Es gibt theoretisch eine unbegrenzte Anzahl von verschiedenen Honigsorten. Das Trachtangebot, so nennen wir Imker das Angebot an Nektar und Pollen spendenden Blütenpflanzen bzw. der von verschiedenen Honigtauerzeugern stammende zuckerhaltige Pflanzensaft, das ist die Basis, aus der der Honig entsteht.
Von einer Honigsorte spricht man, wenn der überwiegende Teil in einem Honig von einer ganz bestimmten Pflanze oder eben Honigtau stammt. Man spricht vom Leithonig. Also enthält z.B. ein Rapshonig nicht 100% Rapshonig, aber in jedem Fall deutlich mehr als 50% Anteile vom Raps. Es können aber auch Anteile von anderen gleichzeitig blühenden Pflanzen dabei sein. Löwenzahn, Kirschen, Weißdorn - da gibt es einiges.
Da im Honig immer auch Blütenpollen der verschiedenen Pflanzen enthalten sind, schaut man im Labor einfach danach, wieviele Pollen von welcher Sorte enthalten sind. Die Pollenkörner, das ist das männliche Erbgut der Pflanze, unterscheiden sich in Form, Farbe und Größe voneinander und sind einwandfrei zu identifizieren. Dann wird gezählt und das Verhältnis der Pollen begutachtet. Das ist eine etwas vereinfachte Darstellung einer Sortenbestimmung, aber so ungefähr läuft es. Je nachdem was für Begleitpollen in einem Sortenhonig enthalten sind, kann man so auch erkennen, aus welchem Land ein Honig kommt. Sonnenblumen werden in vielen Ländern angebaut, nicht nur in Deutschland, sondernz.B. auch in Indien. Unter dem Mikroskop findet man dann in einem indischen Sonnenblumenhonig auch Pollen, die von Pflanzen stammen, die eben nur in Indien wachsen und kann so die Herkunft bestimmen.
Jede Gegend und Jahreszeit hat ein unterschiedliches Angebot für die Bienen. Dazu kommt noch der Einfluß des Wetters. Z.B. stehen meine Bienenvölker im Stadtgebiet Bonn, in Bonn ist es immer ein bis zwei Grad wärmer als im Umland. Das kann bedeuten, daß im Frühjahr späte Fröste im Umfeld die Obstblüte zerstören (die fällt dann aus als Nektarlieferant), aber in Bonn fliegen die Bienen dann noch die Kirschblüten an. Ebenso kann das die Robinie betreffen, die nach der Obstblüte dran ist.
Manche Gegenden sind auch berühmt für ihre Honigspezialitäten. So die Lüneburger Heide für ihren Heidehonig, die Provence für Lavendelhonig und der Schwatzwald für Tannenhonig.
Biohonig ist keine spezielle Honigsorte, sondern bezieht sich auf eine spezielle Haltung von Bienen, die man unter dem Stichwort "artgerecht" zusammenfassen könnte. Sie ist in einer EU-Verordnung zur ökologischen Tierhaltung geregelt und wird von Imkereien umgesetzt, die von den Öko-Kontrollstellen überwacht werden. Grob gesehen, geht es darum, die Bienen in natürlichen Behausungen aus Holz zu halten, sie nicht intensiver Landwirtschaft mit ihren Pestiziden auszusetzen und bei der Behandlung von Krankheiten auf Medis zu verzichten, die Rückstände im Bienenwachs und Honig hinterlassen können. außerdem sollen die Bienen in Bio-Imkereien möglichst ihren eigenen Honig für die Überwinterung verwenden und nur zur Ergänzung mit Bio-Zucker gefüttert werden.
Das sind ein paar Infos, natürlich gibt es noch sehr viel mehr. Hoffe, es hilft ein bißchen. Die Info stammt aus unserem Bioland-Imkereibetrieb www.bundesbienen.info