Hallo zusammen,
mein Partner (Ende 50) ist ein Traumtänzer. Er hat bisher viele Jobs angefangen, unter anderem eine Selbstständigkeit, ist aber quasi bei allen über kurz oder lang gescheitert. Er hat tausend euphorische Ideen und Vorstellungen, aber ich merke bei jeder einzelnen, dass diese extrem unrealistisch sind. Eine richtige Ausbildung hat er auch nicht.
Dazu kommt, es ist eine Fernbeziehung (100km) und er will unbedingt zu mir ziehen, weil seine Stadt eher unangenehm ist. Aber er findet keine Wohnung in meiner Nähe, unter anderem auch, weil er einfach schlecht verdient und handlungsunfähig ist. Ich kann nicht zu ihm, weil ich beruflich fest verankert bin und schulpflichtige Kinder habe.
Er kommt einfach auf keinen grünen Zweig und strampelt sich einen ab, macht sich viel vor.
Er lebt von kleinem Einkommen und Sozialgeldern, welche er sogar teilweise betrügerisch ergaunert hat und dies jetzt geprüft wird - mit noch ungewissem Ausgang.
Ich liebe ihn wie er ist (menschlich ist er super hilfsbereit, sprudelnd und witzig), aber ich weiß, dass es sehr schwer wird, mit ihm ein gemeinsames Leben aufzubauen. Wir hatten schon oft Streit aufgrund seiner ganzen Träume, die sich dann als unerreichbar bzw. nicht umsetzbar herauskristallisiert hatten. Pistole auf die Brust setzen oder einfach locker „machen lassen“ habe ich beides schon versucht. Es läuft dann alles schwammig weiter wie immer.
Verlassen will ich ihn nicht.
Ich muss also an mir selber arbeiten und lernen, mit der Sache gelassen umzugehen. Wie würdet ihr mit der ganzen Situation umgehen? Wie kommt man seelisch mit der ganzen Ernüchterung klar? Ich schätze, da bleibt nur Akzeptanz seines Charakters und Akzeptanz, dass die Situation sich deshalb nie ändern wird. Oder?
Danke!