Zögerliche Gefühle bei objektiv toller Frau?
Seit einigen Monaten kenne ich eine sehr nette Frau in meinem Alter (sind beide Anfang/Mitte 30). Sie ist nett, fürsorglich, freundlich, zuvorkommend, zieht sich hübsch an, ist stilvoll, hat eine angenehme Art, ich kann super nette Gespräche mit ihr führen und wir sind uns von der Art her relativ ähnlich.
Es könnte mehr sein, ganz abgeneigt bin ich ihr nicht. Das könnte objektiv eine Frau fürs Leben sein - loyal, freundlich, in der Heimat verwurzelt, mit netter Familie, mit passender Lebenseinstellung und etwa dem selben Umfeld (zum großen Teil gleicher Bekanntenkreis).
Wir sehen uns alle paar Tage, oft auch zufällig im relativ kleinen Ort, der Umgangston ist wertschätzend, herzlich und authentisch. Manchmal trifft man sich an Veranstaltungen oder trifft sich, um gemeinsam etwas zu unternehmen oder Events vor Ort gemeinsam zu besuchen. Wir gehen gelegentlich essen oder einfach Kaffee trinken, ich merke an ihrem Verhalten, dass sie mich wirklich mag. Das beruht auf Gegenseitigkeit und sie ist eine hübsche und liebe Frau. Ich habe sie echt total gern in meiner Nähe.
Es ist super entspannt mit ihr und ich könnte mir "mehr" vorstellen. Allerdings sind meine Gefühle komisch - ich merke zwar, dass "was ist" und dass sie mir was bedeutet, dass ich gern Zeit mit ihr verbringe und mich auf ein Wiedersehen immer freue, aber irgendwas ist in mir nicht damit einverstanden, ich habe "mein Herz nicht an sie verloren" bzw. derzeit nicht. Es sind Gefühle da, aber ich kann sie nicht zuordnen.
Was meint ihr?
Ist sie es angesichts des guten Verhältnisses wert, dass ich sie noch näher kennen lerne und dass man sich vielleicht häufiger trifft? Oder würdet ihr das "Restgefühl" in mir als Vorbehalt deuten? Warum kann ich die Gefühle, die ich ihr gegenüber habe, nicht zuordnen?
Ich war mir noch nie so unsicher wie bei ihr, warum ich bei einer Frau, die echt eine tolle Partie ist, so am Zögern bin, obwohl ich eigentlich ein offener Typ bin.
4 Antworten
Für mich bedeutet es, dass es nicht zu 100% passt.
Für Freundschaft ja, für eine Beziehung nicht, obwohl latent das Gefühl da ist, es vielleicht versuchen zu sollen.
Es klingt ein wenig danach, dass diese Dame im Beziehungssinne eigentlich 2. Wahl wäre, vielleicht weil keine andere Dame in Aussicht steht oder die Favoritin nicht greifbar ist.
Ich finde "ganz nett" reicht nicht für eine Beziehung. Auch nicht geschwisterliche Gefühle, sowas endet spätestens dann in einer Trennung, wenn man merkt, dieses und jenes passt doch nicht, das Gefühl der Liebe stellt sich nicht ein, der Andere kennt einen mit den Eigenarten gar nicht wirklich oder man will sich diesbezüglich nicht öffnen, da die Gefühle nicht stark genug sind.
Ich habe auch mal versucht, Beziehungen einzugehen, um nicht alleine zu sein und dann hat sich schnell eine innere Ablehnung aufgebaut, obwohl diese Person nett war. Für meinen Geschmack zu nett... es fehlten mir die Ecken und Kanten, das Echte.
Das war zu viel Bilderbuch und zu wenig Realität. Das berührte nur oberflächlich.
Seitdem lasse ich sowas. Es endet nur in Enttäuschung für das Gegenüber.
Liebe ist keine checkliste. Nur weil ein Mensch alle Voraussetzungen erfüllt, verliebt man sich nicht sofort. Und verlieben geht auch nicht immer gleich schnell.
Manchmal ist zögern auch ein bauchgefühl, das uns warnt. Oder wir haben Angst, weil etwas zu perfekt erscheint.
Mein Rat wäre, abwarten und schauen, dass du deine Gefühle sortiert bekommst.
Sei ehrlich und schau was daraus wird. Mir wäre es lieber, wenn jemand zu mir sagt, dass er unheimlich gern bei mir ist und das genießen will aber noch nicht weiß wo das hinführt, als jemand der nichts sagt und die Chance vergehen lässt oder sich in die Beziehung zwingt und sie für mich dann grundlos wegwirft.
Hallo!
Aufgrund deiner positiven Einschätzung solltest du doch deine Bekanntschaft vertiefen. Dein vorsichtiges Herangehen an die Situation entspringt vielleicht deiner Angst vor einer möglichen Enttäuschung, aber ohne einen Versuch wirst du es nie erfahren. Ich wünsche dir viel Glück!