Zu viel Empathie?
Ich habe Probleme damit, dass ich die Emotionen anderer menschen fühle, als wären es meine eignen. Ich bin recht gut darin, mich in die Lage anderer zu versetzen und ihre Emotionen und Gefühle zu deuten, aber jedes Mal, wenn ich jemanden sehe, der in emotionalem Schmerz ist, kann ich diesen Schmerz fühlen als wäre es mein eigner. Es geht so weit, dass wenn ich Serien oder Filme schaue mit einem komplexen Charakter, der einen mental breakdown oder ähnliches hat, ich pausieren muss, weil ich so überwältigt von den Emotionen bin und selbst physischen Schmerz in meiner Brust fühle.
Es fühlt sich an, als wäre ich dieser Charakter und die Emotionen sind meine eignen. Es fühlt sich zu real an. Dabei geht es nicht mal um mich. Ich bin einfach nur Zuschauer. Ich habe aber gemerkt, dass es anderen Personen nicht so geht, beziehungsweise dass sie nicht so eine starke Reaktion darauf haben. Ich habe das Gefühl, als könnte ich mich so gut in andere hineinversetzen, dass ich meine eignen Gefühle abschalte, und die der anderen Person übernehme. Ich mache das ständig und unterbewusst und es kann manchmal sehr überweltigend und anstrengend sein, weil es so viele verschiedene Eindrücke und Menschen gibt.
Ich neige auch dazu, interesse an ´schlechten´ oder ´toxischen` Menschen finde, da ich mich in ihre Lage hineinversetzen kann und dadurch zu nachsichtig werde, ich es aber auch herausfordernd finde, sie zu deuten? Ich finde Empathie ist wichtig, aber ich glaube auch, dass etwas mit mir nicht stimmt, denn meine Reaktionen sind zu stark. Es ist, als würde ich einatmen und all ihre Emotionen übernehmen und meine eigenen ausschalten. Ich kann mir nicht nur vorstellen, was die andere Person fühlt, sondern ich spüre die „rohe“ Emotion in jeder Zelle meines Körpers.
Ich finde das viel zu extrem und etwas seltsam. Wenn ich eine Person einschätze, dann mach ich das nicht wirklich durch die Mimik oder den Tonfall der Person, es ist eher so, als würde ich mich kurz auf diese Person konzentrieren und mit einem Einatmen mich so in sie hinein zu fühlen, dass ich das fühle, was sie fühlt. An hand der Emotionen die ich dann fühle, kann ich den Menschen und seinen Charakter sehr gut einschätzen. Ich denke vielleicht auch zu viel darüber nach, aber ist das normal?
Ich fange halt an, unterbewusst zu viel meiner Energie damit zu verbrauchen und unter vielen menschen zu seind, finde ich anstrengend. Ich bedanke mich für jede Hilfe im Vorraus :)
Es würde mich sehr Interessieren ob du diese Eigenschaft eher als Gabe oder Fluch bezeichnen würdest. und was ist deine eigentliche Frage?
LG
ich finde schon, dass man es gut zu seinem Vorteil nutzen kann.Auf der anderen Seite ist es allerdings auch anstrengend und ein wenig überwältigend, viele verschiedene Emotionen zu
2 Antworten
Kannst du dir den Effekt nicht zunutze machen, indem du dich mit fröhlichen Menschen umgibst? Oder funktioniert die Empathie nur bei schlechten Gefühlen? Weil dann würde ich sagen, dass du nicht das Empfinden anderer Menschen auf dich projizierst, sondern dich auf andere Menschen.
Empathie fließt aus einem offenen Herzen und öffnet Herzen.Leid wird in dieser hohen Energie sanft berührt und gemildert. Im Mitgefühl ist der Mensch gesehen, angenommen und geborgen.
Mitleid dagegen ist die Fähigkeit, sich in den Schmerz des anderen zu begeben und genau diese Frequenz anzunehmen.
Es funktioniert eigentlich bei allen Emotionen. Also wenn jemand unglaublich glücklich ist, kann ich das auch fühlen.
Nur leider begegnet einem das nicht zu oft im alltäglichen Leben. Man ist öfters mit Negativität konfrontiert, als Positivität.
Klar kann man es sich auch zu nutzen machen, in dem man merkt, von welchen Menschen man sich fernhalten sollte, aber ich finde es trotzdem irgendwie komisch, weil ich das bis jetzt noch von niemand gehört habe. Es ist auch ein wenig anstrengend, ständig Gefühle zu übernehmen, vorallem wenn man viel mit Menschen zu tun hat :(