Also erstmal kann man nicht sagen, dass Kinder aus Arbeiterfamilien nicht studieren, ganz im Gegenteil. Sie studieren im Schnitt nur seltener, was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass Abschlüsse von den Eltern anders wahrgenommen werden. Viele "Arbeitereltern" sagen sich z.B., dass ein guter Realschulabschluss besser ist, als ein schlechtes Abi, wohingegen "Akademikereltern" für ihre Kinder sicherlich auch den gleichen Werdegang wünschen, wie sie selbst hatten.
Die Intelligenz wird zum Teil durch das Erbe bestimmt, aber die Intelligenz bestimmt nicht ausschließlich mit, ob ein Kind studieren geht oder nicht. Heute schon gar nicht mehr, wenn man bedenkt, dass das Studium längst nicht mehr so exklusiv ist wie früher.
Insofern würde ich sagen, dass es zu viele andere Einflüsse gibt, die bestimmen ob ein Kind studiert oder nicht, die Gene spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle und sind mit dem Arbeiterstatus der Eltern auch nicht gleichzusetzen (in der DDR war ein Werdegang mit Studium z.B. relativ selten, soweit ich weiß nur ein bestimmter Prozentsatz eines Jahrganges, sodass auch in der Arbeiterklasse viele überdurchschnittlich intelligente Menschen gelandet sind).