Hii, bin zwar kein homosexuellee Mann, aber eine pansexuelle Frau. Bei mir hat es sich tatsächlich auch erst entwickelt. Ich habe eine sehr verfrüht Pubertät durch, mit 6 Jahren haben meine Brüste, Intimbehaaring und mein Becken zu wachsen begonnen, mit 9 dann die erste Menstruation und mit den Hormonen kam natürlich auch das Interesse an meiner eigenen Sexualität. Um diese Zeit habe ich dann gemerkt, dass ich zwischen Junge und Mädchen keinen Unterschied mache, auch nicht zwischen allen anderen geschlechtlichen Identifizierungen und sexuellen Orientierungen. Für mich war und ist das Liebe und fertig!
Damals kannte ich mich aber mit Homosexualität etc noch überhaupt nicht aus, leider. Man wird doch so jung, gerade als Mädchen, von allem "sexistischen" fern gehalten, als ob es eine Todsünde wäre. Also wusste ich nicht wohin mit diesen Gefühlen und Verlangen und da ich schon lange eine Leseratte und Manga Fan war, habe ich begonnen Yaoi, also schwulen Manga zu lesen. Später auch lesbische Mangas und seither lese ich nichts anderes mehr. Das war das erste mal, dass ich mit Homosexualität und Sex generell in Verbindung kam und tatsächlich hat es SEHR geholfen. Es hat sich bei mir viel getan seither. Erst dachte ich, ich sei bi, dann doch lesbisch, dann endlich pansexuell und vor wenigen Jahren habe ich durch einen "smutt yaoi" entdeckt, dass ich auch ein "girlfag" bin. Also ich bin definitiv weiblich und pansexuell, fühle aber emotional und sexuell auch eine sehr starke Anziehungskraft zu schwulen Männern bzw Sex und Liebe zwischen schwulen Männern. Viele fragen dann ungläubig: "Wieso? Du wirst ja nie mit einem schwulen Mann Sex haben können, er ist immerhin schwul.", aber das möchte ich auch gar nicht, das wäre ja Heterosex und den habe und möchte ich nur mit meinem Mann. Ich lese einfach gerne diese (teils expliziten) Mangas, aber auch gerne Romane, in denen ein schwules Paar die Hauptrolle spielt. Tatsächlich habe ich mir auch schon gay Pornos und süße kurzfilme auf Youtube gekuckt. Hat viel mit Faszination zu tun, denk ich. In meiner Kindheit wurden Männer stereotypisch immer als männlich/wild (fast schon primitiv), Frauen begehrend, groß, stark, wortkark und emotionslos verkörpert. Ein Mann ist nur da, um etwas zu erledigen oder zu nehmen, zeigt seiner Frau und Kinder keine Liebe etc. Das hat mein Bild über Männer nachhaltig negativ geprägt und dadurch fasziniert mich diese Normabweichung von schwulen Männer. Mittlerweile bin ich fast 20, mit Mann und Kind, und trotzdem "entwickelt" sich heute noch vieles in meiner Sexualität und ich gehe offen mit meinem (hetero)Mann damit um. Die Bücher kennt er auch, stehen alle im Wohnzimmer Regal.
Für manche ist es natürlich von klein an, für andere ein Prozess, aber egal wie es sich zeigt, es ist immer legitim! Für mich persönlich brauche ich keine Labels mehr, ich bin keine Ware in einem Regal, das genauestens deklariert sein muss, ich bin ein Mensch, der liebt und lebt und so sollte es jeder tun dürfen! Ich hoffe ich konnte damit helfen!❤️