Hey, ich bin Schulsanitäterin an der Berufsschule für MFA und hatte heute drei Einsätze.
1. Einsatz:
Eine Schülerin hatte sich eine alte, nicht vollständig verheilte Wunde auf dem Handrücken wieder aufgekratzt, sodass sie leicht zu bluten begann. Der Lehrer war sehr vorsichtig und hat uns Schulsanis gerufen, obwohl es nur darum ging, ein Pflaster aufzukleben.
2. Einsatz:
Wir wurden in ein Klassenzimmer gerufen, wo ein Schüler nach dem Konsum von Snus (Nikotin) nicht mehr richtig ansprechbar war, aber noch reagierte. Vor Ort haben wir versucht, ihn zu stabilisieren, und ihn schließlich mithilfe eines Stuhls mit Rollen ins Sanitätszimmer transportiert, damit er sich hinlegen konnte.
Die Lehrer waren ziemlich aufdringlich und wollten unbedingt wissen, was er genommen hatte. Der Klassenlehrer wurde zunehmend wütend, da der Schüler sich weigerte, etwas preiszugeben. Natürlich hatten die Lehrer den Verdacht auf Substanzen, aber wir mussten uns an unsere Schweigepflicht halten. Das kam wohl nicht so gut an – ich glaube, drei Lehrer mögen mich jetzt nicht mehr. Hoffentlich beruhigt sich das wieder.
Wir haben dann Vitalwerte gemessen – die waren unauffällig. Leider blieb sein Zustand unverändert: Er war weiterhin schläfrig, schwach, schwindelig und ihm war übel. Daraufhin haben wir den Giftnotruf angerufen, der uns empfohlen hat, den Notruf zu wählen.
Der RTW kam kurze Zeit später, aber das Rettungsteam war ziemlich unfreundlich und zeigte wenig Empathie. Das führte dazu, dass der Patient zwei Panikattacken hintereinander bekam. Abgesehen von einer erneuten Vitalwertekontrolle haben die Rettungskräfte nichts weiter gemacht und ihn nicht ins Krankenhaus mitgenommen, da sie die Situation nicht für stationär behandlungsbedürftig hielten.
Der Schüler durfte sich noch zwei Stunden ausruhen und wurde schließlich von seinem Bruder abgeholt. Zum Glück ging es ihm danach schon besser. Es stellte sich heraus, dass er nichts gegessen hatte und das Nikotin (30 g, ungestreckt) eine starke Wirkung auf ihn hatte.
3. Einsatz:
Die letzte Patientin war eine Schwangere in der 28. Woche mit Schwindel, Übelkeit und sehr niedrigem Blutdruck. Sie war schon zum zweiten Mal mit denselben Symptomen bei uns. Ihre Gynäkologin hatte Schwangerschaftsdiabetes ausgeschlossen, jedoch erhöhte Entzündungswerte festgestellt. Im Mutterpass und in der SAMPLER-Abfrage war nichts Auffälliges zu finden.
Hat jemand eine Idee, was sie haben könnte?
Was hätte ich besser machen können?
Ich bin offen für Verbesserungsvorschläge, falls ich in diesen Einsätzen etwas übersehen oder anders angehen hätte sollen.
Ja, das war mein Tag an der Berufsschule. Morgen geht’s dann direkt weiter mit der Arbeit. 🥲