Grundsätzlich ist es in der Regel asozial, einfach abzuhauen.
Wenn die Frau Dich allerdings vorsätzlich oder grob fahrlässig verarscht hat, wird es spannend ...
Ich hatte vor etlichen Jahren mal was mit einer Frau, die ausdrücklich betont hat, keine Kinder mehr kriegen zu können. Ich glaube sie argumentierte sogar damit, dass sie das beim Arzt hat abklären lassen oder was machen lassen, weil sie keine mehr wollte. Nachdem wir ungeschützten Sex hatten, war sie dann aber ziemlich fix schwanger ... sie hat das Kind dann ohne mein Wissen und ohne, dass ich sie dazu gedrängt habe, abtreiben lassen, weil sie natürlich gemerkt hat, dass ich über diesen (massiven) Vertrauensbruch sehr enttäuscht und auch (mit Recht) wütend gewesen bin.
Davor allerdings war sie erstmal noch in "Ich bin grade im Krankenhaus und ..."-Stimmung.
Ob sie mir das Kind anhängen wollte, um aus unserem Verhältnis mehr als die gelegentliche Affäre zu machen oder ob sie darüber, dass sie keine Kinder mehr kriegen "kann" einfach nur leichtfertig irgendeinen verabsolutieren Käse erzählt hat, den sie so niemals hätte sagen dürfen, wenn es gar nicht wirklich stimmte, weiß ich bis heute nicht genau. Ich vermute, es war ne Mischung aus beidem - so nach dem Motto "Wird schon stimmen und wenn nicht, freut er sich im Endeffekt sicher trotzdem über das Kind."
Leute, ganz ehrlich ... Vertrauen ist Grundsatz einer jeden guten Beziehung.
Sich in so nem Fall dann aber hinzustellen und die Frau in Schutz zu nehmen, dass so eine "Kleinigkeit" doch "mal passieren" kann, ist schlicht und ergreifend Heuchelei. Man kann das "es sich nochmal anders überlegt zu haben" nicht über die Vertrauensbasis des Verhältnisses stellen .. selbst, wenn es keine Absicht war - das ist keine Grundlage für was Solides jedweder Art.
Man darf nie vergessen, dass es in so einem Fall trotzdem meist um erwachsene Menschen geht. Und zu dem Zeitpunkt, als die Frau dem Mann Halbwahrheiten oder Unwahrheiten erzählt hat, galt auch noch kein Mutterschutz ... die Schwangerschaft dann rückwirkend als einpuppende Entschuldigung für das Schwangerwerden anführen zu wollen, da die Mutter ja jetzt "ganz viel Ruhe" braucht ... come on ...
Sowas als "Kavaliersdelikt" hinstellen zu wollen, nur weil es halt die Frau war, die "knapp daneben" lag, finde ich verantwortungslos.
Es ist kein Grundrecht, es sich "nochmal anders zu überlegen", wenn selbiges gleichbedeutend mit vorsätzlicher oder leichtfertiger Verarsche ist.