Deine Theorie ist absolut einleuchtend ung klar beschrieben - und ich habe mich erwischt meine eigene, ganz persönliche Denkweise ein wenig zu lockern - deinetwegen :-))
Der Beruf den man wählt (sofern man ihn freiwillig wählt) ist oft ein sehr großer Teil deines Lebens - mal so mindestens 40 Jahre! Klar manche ändern ihren Beruf komplett von Zahnarzt zu Anwalt oder so, aber im Grunde ist es eine Wahl.
Eine Wahl zwischen dem was du sein willst, was du sein kannst (welche Ziele du erreichst) und dem was du sein wirst. Und besonders im Beruf hast du oft (als beinahe einziger Bereich im Leben) die Möglichkeit wirklich selbst zu bestimmen wohin die Fahrt geht. Ich denke, dein Verhalten während einer ganzen Zeitspanne "Karierre" sagt durchaus sehr, sehr viel über dich und deine Persönlichkeit aus.
Also kann man dem Thema "Hallo ich bin Arzt!" - grundsätzlich nicht gleich negativ gegenüber eingestellt sein, von wegen "ja toll du bist Arzt, aber WER bist du?"
Ich denke es gibt Berufe die mehr über eine Person aussagen als ihre Freizeitaktivitäten.
Und dann gibt es aber auch Berufe, liebe Gretzel, die mir persönlich nichts zu der Person sagen würden. Bei z.B. einem Versicherungsmenschen könnt ich mir keine großartig individuellen persönlichen Eigenschaften vorstellen - den Menschen müsste ich wirklich über seinen Freizeitanteil definieren.
Ein Mensch, der aber z.B. Polizist ist - ein Job für den man mehr als ein bisschen Herzblut braucht - dem würde ich ganz schnell Werte wie "Gerechtigkeitssinn, Mut, Risikobereitschaft, Beschützerinstinkt (?!)" zurechnen. So als Pauschale sozusagen ;-)
Ob ich dann mit meiner Grobdefinition richtigliegen würden - das weiß man natürlich nicht.
Fakt ist, ich interessiere mich auch immer sehr dafür was ein Mensch "macht" - also mit welchen Tätigkeiten er denn die 40 Jahre arbeitsleben rumbekommt - und ob er es denn gerne macht. Denn darüber bastel ich mir auch immer ein grobes (Betonung: oberflächlich, grob) Bild über ihn.
Wo ich dir Recht gebe:
Ein Mensch ist trotzalledem immer noch soviel mehr als nur sein Beruf. Denn da gibt es ja noch die Familie, Freunde, Liebesleben, Hobbies und Träume, die einen Menschen formen und zu dem machen was er letztlich ist.
Vielen Dank für so eine interessante Frage,
Liebe Grüße
Amy