern ungefähr während des zweiten Ninja-Weltkriegs. Hi no Kuni und Kaze no Kuni (in dem Sunagakure liegt) waren damals noch verfeindet, und viele Ninja, die auf beiden Seiten zum Militärdienst gerufen wurden, verloren ihr Leben. So verlor auch Sasori in den Kriegswirren seine Eltern. Dies, sowie Sunas barbarische Ausbildungsmethoden, machten aus ihm eine gefühlslose Killermaschine (im wahrsten Sinne des Wortes), welche im Streben nach Perfektion auch nicht davor zurückschreckt, den dritten Hokage zu töten und ihn seiner Puppensammlung hinzuzufügen. Der Kreislauf aus Verlust und Hass ist einmal mehr vollendet.