Zeitgenössische "große Denker" dürften wohl unter anderem Slavoj Žižek, Richard David Precht und Thomas Nagel sein. Ihnen wurde das Glück zuteil, dass sie mit ihren philosophischen Überlegungen berühmt wurden und nun in Talkshows sitzen können, Bücher schreiben, die auch tatsächlich in bedeutenden Zahlen gekauft werden, oder an der Uni lehren.
Der durchschnittliche Philosophie-Student jedoch wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in seinem späteren Beruf nicht direkt mit Philosophie zu tun haben, sondern wird sehr wahrscheinlich fachfremd arbeiten und oft den Quereinstieg wagen müssen. Am Nächsten wären da noch Verlagswesen, Archiv, Journalismus, Lektorat, Museum. Doch für all diese Gebiete gibt es wiederum eigene Ausbildungen und Studiengänge, was die Berufssuche zusätzlich erschwert. Für einen Philostudenten sind daher zusätzliche, berufsrelevante Fähigkeiten, wie programmieren, BWL-Kenntnisse, sowie Praktika und ggf. ein zweites Hauptfach wie Wirtschaft, Informatik und co. zwingend notwendig, das Philosophiestudium allein bringt nämlich, außer Professor, Ethiklehrer und Mitglied in einer Ethikkommission, keinen Beruf, sondern ist primär ein Selbstzweckfach. Eventuell könnte man sich mit einer philosophischen Praxis selbstständig machen, der finanzielle Erfolg damit ist jedoch fraglich.
Aus beruflicher Sicht ist übrigens die Philosophie von der Mathematik eindeutig zu trennen. Die Mathematik hat zwar ihren Ursprung in der Philosophie, wie Im Grunde jede Wissenschaft, durch ihre quantitativen und direkt anwendbaren Gebiete, wie Statistik, Stochastik, Kryptographie etc. ist sie jedoch bedeutend berufsrelevanter als etwa die philosophischen Gebiete der Epistemologie, Ästhetik, Ontologie oder die Ethik.