Das sind ja mehrere Fragen:
1.) Klimaschutz / Emissionsminimierung alt vs. neu zum Kaufzeitpunkt:
Dafür wäre es sinnvoll, alte, bereits produzierte Fahrzeuge möglichst lange in gutem Zustand zu halten und zu nutzen. Die Herstellung und der Transport eines neuen Fahrzeugs zum Nutzer verursacht, insbes. wenn es um Elektroautos und hier v.a. um deren Akkus geht, ungleich mehr klimaschädliches Abgas, als weitere 100.000 Km mit dem Altfahrzeug zu fahren.
2.) Klimaschutz / Emissionsminimierung alt vs. neu bei der Nutzung:
Punkt 1 zeigt, dass das neue Auto, welches möglicherweise wirklich weniger Emissionen im Betrieb verursacht, erst einmal einige Jahre genutzt werden muss, bevor es "break-.even" geht, also die Emissionen seiner Produktion und seines Transportes zum Kunden durch geringere Emissionen im Betrieb eingespart haben wird.
Bei Elektrofahrzeugen kann dieser Zeitraum auch über die wirtschaftliche Nutzungsdauer hinaus gehen, insbes. wegen des Transports des großen Akkus oder des gesamten Autos aus China mittels schwerölverbrennender Frachtschiffe und des deutschen Strommixes, der mehrheitlich auf fossilen Energieträgern wie Gas und Kohle basiert bzw. im Sommer auf Wind- und Solarenergie, deren "Kraftwerke" unter hohen Umweltbelastungen hergestellt werden. Zudem ist das Verbundmaterial der Windrad-Rotoren kaum recyclebar.
Außerdem spielen beim Elektroauto die relativ kurze Nutzungsdauer von 8-12 Jahren wegen Akkudegradation und das nach wie vor ungeklärte Recycling der Akkus eine große Rolle.
3.) 10 Jahre alte und ältere Autos sind Dreckschleudern?
Mein aktuelles Lieblingsauto ist 15 Jahre alt. Es handelt sich um ein 2010er Mercedes E 200 Cabrio mit 1,8L Turbo-Benzinmotor.Mit diesem Auto fahre ich mit ca. 7L / 100 Km Benzinverbrauch. Es ist mit einem geregelten 3-Wege-Katalysator ausgestattet und somit nach wie vor technisch wettbewerbsfähig mit jüngeren Modellen dieser oberen Mittelklasse. Heute verbraucht z.B. auch ein Mercedes E Hybrid maximal 1 L / 100 Km weniger und muss hergestellt, sowie v.a. recycelt werden.
Anders sieht das bei Dieselmotoren aus. Hier hat der SCR-Kat in der Tat für eine signifikante Reduktion der Stickoxyde gesorgt und artgerecht bewegte Diesel, also Autos die sehr viel gefahren werden und somit meist warm sind, tragen in sehr dreckigen Städten ggf. sogar zur Luftreinigung bei, weil das was sie vorne ansaugen schmutziger ist, als das was hinten heraus kommt.
Auf Kurzstrecken und in Städten im winterlichen Mitteleuropa sind Diesel jedoch eher problematisch, da die Abgasreinigung erst voll aktiv ist, wenn Motor und Abgasstrang die Betriebstemperatur erreicht haben. Dies kann im Winter schon mal 10-15 Km dauern. Manche Diesel von Städtern werden sogar niemals warm und müssen dann häufig und aufwändig instand gesetzt werden, was wiederum Emissionen verursacht.
4.) Nutzung
In Punkt 2 habe ich aufgeführt, dass auch BEVs (Battery Electric Vehicles - Elektroautos) Emissionen verursachen. Nur eben nicht direkt am Auspuff wie ein Verbrenner. Die lokale Emissionsfreiheit des BEV kann in winterlichen Städten bei sauberer Stromerzeugung, z.B. in Nordeuropa oder auch in Frankreich, wo man viel Wasser- bzw. Kernkraft nutzt, durchaus von Vorteil sein. Wird der Wagen dann viel genutzt, umso mehr.
Es wäre insgesamt sinnvoll, die Strecken, die man mit dem PKW zurücklegt, nach Möglichkeit zu reduzieren und dafür ein sauberes Verkehrsmittel zu nutzen. Besonders effektiv ist hier das Fahrrad für Kurzstrecken. Wer dies konsequent macht, kann auch eine der schlimmsten Dreckschleudern, einen direkt einspritzenden Diesel ohne DPF und SCR-Kat, nutzen und ist weit sauberer unterwegs, als ein BEV-Nutzer, der jede 50m mti dem Auto fährt. Zumal solche Autos inzwischen bald 20 Jahre alt und somit bzgl. Nachhaltigkeit 1-2 Ersatzfahrzeuge oder zumindest Ersatzakkus beim BEV eingespart haben.
5.) Weigerung von ÖD-MA, ihren Job zu machen:
Das kann ich kaum glauben. Dieses Verhalten würde ja sofort zahlreiche Dienstaufsichtsbeschwerden zur Folge haben.
Stand heute kann ich alles anmelden, was ordentliche Papiere, eine HU/AU und eine Versicherung besitzt.
Dazu gehören sogar GMC Sierra Pickups mit V8 Motor (bekannt aus "Ein Colt für alle Fälle"), die 20 L Benzin / 100 Km verbrauchen oder ein Audi Q7 V12 TDI, der 15 L Diesel verfeuert und dabei in der Stadt so gut wie nie das Abgas reinigen wird.
Der einzelne Zulassungsstellen-MA hat da gar nichts zu sagen.
6.) Fazit:
Wenn allein schon jeder ein für sich und seine üblichen Fahrstrecken sinnvolles Antriebskonzept wählen würde, wäre viel gewonnen. Wir würden in den Städten ein paar mehr BEVs sehen, zumindest solange wie mit unserer glorreichen Energiewende noch genug Strom dafür vorhanden ist (Stichwort: "angebotsorientierte Nachfrage").
Im üblichen Familienbetrieb wären weniger Diesel-SUVs sondern mehr Benziner-Minivans unterwegs.
Und es gäbe mehr Fahrräder, die zumindest bei ordentliuchem Wetter gefahren würden.
Letztendlich aber stelle ich persönlich das Recht auf persönliche Freiheit bei der Auswahl des Verkehrsmittels weit über den Kampf gegen den Klmawandel.
Denn eines muss klar sein: das kleine, bereits blitzsaubere Deutschland hat, nach dem Pareto-Prinzip, die 80% leicht möglichen Umwelt- und Klimaschutz längst geleistet. Für die verbleibenden 20% wären viel zu hohe Anstrengungen und eine totale finanzielle Überforderung von 90% der Bevölkerung notwendig. Das sieht man ja bereits sehr deutlich an den Energiepreisen und Verbotsfantasien aus dem Grünen Lager. Diese Zumutungen wird die Mehrheit nicht mehr mitgehen. Da hilft auch der Wahlbetrug der Union nicht mehr weiter, denn wenn man den Bogen überspannt und dabei ausblendet, dass ohne die USA, China und Russland, die beim Klimaschutz so gut wie nicht mitmachen, gar ncihts geht, wird man auch die relativ umweltfreundlichen Deutschen bei dem Thema verlieren.
Ich für meinen Teil ersetze weder ein Auto (wie gesagt, 15 Jahre alt und die anderen 7 und 11), noch die Gasheizung. Denn die Entwicklung von Steuern und Abgaben zur Finanzierung diverser linksgrünwoker Herzensprojekte sind mir schon jetzt zu hoch und es wird weiter nach oben gehen, weshalb wir unseren Exit aus Deutschland hin in ein land mit weniger politischem Klimastress und Heizbedarf, bis spätestens 2031 planen. Bis dahin kann ich mir das auch so noch leisten.