Trennung nach sechs Jahren. Wie Einsamkeit überwinden?

Hallo ihr Lieben

Ich habe mich nach sechs Jahren aus meiner Beziehung mit einem Narzissten getrennt. Am 1. August bin ich mit Sack und Pack und Hund während seiner Ferien mit der Ex in Italien aus der gemeinsam Wohnung ohne Aussicht auf eine Wohnung an meinen neuen Arbeitsplatz in eine andere Stadt geflüchtet. Zuerst in ein Hotel, dann habe ich drei Tage vor Arbeitsbeginn eine leere Wohnung beziehen können.

Die Wohnung ist nun halbwegs eingerichtet. Ich habe ein Bett, ein Sofa, ein Radio und alles Nötige zum Kochen und Essen. Auf der Arbeit läuft es recht gut.

Die Vergangenheit lässt mir leider keine Ruhe. Es war alles ein Kraftakt. Ich habe starkes Heimweh nach dem alten Ort, wo ich gelebt und meine Umgebung hatte, meine Bekannten und Freunde (natürlich diejenigen meines Ex, die sich nun abgewendet haben von mir). Selber habe ich keine Familie und keine Freunde mehr, weil mich mein Ex total abgeschottet hat.

Ich kämpfe hier echt. Aber ich bin in einem Viertel gelandet, wo es viele Randständige und Alkoholiker gibt. Ich habe im Dunkeln Angst, mit dem Hund raus zu gehen. Und leider bin ich nicht der Typ, der sich in eine Bar setzen kann, um Kontakte zu knüpfen, die bereits seit Mittag schon "voll" sind.

Auf den Punkt: Ich finde hier keinen Anschluss, keine Menschen mit gleichen Interessen. Und meine lieben Arbeitskolleginnen und -kollegen haben natürlich ihre eigenen Familien. Ich fühle mich grausam einsam hier. Ich sehne mich so sehr nach ein wenig Austausch. Manchmal wache ich nachts auf und denke, dass niemand merken würde, dass ich einen Unfall, Krankheit habe oder Hilfe brauche in meiner Wohnung.

Ich fühle mich depressiv und leer. Ich kämpfe hart, versuche, hier Kontakte aufzubauen, aber die Menschen hier ticken so anders. Nachts kann ich kaum schlafen, weil es sehr laut ist und die Polizei jede Nacht im Einsatz ist. Habe mich auf einer Singlebörse angemeldet, aber wurde dreimal massiv enttäuscht: Verheiratete Männer, die einfach ein Abenteuer suchen, weil die Ehe nicht läuft.

Für Vereine und so habe ich kaum Zeit, weil ich wegen der Arbeit kaum Zeit finde. Oder der Hund abgelehnt wird.

Und nein, ein Umzug kommt für mich im Moment nicht in Frage, da ich erst hier angekommen bin und erst meine Zeit brauche, um zur Ruhe zu kommen nach der Trennung, die ich emotional noch nicht überwunden habe.

Ich fühle mich so kraftlos, leer, müde... Und EINSAM! Und überall sehe ich schon Weihnachtsdeko, was mich total runterzieht. Ich habe grässliche Angst vor der Weihnachtszeit.

Wenn mein lieber, alter Hund auch noch geht...

Ich strenge mich echt brutal an. Aber ich bin voller Trauer und Einsamkeit.

Bitte um ein aufmunterndes Wort und etwas Hoffnung. Danke!!!

Herzliche Grüsse Sarina

Einsamkeit, Trauer
Trennung vom Narzissten. Traurigkeit?

Hallo ihr Lieben

Oft habe ich mich wegen meiner Beziehung an euch gewandt - aus Verzweiflung, Ratlosigkeit, Enttäuschung. Viele von euch haben mir geraten, mich zu trennen. Doch ich habe fünf Jahre lang Hoffnung geschöpft, immer mehr in die Beziehung und von mir investiert - bis fast hin zur Selbstaufgabe.

Vor einem Monat habe ich meine Sachen gepackt und bin gegangen - ins total Ungewisse. Zuerst in ein schmuddeliges Hotel mit Etagendusche, dann habe ich zehn Tage später eine Wohnung bezogen und auch schon einigermassen eingerichtet. Es war eine Befreiung.

Ebenfalls musste ich am 14. August eine neue Arbeitsstelle antreten. Fast hätte ich diesen Kampf nicht geschafft. Aber es war gut, dass ich mich überwunden habe.

Ich habe innerhalb eines Monats in allen Lebensbereichen von Null angefangen und mir etwas Neues aufgebaut. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass ich das schaffe. Der Kampf war hart.

Nun beruhigt sich mein Leben wieder langsam. Vorher war ich im "Kampfmodus". Und plötzlich fühle ich mich sehr leer und muss zum ersten Mal in diesem letzten Monat weinen. Erinnerungen kommen hoch.

Warum ist das so? Ich weiss doch im Kopf, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe, ich bin auch stolz, dass ich das alles in so kurzer Zeit gemanagt habe.

Warum nun diese plötzliche Leere und Traurigkeit?

Liebe Grüsse Sarina

Trennung, Narzissmus, Trennungsschmerz, Emotionale Abhängigkeit, toxische Beziehung
Nach fünf Jahren toxische Beziehung beendet. Wie weiter?

Hallo

Ihr hattet all die Jahre sooo recht. Ich habe fünf Jahre in einer toxischen Beziehung gelebt und habe es nicht bemerkt. Ich bin kleiner und kleiner geworden, habe mein ganzes Selbstbewusstsein eingebüsst neben seiner Eitelkeit, Selbstgerechtigkeit, Zuweisen von Schuld, etc. Und er hat mich finanziell ausgebeutet bis zum Geht nicht mehr.

Momentan ist er noch mit seiner Ex (!!) in Italien in den Ferien. Ich bin abgereist mit Gepäck und Hund, habe die Wohnung geräumt und bin vor 5 Tagen in ein Hotel, um auf Wohnungssuche zu gehen. Ich habe es nicht mehr ausgehalten, selbst zu bemerken, wie sehr ich mehr und mehr die Freude am Leben verliere, nicht mehr lachen kann, etc.

Mittlerweile habe ich eine Wohnung gefunden. Möbel werden mir von einer alten Freundin geliefert. Ich habe nichts - nur meine kleinen Hund.

In 7 Tagen sollte ich eine neue Stelle antreten, habe keine "Netzwerk" hier, meinen kleinen Hund dabei. Ich sollte vor einer schwierigen Klasse stehen und funktionieren. Keine Ahnung, wie ich das alles schaffen soll. Seit 9 Tagen habe ich nichts mehr gegessen,, resp. es kommt alles wieder hoch, ich kann nicht schlafen, stehe unter Dauerstress.

Irgendwie fühlt es sich so befreiend an, ich kann wieder atmen. Aber der Stress im Kopf lähmt mich. Ich habe keinen Liebeskummer, er fehlt mir nicht. Es war Befreiung. Aber ich bin körperlich und mental nicht fit. Ich bin total "down" - moralisch und körperlich.

Wie weiter? Wie pack ich das? Ich muss vor eine neue Schulklasse treten als Lehrerin. Muss dabei topfit sein.

Liebe Grüsse

Sarina

Trennung, toxische Beziehung
Ich fühle mich nicht geliebt. Was meint ihr?

Hallo.

Sorry, einmal mehr weiss ich nicht weiter. Ich bin mit meinem 14 Jahre älteren Partner seit viereinhalb Jahren zusammen, lebe bei ihm. Er ist Rentner, während ich noch voll im Arbeitsprozess bin.

Ich habe ihn schon im April um zwei Wochen gemeinsame Ferien gebeten - es gab nur eine Woche, weil er am 2. August eine Golflektion hatte.

Er sagt, ich sei die Liebe seines Lebens. Aber wir haben seit dreieinhalb Jahren keinen Sex, ebenso kann ich mich nicht mehr an einen innigen Kuss erinnern.

Es ist heute Freitag, und heute und morgen ist er wieder im Urlaub mit seinen Freunden. Bei mir gehts am Montag wieder los.

Oh no, schon so oft habe ich sanft das Gespräch gesucht. Seine Antwort: "Immer derselbe Müll", ich werde angeschrien, und er gibt mir die Schuld für alles: Ich müsse mich ändern und weniger gefühlsbetont werden.

Ich habe mein Elternhaus verkauft für diese Beziehung, eine Eigentumswohnung gekauft, um das Geld gut anzulegen und diese zu vermieten. Und mein treuster Freund, mein alter Hund, würde eine Trennung und ein Ortswechsel nicht mehr verkraften.

Mein Selbstwertgefühl ist mittlerweile so klein. Weil ich immer die Schuld trage seiner Meinung nach. Er findet, er sei der perfekte Partner mit 66 Jahren. Dabei hat er nie in einer Beziehung gelebt und seine "Beziehungen" hielten maximal zwei Jahre.

Er ist seriös, geordnet, diszipliniert, steif, engstirnig, treu, extrem hilfsbereit und engagiert. Aber von Gefühlen hat er keine Ahnung. Er ist auch nicht in der Lage, sich in andere einzufühlen. Gegen aussen wirkt er "toll", aber gerade dadurch vereinsame ich immer mehr, weil alle auf seiner Seite stehen und niemand weiss, was wirklich abgeht.

Ich bin zutiefst traurig. Ich hatte mir von den Ferien ein wenig Annäherung erhofft. Aber um 20 Uhr wurde TV eingeschaltet und es schlief sogleich...

Traurige Grüsse

Sarina

Liebe, Liebe und Beziehung
Er trifft sich mit seiner besten Freundin, die mich sehr verletzt hat, in einer Bar. Ist das ok?

Hallo

Mein Partner will sich heute mit seiner besten Freundin in einer Bar treffen. Dies wäre ja auch kein Problem für mich.

Aber es verletzt mich, weil sie stets im ganzen Umfeld über mich lästert, meiner Partner immer wieder sagt, dass er sich von mir trennen soll, etc.

Ich hatte über längere Zeit sehr viel Kontakt mit ihr. Das heisst, sie postet auf Whatsapp jeweils ihre Familienprobleme, ihre Frauenprobleme, ihre Wehwehchen, etc. Mir wäre niemals im Traum in den Sinn gekommen, dass sie solche Nachrichten allen schickt. Aus diesem Grund habe ich dann auch immer Anteil genommen, mich bei ihr gemeldet, sie wieder zurück. Bis ich fast den Verstand verloren habe, denn ich arbeite im Gegensatz zu ihr und habe einfach nicht so viel Zeit.

Irgendwann vor einem Jahr war sie dann mal im Krankenhaus. Ich habe gefragt, was passiert ist, worauf sie meinem Partner gedroht hat, ihn zu blockieren, weil er sich, seit er mit mir zusammen ist, nicht mehr gleich oft meldet und sie sich von mir "zugemüllt" fühlt von Nachrichten. Sie habe mich eh immer unsympathisch gefunden.

Ich habe sie um ein Gespräch gebeten - meinem Partner zuliebe - um die Sache mit ihr zu klären, damit wir uns wieder mit Respekt und Anstand begegnen können. Aber sie hat mich gelöscht und blockiert.

Ich habe dann meinem Partner gesagt, dass er doch bitte vermitteln soll, weil ich ungern Unfrieden möchte. Das hat er bis heute nicht getan. Er hat immer nur hinter meinem Rücken über mich gesprochen und Kontakt mit ihr gepflegt.

Und heute will er wieder unter Ausschluss von mir über mich verhandeln.

Mich verletzt das zutiefst, wenn eine der beiden Parteien - nämlich ich als seine Lebenspartnerin - ausgeschlossen werde bei einem solchen Vermittlungsgespräch in einer "Bar".

Sorry, ich dreh echt am Rad... Ich finde das alles nicht korrekt.

Ich hätte von meinem Partner erwartet, dass er im letzten halben Jahr einfach mal eine Aussprache organisiert, damit zwischen ihr und mir wieder reiner Tisch ist und wir uns wieder mit Respekt und Anstand begegnen können.

Aber er begreift "mein Problem" nicht...

Traurige Grüsse

Sarina

Freundschaft, Liebe und Beziehung, Loyalität
Arbeitgeber belogen. Fühle mich miserabel. Wie weiter?

Hallo

Ich habe gestern Mittag als Lehrerin einen fatalen Fehler begangen. Ich war mit meiner Schulklasse essen über den Mittag. Danach habe ich sie unbeaufsichtigt gelassen, bis der Unterricht am Nachmittag wieder los ging.

Der Vater einer 17-jährigen Schülerin (er kritisiert alles, was ich tue, ich habe einfach nur noch Angst vor ihm), hat dann den Schulleiter kontaktiert und gefragt, ob seine Tochter von mir beaufsichtigt sei. Vor lauter Panik ("Schon wieder dieser Vater...") habe ich den Schulleiter belogen und ihm gesagt, alle seien bei mir.

Ich habe mich danach sofort schlecht gefühlt, denn ich habe einen wunderbaren Chef. Ich habe mich ihm anvertraut und ihm gesagt, dass ich nicht ehrlich war. Er hat dies jetzt auch mal so hingenommen und sich auch bedankt, dass ich den Mut gefunden habe, das Gespräch mit ihm zu suchen.

Trotzdem, ich kann kaum damit umgehen, dass ich ihn belogen und sein Vertrauen missbraucht habe. Ich stehe moralisch vor einem Scherbenhaufen.

Dazu kommt, dass ich die Aufsichtspflicht tatsächlich grob verletzt habe. Es war mir gestern Mittag einfach nicht so bewusst. Die Jugendlichen sind zwischen 16 und 18 Jahren. Ich hätte sie nach dem Essen nie und nimmer eine Stunde allein lassen dürfen. Ich hab einfach nicht nachgedacht.

Ich weiss im Moment einfach gar nicht, wie ich damit umgehen soll.

Vielleicht hat jemand einen Rat oder ein gutes Wort für mich übrig.

Traurige Grüsse

Sarina

Schule, lügen
Wie lange "darf" man beim Tod um die Mutter trauern?

Hallo.

Vor acht Wochen habe ich meine Mutter verloren. Ich habe sie 3-4 Jahre nebst 100 % Arbeit gepflegt und mich um Haus, Garten und was auch immer gekümmert.

Mit ihrem Tod komme ich relativ gut zurecht. Der Tod war für sie die Erlösung nach langer, schwerer Krankheit. Allerdings spüre ich seither eine grosse Erschöpfung und Müdigkeit. Vorher habe ich "funktioniert" und drei Dinge gleichzeitig gemacht. Ich denke, nun kommt einfach die grosse Müdigkeit nach der ganzen anstrengenden Zeit.

Als sie an einem Montagmorgen starb, habe ich mir eine Woche frei genommen. (Ich bin allein, musste also alle Gänge, Beerdigung, etc. selber organisieren.) Danach bin ich bereits wieder voll eingestiegen. Ich bin zwar sehr schnell müde auf der Arbeit, aber man merkt mir nicht viel an. Ich gebe mir die allergrösste Mühe.

Mein Arbeitgeber hat mir heute nun eine Mail geschickt, dass ich professionelle Hilfe brauche. Eine Trauerarbeit sollte in zwei Wochen abgeschlossen sein. Zudem fände er es seltsam, weshalb ich mich so schnell erschöpft fühle - und überhaupt, mein ganzes Leben sei seltsam, da ich nicht verheiratet sei und keine Kinder hätte, wie das doch üblich sei.

Ich selbst denke nicht, dass ich eine solche Hilfe brauche und dass mir jemand vorschreibt, wie lange ich trauern darf, solange ich meine Arbeit korrekt mache.

Ich bin ziemlich befremdet - nein eigentlich stinksauer.

Beste Grüsse

Arbeit, Trauer