Vielleicht, weil du tief drinnen weißt, dass die christliche Religion eine Illusion ist, wie alle anderen Religionen auch? Dass dich das so triggert, weist darauf hin, dass es einen wunden Punkt berührt. Schließlich halten alle Gläubigen ihre Religion für die wahre Religion und lassen sich darin nicht gerne kritisieren.

Wer in sich ruht, reagiert nicht mit Zorn auf eine Karikatur. Wer aber spürt, dass sein Weltbild auf wackeligen Beinen steht, fühlt sich von jedem Spott persönlich getroffen – weil es einen wunden Punkt berührt: die Angst, dass das alles vielleicht doch nur ein (wenn auch liebgewonnener) Irrtum ist.

Genau das unterscheidet religiösen Glauben von Wissen: Wissen hält Kritik aus, weil es sich überprüfen lässt. Glaube hingegen verlangt Schutz – vor Fragen, vor Spott, vor Zweifeln. Das ist ein starker Hinweis darauf, dass es nicht um Wahrheit geht, sondern um emotionale Absicherung.

Insofern: Deine Aggression könnte ein Zeichen dafür sein, dass du ahnst, was du nicht zulassen willst. Und das ist eigentlich der spannendste Punkt – nicht die Frage, warum andere spotten (dafür gibt es tausend gute Gründe), sondern warum es dich so sehr trifft.

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Die Bibel ist aus historischer Sicht interessant. Für das "Wort Gottes" halte ich sie natürlich nicht — dafür gibt es viel zu viele Stellen, an denen sich die Bibel selbst widerspricht. Nicht gerade ein Zeichen göttlicher Verfasstheit.

Zudem inkorporiert sie nachweislich die Mythologien anderer Kulturen (bsw. Sumer = Sintflut). Zu Gewalt und Hass (zum Beispiel Völkermord in der Bibel) kann man nur sagen, dass sich hier die Denkweise eines archaischen Nomadenvolks und dessen Wertevorstellungen spiegeln. Eine normative Geltung für heute sollten vernunftbegabte moderne Menschen daraus keinesfalls ableiten.

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Weil sie von den Männern eine archaischen Hirtenkultur geschrieben wurde. Das merkt man nicht nur am Frauenbild der Bibel, sondern generell an den transportierten Moralvorstellungen, die an kaum einer Stelle mit den heutigen vereinbar sind.

Beispielhaft seien hier Körperstrafen und Todesstrafen genannt, zudem die Anweisung Jahwes zu ethnischen Säuberungen, das Töten von Kindern und die Duldung von Sklaverei.

Christen versuchen gerne, das alles zu relativieren und zu "interpretieren", aber der Bibeltext ist da eindeutig: Du musst deinen Nachbarn umbringen, wenn er samstags arbeitet. Das wird aber nicht mehr gemacht – weil auch Christen wissen, dass das antikes Vergeltungsdenken und soziale Kontrolle aus der Eisenzeit ist.

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Tendenziell nein, denn es gibt Verquickungen von christlichen Kirchen und Staat. Das wäre in einem wirklich säkularen Deutschland anders.

Beispielhaft genannt seien

  • Steuervergünstigungen,
  • staatlich finanzierter Religionsunterricht,
  • Hilfe beim Eintreiben der Mitgliedsbeträge a.k.a. "Kirchensteuer",
  • Rundfunkräte bei den Öffentlichen,
  • Querfinanzierung von Kitas, Schulen und Krankenhäusern oder
  • ein eigenes kirchliches Arbeitsrecht.

All das bedeutet Einflussnahme der Kirche auf die politische und gesellschaftliche Realität in Deutschland. Das kann (und sollte) man deutlich kritisieren.

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Auf der Seite hier über Jediismus sind ein paar Quellen und Vereine verlinkt.

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Ich antworte mal aus materialistischer Sicht. Es keinen Hinweis darauf, dass Seelen überhaupt existieren, geschweige denn vor der Geburt existieren oder eine "Wahl" haben. Die Geburt ist kein bewusst getroffener Entschluss, sondern das Ergebnis biologischer und teils zufälliger Prozesse. Niemand wird gefragt, weil es niemanden gibt, der gefragt werden könnte – das Bewusstsein entsteht erst mit der Entwicklung des Gehirns.

Dass du dich unwohl in dieser Welt fühlst, ist ein ernstes Thema, und du bist mit solchen Gedanken nicht allein. Es kann helfen, mit vertrauten Menschen oder Fachleuten darüber zu sprechen. Mir hat es damals sehr geholfen, mich von der absurden Theologie und dem katholischen Sündenkult zu befreien.

Auch wenn das Leben manchmal schwer erscheint, bedeutet das nicht, dass es keine positiven Veränderungen geben kann. Du bist hier, und das gibt dir die Möglichkeit, dein eigenes Leben so zu gestalten, dass es lebenswert wird. Du bist gut so, wie du bist!

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Es gibt so viele Widersprüche in der Bibel, dass man sich fragt: Konnten die das nicht besser editieren, oder wollten die einfach nicht?

Beispiele für einander ausschließende Passagen:

  • Genesis 1 und 2
  • letzte Worte Jesu
  • Zeugen Auferstehung
  • Dauer bis Himmelfahrt
  • Inschrift am Kreuz
  • und noch viel mehr.

Hier eine sehr aufschlussreiche Zusammenstellung:

https://konfessionen.org/widersprueche-bibel/

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Beten hilft im Sinne von Sammlung des Selbst und innerer Zwiesprache - so wie Meditation. Eine weitere, objektive "Wirkung" lässt sich allerdings nicht nachweisen oder auch nur einigermaßen sinnvoll ableiten.

Im Gegenteil: Empirische Untersuchungen wie in dem Artikel Hilft beten beschrieben, zeigen sogar, dass es schädlich für andere sein kann.

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Die geografische Nähe Galiläas zu antiken Handelsrouten sorgte für einen regen Austausch mit anderen Gebieten des Nahen Ostens und des Mittelmeerraums inklusive Nordafrika. Es ist also durchaus möglich, dass Jesus (sehr) dunkle Haut hatte. Das Neue Testament selbst sagt nichts darüber aus, ob Jesus schwarz war oder nicht.

Am wahrscheinlichsten ist, dass Jesus ein "typischer Vertreter" des antiken Galiläa war. Diese hatten unterschiedliche Hauttöne bis hin zu sehr dunklen. Jesus könnte also durchaus auch schwarz gewesen sein. Was am wenigsten wahrscheinlich scheint: das eurozentrische Bild eines weißen Jesus, am besten noch blond mit blauen Augen.

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Bereits der erste Teil der Frage sind eigentlich zwei Fragen:

  1. Gab es Jesus wirklich? (als historische Person)
  2. War Jesus der Messias/Erlöser/Sohn Gottes etc. oder gar selbst ein Gott, wie dies in der Trinitätslehre suggeriert wird?

Zu 1: In der Geschichtswissenschaft ist der Konsens: Es ist recht wahrscheinlich, dass es einen Wanderprediger aus Galiläa namens Jesus gab – auch, wenn die außerbiblischen Belege hierfür äußerst dünn sind und die Quellenlage bei Weitem nicht so überwältigend ist, wie Christen das in der Regel vermuten. Es gibt aber auch Forscher, die diese Frage ganz verneinen.

Zu 2: Zu dieser christlichen Grundüberzeugung kann man aufgrund von „Glaubenswahrheiten“ (in meiner Auffassung ein Widerspruch in sich) gelangen. Rationale Begründungen hierfür gibt es nicht. Wenn man sich also nicht dem Dogma der einen oder anderen Konfession ergeben will, hat man kaum gute Gründe, an Jesus zu glauben.

Insofern bei mir: 1 ja, 2 nein.

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Beim kerygmatischen Jesus geht es weniger um die historische Genauigkeit als vielmehr um die theologische Bedeutung von Jesu Leben, Tod und Auferstehung. Der kerygmatische Christus ist somit eine Glaubenswahrheit, die über die historischen Fakten – sofern man diese überhaupt als vorhanden betrachten kann – hinausgeht. Indem sie sich auf die Erlösungsbotschaft und die spirituelle Bedeutung für die Gläubigen konzentriert, entzieht sie sich jeder „materialistischen“ Überprüfbarkeit.

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Menschliche Gehirne suchen ständig nach Mustern. In diesen Mustern und Erklärungen finden sich häufig Agenten (Handelnde) wieder. Der Glaube an Gott ist ein solches Erklärungsmuster für Fragen, auf die unsere Vorgaben keine Antwort hatten: Warum sterben Lebewesen? Was sind Sterne? Warum bebt die Erde? Was ist ein Vulkan? Warum werden Menschen krank etc. Der Glaube an Gott ist nur der Versuch einer Kosmologie. In dem Maß, wie bessere Erklärungen gefunden werden (zum Beispiel durch empirische Beobachtungen, etwa Bakterien als Krankheitserreger und nicht Krankheit als Strafe Gottes), verlieren diese Muster an Relevanz.

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An der Stelle lässt sich ein Fleischverbot nur für nicht korrekt geschlachtete Tiere ableiten. In Levitikus und Deuteronomium wird's konkreter. Dort gibt es Listen erlaubter (z. B. Rind, Schaf, Heuschrecken) und verbotener (z. B. Raben, Dachse, Maus, Kamel, Schwein, Meeresfrüchte etc.) Tiere.

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Der Widerspruch ist unauflösbar: Gott hält sich bei den Massentötungen und Völkermorden in der Bibel nicht an seine eigenen Regeln und fordert ethnische und religiöse Säuberungen, wie zum Beispiel bei den Amalekitern und Kanaanitern, Zitat:

Schone es nicht, sondern töte Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel! 1. Samuel 15

Er greift sogar selbst in die Kampfhandlungen ein und bewirft Feinde zum Beispiel mit einem Steinhagel. An anderen Stellen will er sich einfach rächen, Beispiel: Amalekiter.

Natürlich sind diese hemmungslosen Gewaltakte mit moderner Moral unter keinen Hut zu bringen, ebenso wenig wie die Sintflut oder das Töten der ägyptischen Säuglinge. Das wissen auch Gläubige und natürlich ist das ein Problem. Die schwachen Entschuldigungen, Relativierungen und Täter-Opfer-Umkehren, die von Apologeten in diesem Zusammenhang kommen, bewegen sich meist in folgender Richtung.

So seien:

  • Gewaltakte damals selbstverständlich gewesen,
  • die biblischen Darstellungen nachträglich gefälscht worden,
  • die biblischen Darstellungen nur eine Metapher,
  • die Massentötungen „Ausnahmefälle“,
  • der Völkermord an den Kanaanitern nachvollziehbar, weil er Israel vor den kanaanitischen Religionen zu bewahren sucht,
  • die Ermordeten selbst schuld, weil sie die falschen religiösen Praktiken ausübten, 
  • die Ermordeten selbst schuld, weil sie ausreichend „Gelegenheit zur Umkehr hatten“,
  • die Ermordeten selbst schuld, weil sie hätten flüchten können, 
  • die Ermordeten selbst schuld, weil sie bei Belagerung auch hätten aufgeben können, 
  • nur etwa 3,5 Prozent der kanaanitischen Gesamtbevölkerung ermordet wurden, 
  • die Israeliten „fälschlicherweise“ davon ausgegangen, es habe einen Befehl zur Massentötung gegeben,
  • die ermordeten Kinder und Unschuldige im Grunde besser dran, weil sie beim jüngsten Gericht „nicht für die Sünde ihrer Kultur oder Religion zur Verantwortung gezogen werden können“,
  • es besser für Kinder ist, ermordet zu werden, als in einer „gottlosen“ Gesellschaft aufzuwachsen.

Es ist erschreckend, dass auch heute noch Menschen in dieser Richtung argumentieren, nur weil die Bibel nicht falsch sein "darf". In dieser Auffassung ist Genozid ok, ist Infantizid ok, ist Sklaverei ok und sind Massentötungen gerechtfertigt und wir müssten auch heute noch Amalekiter töten, wenn wir noch welcher habhaft werden könnten.

Ihr könnt euch ja selbst fragen, ob ein "allmächtiges und allwissendes" Wesen keinen besseren Weg gefunden hätte, als Frauen, Kinder und Säuglinge töten zu lassen. Letzten Endes führt dies alles nur weiter in die Theodizee.

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Kurze Antwort: Weil die Geschichte erfunden und nachträglich den Erwartungen der frühen Christen angepasst wurde.

Lange Antwort: Das liegt daran, dass die Jesus-Story den Prophezeiungen des AT ja bloß nicht widersprechen durfte. Matthäus rückt das hier aus christlicher Sicht gerade, indem er einerseits den Stammbaum Jesu nachweisen will (3 x 14 Generationen seit König David, eine Prophezeiung des Jeremia) und zweitens den Jesaja-Spruch mit "Immanuel" aufgreift.

Das kann man jetzt mit der Kategorienvermischung Personenbezeichnung-"Bedeutung" wegzuerklären versuchen, wie es ja auch hier geschieht.

Weitaus wahrscheinlicher scheint doch allerdings, dass der Zusammenhang künstlich hergestellt wurde, um Jesus als Messias zu plausibilisieren.
https://konfessionen.org/2023/12/30/heisst-jesus-immanuel-bibel/

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