Sind es Floskeln oder gelebter Respekt anderen gegenüber?
Es gibt Menschen, denen wurden diese Floskeln in der Kindheit aufgezwängt und sie wurden verbal gestraft, wenn sie sie nicht einhielten. Vielleicht von Eltern, Erziehern, etc., die selbst nicht so überzeugt davon sind, sondern die einfach nur die Auffassung übenommen haben "Das macht man so." oder "Das ist eben der Schmierstoff der Gesellschaft". Eben jene, die die "Höflichkeit" unbedingt wahren wollen und die sie so weiter geben, wie sie sie selbst vielleicht erlernt haben. Bringt ja auch den ein oder anderen Vorteil, hält man diese Regeln ein, selbst wenn es nicht von Herzen kommt.
Jetzt passiert Folgendes: Ein großer Teil dieser Menschen versucht diese Floskeln weiter so durchzudrücken, wie sie es selber gelernt haben. Ein kleiner Teil dieser Menschen, hat diese Gezwungenheit satt und versucht sich dagegen zu wehren oder nimmt sie griesgrämig hin. Das kommt beim Großteil natürlich nicht gut an. Also wird der Druck aufrecht erhalten und/oder man wird eben wieder mit Missachtung getraft. So wie als Kind schon.
Du gehörst zum kleineren Teil und ich kann durchaus verstehen, dass dich das missmutig macht.
Das war es aber noch nicht. Denn es gibt auch jene Menschen, die wirklich dankbar sind, wenn sie das Wort "Danke" verwenden und die jede kleine Geste in der Tat zu schätzen wissen. Die diese Worte nicht einfach nur sagen, sondern auch leben. Für die es nicht nur Höflichkeiten sind. Sondern für die es selbstvertändlich ist, anderen wohlwollend und respektvoll zu begegnen, selbst wenn man mal nicht auf einer Wellenlinie ist. Und diesen Menschen wurden diese Floskeln wahrscheinlich auch nicht aufgezwungen, sondern es wurde ihnen ein respektvoller Umgang mit anderen Menschen schlicht vorgelebt. So eindrucksvoll, dass sie dieses Verhalten für sich selbt ganz freiweillig übenommen haben und die ohne jeglichen Druck Worte wie "Bitte", "Danke" und "Hallo" verwenden können.
Wenn du dich an jemandem orientierst, versuche dich an die letzte Gruppe von Menschen zu halten und dir die Worte sowie ihre Bedeutung für dich völlig neu zu erschließen. Ich denke, damit fährst du besser, als dich dem Zwang zu beugen oder gegen ihn zu kämpfen. Diese Worte sollten frei von jeglichem Zwang sein.