Wie viel Wasser hat er denn getrunken?

Manche Hunde trinken im Sommer zu viel Wasser auf einmal und erbrechen dann. Nicht, weil irgendwas am Wasser schlecht war, oder weil sie krank sind oder so, sondern einfach, weil es zu viel auf einmal war. Ins besondere dann, wenn sie große Schlucke nehmen, viel Luft mit Schlucken bzw. "unordentlich"/leicht hektisch trinken.

Wenn es nur das Wasser war, was wieder rausgekommen ist, war es vermutlich kurz nach dem Trinken, oder?

Ich würde mal schauen wie es ihm geht. Wenn er jetzt wieder ganz normal Essen und Trinken kann, und es ihm auch sonst gut geht, dann würde ich mir keine Sorgen machen.

Vielleicht könnte man darauf achten, dass er beim Trinken Pausen macht, in dem man ihn immer mal wieder anspricht oder ein Signal gibt, und das Unterbrechen vom Trinken dann belohnt. Er soll natürlich trotzdem seinem Durst stillen dürfen, aber halt schrittweise und nicht ganz viel auf einmal.

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Es könnte die Freude darüber sein, dass er bald aussteigen und was tolles erleben darf. Da geht die Erregung dann gerne mal hoch.

Es kann aber auch gut sein, dass er das inzwischen gelernt hat. Er denkt, dass das Bellen dazu führt, dass er aussteigen darf. Dass er es auch dürfte, wenn er das nicht macht, weiß er ja nicht. Durchs Aussitzen wird es nicht besser auf Grund des sogenannten Extinction-Burst. Wenn Hunde mit einem Verhalten, dass früher zum Erfolg geführt hat, plötzlich nicht mehr zum Erfolg kommen, dann verspüren sie Frust, was dazu führt, dass sie das Verhalten noch heftiger ausführen. So, wie wenn wir auf den Lichtschalter hauen, weil er beim ersten Mal nicht funktioniert hat.

Man könnte versuchen, das Verhalten zu verhindern. Ihr wisst ja gut, wann das Verhalten auftreten wird. Man könnte ihm zu Beispiel kurz vorher etwas zum Kauen geben, oder ihn während des Einparkens mit Leckerli füttern, so dass er gar nicht zum Bellen kommt (das hilft übrigens auch gegen Erregung). Außerdem würde es Sinn machen, ihm ein anderes Verhalten beizubringen, dass er in dieser Situation zeigen kann. Wenn wir ihm keine Alternative zum Bellen geben, kann es gut sein, dass er doch wieder damit anfängt, einfach, um sicher zu gehen, dass er auch wirklich aussteigen darf. Deswegen würde ich ihm etwas anderes an die Hand geben, mit dem er euch sagen kann "hey, lasst mich mitkommen". So könnte man zum Beispiel sobald man eingeparkt hat um einen Handtouch oder ähnliches bitten, und ihn dann rausheben. Man könnte auch ein Verhalten auswählen, dass er länger ausführen kann, so dass er es eben in der Zeitspanne zeigen kann, in der er normalerweise gebellt hat. Er könnte etwas bestimmtes mit der Pfote berühren, etwas bestimmtes anschauen oder ähnliches.

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Wo ist dein Hund denn während dem Urlaub? Vielleicht können dir die Menschen, die auf ihn aufpassen, regelmäßig Bilder schicken und dir berichten, wie der Tag so war. Das hilft mir ein bisschen, weil ich mir dann weniger Sorgen mache und weiß, dass es ihnen soweit gut geht.

Ansonsten versuche ich mich so gut wie möglich abzulenken, und Dinge zu machen, die ich mit Hund nicht machen könnte. So dass mein Gehirn praktisch auch das Gute daran sieht, mal ohne Hund zu sein. Oder auch, wenn ich Dinge mache, bei denen ich meine Hunde zwar dabei haben könnte, die aber ohne sie entspannter sind, ich nicht ständig schauen muss, wie es ihnen geht usw. Da kann man dann auch nochmal merken, dass es auch seine Vorteile hat, mal ohne sie wegzugehen.

Ich lasse meinen Hunden auch immer was da, was nach mir riecht. Die schlafen bei mir im Bett, daher kriegen sie zum Beispiel ihre Kissen mit, die riechen nach ihnen und nach mir und meinem Freund, das ist dann für sie vertraut. Wenn sie sowas haben, vermissen sie ihre Menschen meist weniger, weil sie eine Art Ersatz haben. Und zu wissen, dass sie mich weniger vermissen, führt auch dazu, dass ich sie weniger vermisse.

Und lass dir von niemanden hier einreden, dass man seine Hunde immer überall mit hinnehmen muss. Mal abgesehen davon, dass es auch schön sein kann, mal eine Pause zu haben, kann ein Urlaub für Hunde auch stressig sein. Natürlich kann man auch mit Hund Urlaub machen, beides hat seine Vor- und Nachteile. Aber wenn sie jemanden haben, bei dem sie sich wohlfühlen, ist es voll okay, ihnen diesen Stress zu ersparen.

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Ich bin irgendwie kein Fan davon, zu sagen dass Rasse XYZ geeignet oder nicht geeignet sind.

Sicher, ein 100kg schwer, schwerfälliger Hund wird ganz anders Agility machen als der durchschnittliche Border.

Ich glaube aber, dass im Endeffekt jeder Hund, der Spaß daran hat, sich dafür eignet. Man muss den Pacour eben an den Hund und seine individuelle Gesundheit anpassen.

Also ja, wenn dein Podenco Spaß daran hat, dann ist dein Podenco für Agility geeignet.

Ich denke, dass man wenig von Podencos im Agility hört, weil sie oft nicht als besonders kooperativ gelten. Wenn man einen Podenco hat, dann ist Agility vermutlich nicht das, was einem als erstes einfällt, wenn man sich eine Beschäftigung für den Hund überlegt. Also probieren viele es vielleicht gar nicht erst aus.

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Wenn es wirklich gefährlich wird:

Mit dem Rücken nach oben auf den Boden legen, einrollen (also Knie anziehen), Kopf einziehen, und die Arme über den Nacken legen. Einerseits wirkt man so kleiner und damit weniger bedrohlich, andererseits schützt man so die verletzlichsten Stellen, also Bauch und Genick.

Pfefferspray bringt nicht unbedingt was und bis man das in der Hektik benutzen kann, ist es vielleicht schon zu spät, und beim Messer muss der Hund auch so nah bei dir sein, dass es zu gefährlich wäre.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hund so über dich herfällt, dass das nötig ist, ist aber gering. Tollwut gibt es ja zum Glück in Deutschland nicht mehr.

In weniger schlimmen Fälle kann es helfen, den Blick abzuwenden, ruhig zu stehen, leise zu sein. Dann wirkt man weniger bedrohlich. Man könnte auch das Gegenteil machen (einen Schritt auf den Hund zugehen), das stoppt manche Hunde, manche fühlen sich dann aber so bedroht, dass sie dich erst Recht durch Drohen fernhalten wollen und wenn es ganz blöd läuft dann auch mal schnappen oder so.

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Es hört sich so an, als wäre die Ursache eine hohe Erregung. Gerade die Kombi aus hochspringen und dem "beißen weist darauf hin. Man muss nur im Hinterkopf behalten, dass es auch Übersprungverhalten sein kann, was aus Konflikten entstehen kann. Es könnte sein, dass der Hund zum Beispiel einerseits Kontakt möchte, andererseits aber auch irgendwie unsicher ist, und nicht weiß, was er machen soll und deswegen in dieses rumhampeln kommt.

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Ich bin mit meiner Hündin die erste Zeit gar nicht spazieren gegangen, nur in den Garten für Pipi.

Dein Welpe braucht einfach Zeit, um alles zu verarbeiten und anzukommen.

Ich habe einfach mal ein paar Dinge aufgelistet, die ich damals mit meiner Hündin gemacht habe (sie war 10 Wochen alt, als sie zu mir kam), um sie auf die Welt draußen langsam vorzubereiten

  • herausfinden, was sie gerne mag (Leckerli, Spiel, Zuneigung usw.)
  • drinnen erstmal Vertrauen zu ihr aufbauen, zum Beispiel durch Spiel, spielerisches Training oder Kuscheln (wenn sie das mag)
  • wenn Training dann gerne auch Dinge, die ihr draußen Sicherheit geben können, mit denen du sie zu dir holen kannst oder die einfach Spaß machen (sowas wie Handtouch, Rückruf, dich "fangen", Leckerlis fangen oder hinterherrennen, auf deinen Schoß krabbeln wenn sie das mag, zwischen deine Beine laufen wenn ihr das Sicherheit gibt usw.)
  • erste Reize von außen reinlassen (zum Beispiel geöffnetes Fenster) während sie Dinge mit dir macht, die Spaß machen, oder sich sonst positiv beschäftigt (Kauartikel, Leckmatte usw.) Aber nur so, dass sie sich wirklich sicher fühlt
  • grundsätzlich Vertrauen aufbauen, in dem du ihr hilfst, ihr Unterstützung gibst wenn sie doch mal Angst hat usw.
  • ggf. mit Deckentraining anfangen, das kann man später draußen nutzen, um ihr Sicherheit zu geben
  • beginnen, sie zuhause langsam an Leine und Geschirr zu gewöhnen. Zu Anfang würde ich einfach nur positive Assoziationen schaffen, zum Beispiel, in dem du das Geschirr hinlegst und dann nebendran ihren Futternapf oder einen Kauartikel oder ähnliches, noch nicht anziehen oder so, es soll einfach gute Dinge ankündigen. Irgendwann kann man sich dann zum Anziehen vorarbeiten, mit viel Belohnung, und dann dazu übergehen, ein bisschen mit der Leine durch die Wohnung zu laufen. Gerne auch da schon schöne Sachen (lockere Leine, Umorientierung, aber gerade auch bei eher ängstlichen Welpen Erkundung) belohnen
  • Ihr immer mal wieder neue Dinge zeigen, denen man auch draußen begegnen könnte (zum Beispiel Mülltüten oder Folien, Stöcke usw.) und sie diese erkunden lassen. Ganz ohne Druck (also auch ohne hinlocken oder so), für jede Annäherung belohnen, dabei die Belohnung von dem zu erkundenden Teil wegwerfen
  • Geräusche abspielen, die man auch draußen hören kann, während sie was tolles macht
  • Wenn man dann mit ausgehen anfängt, nur ganz kurz und nah, und tolle Sachen machen. Also zum Beispiel vor die Haustür gehen, kurz spielen, wieder reingehen. In den Garten gehen, ein paar Leckerli durch die Gegend werfen, wieder reingehen. Sie auf dem Arm raustragen, ein bisschen kuscheln und die Gegend beobachten, wieder reintragen. Wenn sie nicht spielen oder essen kann, obwohl es drinnen geht, war es zu viel, dann muss man langsamer machen
  • Markersignal aufbauen
  • sich mal zum Thema "Inselspaziergang" informieren. Das ist gerade für eher ängstliche und aufgeregte Hunde super, gerade wenn man einen Übergang zwischen "kurz raus und was tolles machen" und "richtigem Gassi" braucht. Dabei hat man praktisch feste "Inseln", auf denen mal tolle Dinge mit dem Hund macht, die auf dem Spaziergang verteilt sind. Für junge Hunde kann das zum Beispiel so aussehen: Vor die Haustüre gehen, dort kurz spielen. Dann wenige Schritte zum nächsten Busch, Baum, Straßenlaterne, whatever, wo schon die bekannte Decke liegt. Dort einen Kauartikel geben, mit dem sie sich kurz beschäftigen kann. Dann ein paar Schritte zum einem anderen Punkt gehen, dort ein paar Leckerli verstreuen, oder kuscheln, oder bekannte Dinge spielerisch trainieren oder was auch immer. Dann den gleichen Weg zurück, nochmal auf die Decke, nochmal spielen, wieder rein gehen und schlafen. Zehn Minuten werden für das Alter deines Welpen normalerweise empfohlen. Aber informiere dich gerne mal zum Thema Inselspaziergänge, da gibt es ganz viele Möglichkeiten und Ideen, je nachdem, was dein Hund mag
  • Um es zusammenzufassen: Ankommen lasse, Beziehung aufbauen, Vertrauen aufbauen, mit Dingen bekannt machen, die ihr draußen begegnen werden oder die ihr draußen braucht, Spaß haben, sich Zeit nehmen, und dann ganz ganz langsam damit anfangen, gemeinsam die Welt draußen zu erkunden, mit viel Sicherheit und Unterstützung

Oh, und falls ihr dann mal so weit seid, dass ihr kurze Spaziergänge macht: Verlasse dich nicht auf den Folgetrieb. Auch ein Welpe kann sich aus dem Staub machen, egal ob aus Neugier oder weil er sich zum Beispiel erschreckt hat. Das heißt auch nicht, dass die Bindung schlecht ist oder so, der Folgetrieb ist zwar oft eher da als bei einem Junghund, aber weder immer da, noch so stark, dass kommen kann was will. Wenn du ihr mehr Freiheit geben willst, dann würde ich eher Geschirr und Schleppleine empfehlen. Gerade unsichere Hunde können davon profitieren, zu wissen, viel Bewegungsspielraum zu haben um zum Beispiel gruseligen Dingen ausweichen zu können.

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Mit den Hunden überfordert?

Hallo,

ich habe schon seit mehreren Jahren ein Problem mit meinen Hunden und da meine Freunde mir keinen Rat geben können frag ich euch. Es ist mir wirklich sehr unangenehm, aber ich finde keine Lösung.

Wir haben uns vor 11 Jahren 2 Yorkshire Terrier zugelegt. Meine Eltern waren aber nie mit den Hunden Gassi, was dafür gesorgt hat, dass die Hunde nicht stubenrein wurden. Also dachten meine Eltern, man könne Sie draußen in einen Gehege, was wetterfest war einsperren. Ich war zu der Zeit noch zu klein um einschreiten zu können, da ich die Idee selber Tier quälend finde. Die Jahre vergingen und ich Begriff langsam, dass meine Freunde ihre Hunde im Haus halten und Hunde HAUStiere sind. Ich wollte meine Eltern dazu überreden mit 11, die Hunde auf einer Hundeschule anzumelden. Dies haben Sie immer abgelehnt. Sie meinten es wäre schon zu spät. Ich wollte es sogar als Geburtstagsgeschenk, weil starkes Mitleid mit den Tieren hatte. Vor zwei Jahren wollte ich es dann selber in die Hand nehmen. Hab die Hunde rein geholt und sogar einen der zwei stubenrein bekommen. Bei den anderen hat es einfach nie geklappt. Da wir die beiden nicht trennen wollten, mussten sie wieder zurück ins Gehege. Im Gehege sind sie überrings sehr laut, was verständlich ist, aber schon zu einer Menge Beschwerden unserer Nachbarschaft gesorgt hat. Das Veterinäramt kam auch schon öfters vorbei, konnte aber keine Strafen veranlassen, weil Gehege Haltung erlaubt ist.

Nun suche ich eine Lösung, ich hab keine richtige Motivation mehr zum Gassi Gehen, weil ich einfach schon zu Schreckliches mit meinen Hunden erlebt habe z. B. haben sie mal fast alle meiner Hühner getötet und der Streit mit den Nachbarn. Ich wollte die Hunde sogar ins Tierheim bringen, da sie einfach bei uns kein schönes Leben haben. Aber ich weiß, dass sie sich nicht mit anderen verstehen und sie wegen ihren Alters und Verhaltens bis an ihr lebensende dort sitzen. Ich hätte ja gesagt ich versuchs nochmal mit den Hunden im Haus, aber wir haben letztes Jahr eine Katze übernommen, so kann man es schlecht kombinieren. Auch bin ich es Leid, der einzige zu sein, der sieht, dass es den schlecht geht und eine Lösung her muss. Ich glaube sogar meine eigenen Gesundheit geht es selber nicht gut, da es mich wirklich belastet. Ich kann kein richtig einladen, da ich Angst habe, die Leute denken ich wäre ein Tierquäler. Und manchmal höre ich einfach so Hundegebelle.

Bitte greift mich nicht an, es hat schon äußerst Mut gekostet, es hier zu posten. Aber ich brauche euren Rat. Überrings meine Eltern kümmern sich gut um mich. Sie sind ganz anders zu mir, als zu den Tieren. Den Rest der Tiere, die ich hab werden gut gepflegt, es sind wirklich nur die Hunde, wo ich mir den Kopf zerbrechen. Ich hoffe ihr habt im Text bemerkt, dass ich meinen Fehler eingestehe.

LG

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So schwer das auch ist, ich glaube, dass es für die Hunde am besten wäre, wenn sie ein neues zuhause finden.

Ich weiß aber nicht, ob Tierheim die beste Alternative ist. Einerseits, weil es für Hunde sort sehr stressig sein kann, ach nicht viel anders als bei euch, andererseits weil gerade alte Hunde seltener adoptiert werden, insbesondere dann, wenn sie noch ein paar Probleme mit sich bringen. Viele Menschen wollen zum Beispiel unter anderem wegen der Stubenreinheit keine Welpen, weshalb für die dann vermutlich deine Hunde gar nicht in Frage kommen würden.

Kennst du vielleicht Menschen, die bereit dazu wären, den zwei ein schönes zuhause zu bieten? Eines, in dem die fehlende Stubenreinheit hundefreundlicher gemanaged werden kann? Wenn es jemand wäre, den du kennst, dann könntest du vielleicht auch weiterhin in Kontakt mit den zwei bleiben, sie besuchen, dich ihnen annehmen, weil du ja meintest, dass du so sehr an ihnen hängst.

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Erstmal vorweg: Es ist schwer diese Fragen so allgemein zu beantworten, da jeder Hund individuell ist und die Rasse alleine zwar schon Auswirkungen auf das Verhalten hat, aber eben noch so viel mehr mit reinspielt.

"Was mache ich, wenn ich einen Chow Chow habe, und dieser lässt sich von mir nicht bürsten?"

Bürsten kann man, wie andere Pflegemaßnahmen, gut trainieren. Es kommt immer auf den Hund an, aber im Endeffekt verbindet man die Pflege mit Dingen, die der Hund gut findet. Wenn er zum Beispiel gerne gestreichelt wird kann man ihn einmal vorsichtig bürsten, oder die Bürste nur auflegen, sich mit ihr nur nähern, oder was auch immer der Hund eben noch voll okay findet, und ihn dann streicheln. Man kann das Streicheln auch durch zum Beispiel Futter ersetzen, hauptsache es ist was, was der Hund gut findet. Alternativ zum "Bürsten ist toll" kann man zusätzlich ein Kooperationssignal aufbauen. Der Hund zeigt ein Verhalten (zum Beispiel Kopf auf etwas bestimmtes ablegen), und wird nur dann gebürstet, wenn er dieses Verhalten auch zeigt. Auch hier sollte das Bürsten immer eine gute Konsequenz für den Hund haben, zusätzlich bekommt der Hund aber noch mehr Kontrolle über die Situation, was für das Selbstbewusstsein unglaublich wichtig ist. Aber Achtung: Er sollte die Belohnung nach dem Bürsten auch nicht mega gut finden. Dann könnte es nämlich sein, dass der Hund in einen Konflikt kommt. Er möchte die Belohnung unbedingt, findet das Bürsten aber grade eigentlich blöd, und entscheidet sich dann aber dennoch für die Belohnung. Das kann den Hund stressen und dazu führen, dass er irgendwann bemerkt, dass er das, was grade passiert dich ganz schön blöd findet, und er dann eine sehr neagtive Assoziation mit dem Bürsten hat. Deswegen kleinschrittig und mit angemessener Belohnung. Zu Medical Training und Cooperative Care findet man auch ganz viel Informationen im Internet.

"Wenn er Medikamente bräuchte, aber den Kiefer nicht öffnen will, was mache ich dann am besten?"

Wenn es nur hin und wieder ist kann man Tabletten verstecken, in Käse, Wurst usw. Aber wenn man einen kleinen Schlaumeier hat, der genau weiß, dass man was ekliges versteckt hat, oder wenn der Hund regelmäßig Tabletten einnehmen muss, kann man dem Hund beibringen, diese freiwillig zu schlucken. Man beginnt, in dem man sich etwas nimmt, was der Hund gerne isst, und etwas, was er zwar isst, was ihm aber weniger gut schmeckt. Man denkt sich ein Signal aus, das man dem Hund geben möchte. Dieses Signal sagt man, gibt ihm das weniger gute Futter, dass der Hund dann isst, und markert bzw. lobt während er kaut bzw. schluckt und gibt ihm dann das bessere Leckerli. Mit der Zeit kann das weniger gute Leckerli immer schlechter werden, da der Hund weiß, dass er für das Essen eine tolle Belohnung bekommt. Man kann das zum Beispiel auch irgendwann mit leeren Kapseln oder Nahrungsergänzungsmitteln in Tablettenform üben.

"Oder was passiert, wenn ein Chow verletzt ist, aber mich nicht an sich ran lässt?"

Auch das kann man über Cooperative Care und Medical Training üben. In Ernstfällen kommt aber oft hinzu, dass der Hund Schmerzen hat und er deshalb nicht angefasst werden möchte. Da hilft es, sowohl bestimmte Management Maßnahmen (Maulkorb, fest gehalten werden,...) vorher positiv zu konditionieren als auch grundsätzlich das Medical Training zu machen. So kann man dafür sorgen, dass man selbst sicher ist, dass der Hund "ruhig gestellt" werden kann, und dass man Behandlungen sicher durchführen kann, ohne, dass zusätzlich zu den Schmerzen noch mehr Dinge passieren, die den Hund stressen. Stattdessen sind so viele Maßnahmen, die man durchführen muss, schon so positiv wie möglich besetzt.

"Und wie ist das überhaupt mit dem Tierarzt, Chows sind ja sehr auf Abstand fremden Menschen gegenüber, lassen sie sich dann überhaupt von einem Tierarzt behandeln?"

Auch da kann man super mit medical training/cooperative care arbeiten, man muss nur einen Tierarzt finden, der das mitmacht. Gerade bei Hunden, die fremden gegenüber skeptisch sind, kann es sich lohnen, sich diese Mühe zu machen.

Und ansonsten: Drauf achten, dass die Grenzen des Hundes beachtet werden. Fremde Menschen beobachten, coole Dinge in der Gegenwart von fremden Menschen machen, aber keine Interaktion erzwingen. Kein "100 Menschen an 100 Tagen" oder ein "hier, alle mal den Welpen streicheln, damit er später keine Angst vor Menschen hat".

"Was machen, wenn der Hund wirklich mal was Ernstes hat und behandelt werden muss?"

Wenn alles, was man davor so geübt hat in einem solchen Fall nichts mehr bringt und der Hund zusätzlich zur ernsten Erkrankung/Verletzung noch mehr Stress ausgesetzt wäre, kann man da auch medikamentös nachhelfen. Da man in diesen Fällen eh mit dem Tierarzt zusammen arbeitet kann man das mit diesem absprechen.

"Was mache ich überhaupt im allgemeinen, wenn er stur ist und mich gar nicht an sich ran lassen würde?"

Ich finde das Wort "stur" im Zusammenhang mit Hunden immer ein bisschen schwierig. Stur bedeutet ja eigentlich, dass man einerseits weiß, was man machen soll, und auch weiß, dass es eigentlich ganz sinnvoll ist bzw. sich lohnt, und man es trotzdem nicht macht. Einfach aus Prinzip. Hunde machen immer das, was sie in dem Moment als am sinnvollsten und besten erachten. Das Verharren auf einer Idee bzw. Meinung obwohl man vom Gegenteil überzeugt wurde ist eher menschlich, nicht hündisch. Ich würde eher selbstständig sagen. Manche Hunde finden Interaktion mit dem Menschen spaßiger als andere, und manche Hunde lösen Probleme in dem sie selbst nachdenken und nicht, in dem sie für jede Kleinigkeit ihren Menschen brauchen. Und eigentlich ist das auch gar nicht so verkehrt. Im Endeffekt ist das Ziel, herauszufinden, was der Hund gut findet und dafür zu sorgen, dass sich für ihn das Verhalten lohnt oder er es als sinnvoll erachtet, was wir in dem Moment auch wollen.

Manche dieser Hunde kooperieren weniger, wenn Druck oder Frust ins Spiel kommt, eben weil die Kooperation ihnen sowieso nicht so wichtig ist. Bei solchen Rassen mit Druck und Strafe zu arbeiten kann zwar kurzfristig zum Erfolg führen, langfristig aber eher dazu, dass der Hund immer weniger Lust auf Kooperation hat.

"Welche Schwierigkeiten kann es noch geben und wie beuge ich diese vor?"

Allem kann man nicht vorbeugen. Genetik spielt immer eine große Rolle und man kann mit der besten Grundlage nicht jedes Problem verhindern. Eine gute "Erziehung" ist kein Garant dafür, dass alles glatt läuft. Ich würde mich vorher drüber informieren, was typischerweise für die Rasse so auftreten kann (bei Züchtern oder anderen Haltern der Rasse, über Bücher, Foren usw.) und mir dann überlegen, was ich tun kann, um gewisse Situationen zu managen. Wenn zum Beispiel eine hohe Wahrscheinlichkeit für Ressourcenverteidigung besteht, würde ich von Anfang an drauf achten, dass Situationen, in denen Ressourcen in Gefahr sind, vermieden werden. Das ist wichtiger, als jedes aktive Training. Klar, man kann dem Hund dennoch zeigen, dass die Annäherung von anderen an wichtige Ressourcen was tolles sind, oder das freiwillige Abgeben von Ressourcen trainieren, aber viel wichtiger ist es, dass der Hund keine gegenteiligen Erfahrungen gemacht hat. Trainieren kann man später immer noch, negative Erfahrungen rückgängig machen ist dagegen sehr viel schwieriger. Hinzu kommt dass es einfach Hunde gibt, bei denen man im Training Grenzen erreicht, über die man nicht hinweg kommen kann, weil Genetik. Und dann ist Managment nochmal so viel wichtiger. Deswegen, das beste Vorbeugen ist das Vermeiden von Auslösern und nicht "ja ich muss dem das alles beibringen, damit er später nicht Problem xyz hat". Die Rasse findet Fremde blöd? Von Anfang an darauf achten, dass niemand ungefragt den Hund anfasst oder Grenzen des Hundes überschreitet, dass Abstand gehalten wird, anstatt dem Welpen ja so viele Menschen wie möglich zu zeigen und auf Interaktion zu bestehen. Ich kenne mich mit ChowChows nicht so gut aus, deswegen kann ich hier nicht spezifischer werden, alles, was ich sagen will, ist, dass ich mir immer erst Gedanken um Management machen würde um auslösende Situationen zu veremiden bzw. gut zu überstehen, anstatt wie versessen zu versuchen, dem Problem vorzubeugen, in dem man den Welpen auslösenden Situationen aussetzt, weil "er muss das ja lernen".

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Das hört sich sehr nach Aufregung an, wobei natürlich schwer zu sagen ist, was für Aufregung. Ist es Freude, Angst, Unsicherheit? Auf jeden Fall scheint es dem Welpen zu viel zu sein, er ist überfordert, was bei Welpen einfach sehr schnell der Fall sein kann.

Ich würde mal schauen, wie der Rest des Tages so aussieht. Es kann gut sein, dass manche Bedürfnisse vielleicht nicht erfüllt sind und der Welpe daher leicht überdreht. Wie viel schläft er? Welpen sollten so um die 20 Stunden am Tag schlafen. Wie beschäftigst du ihn in der Zeit, in der er wach ist? Bekommt er Kauartikel? Spielst du mit ihm? wie bekommt er sein tägliches Futter? Könnte er das vielleicht so bekommen, dass es Bedürfnisse erfüllt, also nicht aus dem Napf, sondern verstreut auf dem Boden, oder aus einem Futterspielzeug oder ähnliches. Man muss da eine Balance finden aus Ruhe und Beschäftigung, die sehr individuell sein kann. Jedoch braucht jeder Welpe sehr viel Schlaf, manche eben nur noch mehr als andere.

Wenn da alles stimmt kann man natürlich auch schauen, wie man das ganze draußen ruhiger gestalten kann. Wie verhält er sich denn während dem Auto fahren? Ist er gestresst? Oder ist er viel mit Beobachten beschäftigt? Dann könnte es gut sein, dass alleine schon das Autofahren zu viele Reize sind und es besser wäre, möglichst nahe an deinem Zuhause rauszugehen. Gibt es vielleicht ruhigere Ecken?

Ansonsten würde ich mal probieren, das Rausgehen erstmal mit mehr Entspannung zu verknüpfen. Gar nicht Gassi zu gehen, sondern dich mit ihm raussetzen und ihn streicheln, das scheint ihn ja zu beruhigen. Oder was zum Kauen mitnehmen und ihm das geben. Futter im Gras verstreuen und ihn das suchen lassen. Dinge die er gerne macht, aber auch eher ruhig sind. Da kriegt er auch einiges an Reizen ab, hat aber etwas, mit dem er sich beschäftigen kann. Wenn es freudige Aufregung ist, dann kann das helfen, diese zu senken, wenn es eher ängstliche Aufregung ist, kann es helfen, draußen sein positiv zu verknüpfen. Und wie schon oft gesagt wurde: Nicht zu lang und nicht zu viel. Wenige Minuten, je nachdem, wie viele Reize dort sind. Und oft sind es für den Hund viel mehr Reize als für uns. Bei uns hatte es die letzten Tage zum Beispiel hin und wieder starken Wind, da ist selbst meine einjährige Hündin schnell drüber. Die nehmen da sehr viel mehr wahr als wir. Sowas könnte natürlich auch dazu beitragen.

An der Leine laufen ohne rein zu beißen kannst du auch erstmal drinnen üben, in Ruhe, dann wird die Leine auch nicht nur mit Aufregung verknüpft. Das kann man dann so langsam aufbauen, dass man nicht korrigieren muss.

Wenn er die ersten fünf Meter normal läuft, dann kann das auch eine Information sein, dass ihm diese fünf Meter einfach reichen. Also nur viereinhalb laufen, Pause machen, entspannen, beschäftigen, Reize wahrnehmen lassen, und dann wieder zurück. Ein paar Minuten. Das reicht.

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Vermutlich musst du dich - leider - auf blöde Kommentare einstellen. "Wie, der Hund darf nicht von der Leine? Der Arme, lass ihn doch einfach laufen".

Aber ansonsten: Management. Dann bleibt beim Spaziergang eben eine Schleppleine dran, dann ist er beim Essen vielleicht in einem anderen Raum, dann wird es möglicherweise kein Hund, den man überall mit hin nehmen kann.

Und was auch immer super bei Hunden ist, die eher schwer motivierbar zur Kooperation sind: Wenn du den Hund dann mal hast, dann schreibe dir eine Liste, von Dingen, die er super gerne macht. Schnüffeln, beobachten, Tiere jagen usw. Wenn du das hast, kannst du dir überlegen, was er davon machen darf, und was eher nicht so. Die Dinge, die er machen darf kannst du dann als Belohnung einsetzen, anstatt dem typischen Futter. Für die Sachen die er eher nicht machen sollte (Tiere jagen, zum Beispiel) lässt sich vielleicht ein Ersatz finden, den man nutzen kann. Bedürfnisorientiert belohnen und nicht drauf hoffen, dass es das Leckerli schon irgendwie tut. Und versuchen von Strafen wegzubleiben. Oft wird behauptet, dass nur Strafen hilft, weil Spiel, Lob und Leckerli will er ja nicht. Und sicher, irgendwie kann man jeden Hund in den Gehorsam hemmen. Aber wenn man einen Hund hat, der eh schon nicht so gerne mit Menschen zusammen arbeitet, man diesen dann auch noch bestraft, dann hat der natürlich noch viel weniger Lust. Und wo mancher Schäferhund dann doch noch mitmacht, weil er so gerne was mit dem Menschen machen würde, Strafe hin oder her, steigt ein ChowChow dann halt aus. Und dann heißt es wieder, sie wären stur und eigensinnig. Sind sie nicht. Sie sind selbstständig. Man muss nur Dinge finden, die sie gerne mögen, damit die Kooperation sich für sie lohnt. Man könnte sich auch mit dem Konzept von fehlerfreiem Lernen auseinandersetzen, da das Ziel dieser Methode ist, eine möglichst hohe Belohnungsrate zu haben. Das macht gerade Hunden, die eben aussteigen wenn sie nicht viel Erfolg haben oder frustriert sind Spaß.

Und: Nicht jeder Hund ist so, wie es in der Rassebeschreibung steht. Also versuche möglichst offen an das ganze ran zu gehen und nicht von Anfang an zu glauben, dass der Hund eh "schwierig" sein wird. Warte ab wie der Hund sein wird und lasse dich auf ihn ein.

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