Ich antworte als Ingenieurin:
- Elektroautos sind weniger effizient, wenn man den Gesamtweg des Stromes betrachtet. Stromerzeugung im Kraftwerk, Umspannwerke, dann der Überlandweg, wieder Umspannwerke und zuletzt der Ladeverlust des Akkus. Wenn Du einen kleinen Akku auflädst merkst Du schon, wie warm der wird. Das ist Verlustleistung.
- Die Herstellung von Elektroautos, insbesondere der Akkus setzt mehr CO2 frei, als ein Elektroauto in seiner gesamten Lebenszeit einspart. Weiterhin sind die seltenen Erden zu kostbar, um sie in Akkus zu verheizen, überdies ist der Abbau mit einer Vergiftung der Umwelt und in vielen Ländern auch mit Kinderarbeit verbunden.
- Die Lebensdauer eines Elektroautos ist zu kurz. Nach spätestens 8 Jahren ist der Akku am Ende. Der Austausch ist so teuer, dass es einen wirtschaftlichen Totalschaden darstellt. Weiterhin sind Elektroautos auch nicht für die Dauer gebaut, sondern eher wie ein Handy. Sie sind sehr digital und die Software wird wie bei einem Handy irgendwann das Auto von selbst entwerten. Wenn der Hersteller nach 5 Jahren keine Softwareupdates mehr liefert, ist so ein Auto wertlos wie ein Handy, für das es keine Updates mehr gibt.
- Ein gut gebauter Verbrenner, wie sie noch in den 1990gern und Anfang der 2000er gebaut wurden hält gut und gerne 30 bis 40 Jahre lang. Wohingegen ein E-Auto nach spätestens 8 Jahren ein Totalschaden ist. Für viele bereits nach 3-4 Jahren, wenn der Akku stark an Kapazität verliert. Meines hatte nach der Zeit nur noch 30% der anfänglichen Kapazität. Statt der versprochenen 600 km schafft es im Winter nicht einmal 100km.
- Insgesamt muss man aber die Frage stellen, ob es nicht ein komplett neues Mobilitätsangebot braucht. Frankfurt wurde nach dem Krieg als Autostadt konzipiert. Breite Straßen usw. Aber heute sind so dermaßen viele Autos in Frankfurt unterwegs, dass man zur Rush Hour eine ganze Stunde für die zwei Kilometer vom Galluspark zum Skyline Plaza benötigt.
Meine Großeltern hatten beide überhaupt kein Auto. Das war bei dieser Generation nicht üblich. Damals gab es im Ort nur den LKW der Landwirtschaftsgenossenschaft und das Polizeiauto. Der Arzt kam mit dem Motorrad. Ihr erstes Auto kauften sie erst 1955, als sie schon älter waren und jahrelang darauf gespart hatten.
1980 hatte in meiner Straße nicht jeder Haushalt ein Auto. Vielleicht 7 von 10. Mit der Zeit starben die alten autolosen Leute weg und junge Leute aus der Stadt zogen aufs Land und brachten ihre Autos mit.
Dann in den 1980gern begann der Feminismus überall durchs Land zu kriechen. Frauen wollten sich nun selbst verwirklichen, suchten sich Arbeit, schoben ihre Kinder in ein Hort ab - und kauften sich natürlich ein Auto. Bis 1990 standen dann schon doppelt so viele Autos in der Straße, weil jetzt jeder Haushalt zwei Autos hatte. In den 1990gern begannen die Leute dann für ihre volljährigen Kinder Autos zu kaufen, dann hatte bis 2000 jeder Haushalt 3 bis 4 Autos.
Und es kam ja noch ein anderer Effekt dazu. In konservativen Zeiten gab es viele Kleinunternehmen und jeder fand eine Arbeit in unmittelbarer Nähe des Wohnortes. Meine Vorfahren arbeiteten alle in Karlsruhe Durlach und konnten zu Fuß dahin laufen. Sei es Gritzner, Pfaff oder Seboldt. Aber als ich ins Berufsleben eintrat waren gerade die Grünen mit der SPD und Gerhard Schröder an der Regierung. Schröder führte das unsägliche Harz IV mit den Grünen zusammen ein. Und die verlangten, dass man Arbeit auch weiter weg annimmt, wenn man in seiner Wohnungsnähe nichts findet. Also begannen die Leute über weitere Strecken zu pendeln. Weil je nach Arbeit und Ort keine Öffis zur Verfügung standen mussten die Leute mit dem Auto fahren.
Die Grünen waren es mit der SPD zusammen selbst diejenigen, die daran Schuld sind. Sie verlangten mobile und flexible Arbeitnehmer, die auch einen Job 100 km weit weg annehmen oder ansonsten durch Hartz IV sanktioniert werden und damals alles weggenommen bekamen.
Sie haben aber nie alternative Verkehrskonzepte eingeführt. Unter den linken Regierungen seit Schröder (Merkel sehe ich als links), ließ man (wie im Ostblock) die gesamte öffentliche Infrastruktur als auch die Bahn komplett verkommen. Dabei wäre ein flächendeckender öffentlicher Nahverkehr in Verbindung mit autonomen Taxis, die entlegene Gegenden anbinden eine sachdienliche Lösung.
Ich habe zum Beispiel auch kein eigenes Auto. Und ich kotze jedes mal, wenn die Straßenbahnen hier im Schneckentempo durch die Landschaft kriechen. Im Sommer bin ich mit dem Fahrrad schneller. Warum bekommt man keinen vernünftigen öffentlichen Nahverkehr hin?
Der Individualverkehr in seiner schieren Anzahl kann keine alleinige Lösung sein. Wir brauchen eine andere Alternative. Aber das haben seit Kohl über 20 Jahre linke Regierungen komplett versemmelt.
Statt dessen haben die Linksgrünen das Steuergeld überall hin verschleudert, aber nie für sinnvolle Sachen ausgegeben. Auch heute ist das so. Deutschland hat Steuereinnahmen in Rekordhöhe. Doch die Milliarden verpuffen einfach so für linke Schwachsinnsprojekte oder werden einfach an alle Herren Länder verschenkt.
Für jeden Quatsch haben sie Geld, aber für Schulen, Bahn und öffentliche Infrastruktur ist nie etwas da.
Das E-Auto ist keine Lösung. Wir brauchen ein neues Verkehrskonzept, das nicht mehr vom Auto abhängt. Schnelle Fernverkehrszüge, Ringbahnen, die auch in der Fläche Gemeinden miteinander verbinden, Busse und autonome Taxen, damit auch alte Leute, die nicht mehr fahren können, weil sie z.B. Sehprobleme haben noch mobil sein können.
Gleichzeitig meine ich auch, dass alles auf Freiwilligkeit basieren muss. Die angebotenen Alternativen müssen so gut sein, dass man sie freiwillig nimmt. Durch künstliche Verteuerung der Autos und staatliche Plan- und Mangelwirtschaft wird man das Problem aber nicht lösen.