Zitat von Nietzsche, das ich nicht ganz verstehe:
''Es ist eine Feinheit, dass Gott griechisch lernte, als er Schriftsteller werden wollte- und dass er es nicht besser lernte'' (jenseits von Gut und Böse, 121).
Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich das richtig verstehe und würde mich über andere Erklärungen oder Vermutungen freuen.
3 Antworten
Das ist der übliche Spott dieses Atheisten. Gott hat die Sprache der Menschen verwirrt (siehe Bau des babylonischen Turms. Babylon heißt: Verwirrung). Er kennt alle Sprachen. Laß Dich nicht mit Spöttereien ein. Das ist Torheit.
Das bezieht sich auf das Neue Testament, das in einem größtenteils relativ einfachen Griechisch abgefasst wurde und ist denke ich ein Seitenhieb auf die Idee der Verbalinspiration. Diese besagt, dass die Bibel Wort für Wort von Gott diktiert wurde.
Das neue Testament ist in einem sehr simplen Griechisch verfasst und zudem mit einer Unmenge an Grammatikfehler bestückt.
Es ist doch relativ unwahrscheinlich dass die Bibel direkt von Gott diktiert worden sein soll, aber Gott offensichtlich nur Griechsch -und zudem ein sehr schlechtes Griechisch- beherrscht.
Passt sich zu seiner gepredigten Allwissenheit.
Das schlechte griechisch ist den Aposteln (einfache unstudierte Leute zumeist) wohl eher zu verdanken. Denn Gott spricht in Zungen:
1Kor 14,2 Denn wer in Zungen redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; keiner versteht ihn: Im Geist redet er geheimnisvolle Dinge.
Immerhin stieß Nietzsche darauf, dass die Schrift für die Gläubigen so unverständlich blieb, dass sie die Jesussche Kirchenkritik darin nicht erkennen können.
"Man bringe sich nur ins Gedächtnis, was allmählich aus dem Christentum unter der Selbstsucht des Staates geworden ist. Das Christentum ist gewiß eine der reinsten Offenbarungen jenes Dranges nach Kultur und gerade nach der immer erneuten Erzeugung des Heiligen; da es aber hundertfältig benutzt wurde, um die Mühlen der staatlichen Gewalt zu treiben, ist es allmählich bis in das Mark hinein krank geworden, verheuchelt und verlogen und bis zum Widerspruche mit seinem ursprünglichen Ziele abgeartet."
Friedrich Nietzsche, "Schopenhauer als Erzieher"