Zwergspitz kastrieren?

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Da ich in Deutschland lebe, kann ich dir leider mit den Preisen in der Schweiz nicht weiter helfen.

Was die Gründe für die Kastration angeht...

Die eine Seite betrifft deinen Hund als Individuum. Egal ob Hündin oder Rüde, es kann sein, dass der Hund körperliche Probleme entwickelt, die sich durch eine Kastration beheben lassen, z.B. Tumore oder Hormonstörungen. Außerdem kann es auch verhaltensbedingte Gründe für eine Kastration geben, das wird aber idR vorher durch einen Chip getestet, ob eine Kastration den gewünschten Erfolg bringt oder das Problem sogar verschlimmern könnte. Manche Rüden reagieren ja so extrem auf den Geruch läufiger Hündinnen, dass sie permanent unter Strom stehen und fast verhungern oder auch Hündinnen, die während der Läufigkeit fast komplett die Nahrungsaufnahme einstellen, sind absolute Kandidaten für eine Kastration.

Mit der Kastration soll natürlich auch ungewollter Nachwuchs verhindert werden, z.B. wenn man ein Geschwisterpärchen/Mutter und Sohn/Vater und Tochter hält und absolut jedes Risiko ausschließen will.

Manche, die sich selbst als Tierschützer verstehen, wollen immer noch pauschal alle Hunde in Privathand kastrieren, um die Vermehrung zu unterbinden.

Es gibt aber auch Gründe, die gegen eine Kastration bei Hunden sprechen. Die beiden gewichtigsten sind, dass man normalerweise den Hund gut genug unter Kontrolle hat, um eine ungezügelte Vermehrung zu verhindern. Es passieren natürlich immer wieder mal Unfälle aber nicht in dem Maß, dass eine pauschale Kastration aller Tiere gerechtfertigt wäre. Der zweite Grund ist die Auswirkung des Hormonabfalls auf die Persönlichkeit des Hundes. Daher ist es auch gut, vor einer physischen Kastration den Hund mit dem Chip quasi zu testen. So kann man gleich sehen, ob ein ängstlicher oder aggressiver Hund nach dem Wegfall des Testosteron gelassener oder vielleicht doch noch aggressiver wird. Die Persönlichkeit kann sich um 180° drehen. Der Border Collie einer Kollegin war nach der Kastration plötzlich richtig aggressiv und hat sogar mehrfach zugebissen, eine Cocker-Hündin aus der Nachbarschaft ist seit der Kastration ängstlich als würde sie 24/7 geschlagen. Dafür hat sich der Chihuahua meiner Schwägerin kein bisschen verändert und der aggressive Dackel drei Häuser weiter ist seitdem lammfromm.

Dazu kommen natürlich noch das Narkoserisiko und ggf. Komplikationen bei der Wundheilung. Es kann passieren, dass der Hund an Gewicht zulegt und nicht mehr so aktiv/bewegungsfreudig ist, wie früher.

Am Ende muss jeder nach gründlicher Abwägung selber entscheiden, was für seinen Hund/Hunde die beste Entscheidung ist und sollte sich von niemandem da rein reden lassen, der selbst zwar viel Meinung, dafür aber umso weniger Ahnung von der Materie hat.

Vorteil Kastration:

  • Keine Läufigkeit der Hündin, kein Interesse an läufigen Hündinnen beim Rüden.

Nachteil Kastration:

  • Mögliche Inkontinenz
  • Negative Fellveränderung
  • Neigung zu Übergewicht
  • Welpen-/Junghundverhalten bei Frühkastration
  • Verhaltensänderung (Unsicherheit/Unverträglichkeit)

Wegen der Kosten musst du deinen Tierarzt fragen.

Hallo, wieso möchten viele das die Hunde kastriert werden?

Die Menschen erhoffen sich, dass die Hunde ruhiger werden, verträglicher mit Artgenossen, manche stört die Läufigkeit, andere möchten ihren Hund regelmäßig in einer Hundepension unterbringen und es nehmen nicht alle Pensionen intakte Rüden oder Hündinnen während der Läufigkeit.

Ich würde eine Hündin, die nicht unter der Läufigkeit leidet bzw. als Rüde nicht in übertriebenen Maß (keine Lebensfreude mehr oder starke Gewichtsabnahme) unter läufigen Hündinnen in der Nähe nicht kastrieren lassen.