Zahlt man die Quellsteuer auch auf ETF-Verkäufe?

1 Antwort

Jetzt hab ich aber gelesen, dass die auch auf Gewinne beim Verkauf von ETFs

Quellensteuer zahlt man für Gewinne die an der Quelle anfallen. Wenn du ETF verkaufst und Gewinne machst, dann kann ein anderes Land keinen Anspruch darauf erheben. Wie den auch?

Und wie ist es zB in Ländern wo es (unter bestimmten Voraussetzungen) keine Kapitalertragssteuer gibt, wie in der Schweiz. Wenn man dort lebt und einen ETF in Deutschland verkauft, muss man dann trotzdem Steuern in Deutschland zahlen?

Kapitalertragssteuer und Quellensteuer sind zwei verschiedene paar Dinge. Kapitalertragssteuer zahlst du nur in dem Land, wo du steuerpflichtig bist und das ist meist wo man lebt. Wenn du in der Schweiz lebst und deine ETF in der Sahara verkaufst, musst du dennoch Steuern in der Schweiz zahlen. Sonst würde einfach jeder ein Depot im Ausland machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Börse, Aktien, Optionen, P2P, Krypto, Steuern

Deepspace69 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 23:24

DANKE! 

Genau so hab ich es seit Jahren eigentlich auch gedacht, jetzt hat mich das nur stutzig gemacht.

Deshalb Entschuldigung, ich möchte dich nicht diskreditieren und bin dir echt dankbar für die Antwort, aber bist du dir zu 100% sicher? Hast du die Quelle da gelesen bzw. kannst du dir vorstellen was die meinen mit 

" Die Quellensteuer im Volksmund ist also die ausländische Steuer, die zusätzlich zur Kapitalertragsteuer auf deine Gewinne im Ausland erhoben wird. Dazu zählen Zinsen, Dividenden aus Fonds und Einzelaktien, aber auch Gewinne aus dem Verkauf von ETFs"

?

Weil ich check das nicht, ich dachte auch immer, dass Quellsteuer nur für Dividenden und eben alles berechnet wird, was aus dem Ding Ertrag abwirft, aber Verkaufsgewinne was anderes wäre...

Es macht jetzt halt einen großen Impact, denn die Schweiz hat (unter Auflagen) 0% Kapitalertragssteuer und wenn man auf den Verkauf von ETFs keine Quellsteuer zahlt und auch nur in der Schweiz steuerpflichtig ist, auch wenn man sein Depot bspw in Deutschland hat und das Fond domizil in Irland ist, hieße das ja dass man dennoch 0% auf den Verkaufsgewinn zahlt oder?

0
Nakaron209  06.08.2024, 23:36
@Deepspace69
aber auch Gewinne aus dem Verkauf von ETFs"

Ich habe Kenntnisse über das Deutsche und Österreichische Steuersystem, aber davon lese ich zum ersten mal und meine Praxis Erfahrung zeigt euch eine ganz andere Seite. Quellensteuer für Dividenden werden mir auch in den Auszügen immer angezeigt, aber für ETF gab es nie Abzüge. ETF intern kann es Sie geben, aber hat nichts mit unseren Verkäufen zu tun.

1
Deepspace69 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 23:42
@Nakaron209

Mhm okay. Shiiiiit. Weißt du wen man bei sowas fragen kann? 🙈 Steuerberater oder Anlageberater oder gibt es aucb etwas nicht so kostenintensives so a la "Verbraucherhotline" oder sowas?

Ich mein klar ich könnte auch iwie einfach paar ETFs testweise verkaufen wenn ich in die Schweiz gezogen bin, hab nur schiss iwie dass ich was übersehe oder falsch mache :/

0
Nakaron209  06.08.2024, 23:55
@Deepspace69

Wenn du bereits Vermögenswerte hast und in ein anderen Land ziehst, beachte die Wegzugsbesteuerung.

In Österreich sind ETF bereits beim Konsumentenschutz angekommen und klären auch Steuerfragen auf. Zumindestens auf Ihren Webseiten. Nur wie das in der Schweiz, weiß ich nicht. Gerade in Österreich ist es sehr komplex ETF im einem ausländischen Depot zu halten, da hier unterjährig steuern auf Gewinne innerhalb der Fondsebene versteuert werden müssen. (ausschüttungsgleiche Erträge)

Die Frage ist, ob das im Schweizerrecht auch solche Konstrukte gibt. Am einfachsten wäre es, wenn du alles auf ein Schweizer Depot packst. Ich nehme dann mal an, das der Broker für deine korrekte Steuerabfuhr verantwortlich ist, wie in Deutschland und Österreich auch. Ansonsten wirst du an einem Steuerberater nicht vorbei kommen.

Bevor ich einen Steuerberater hatte, habe ich Seiten gesehen, wo man sich Steuerberater buchen konnte. Am besten nimmst du dir direkt einen aus der Schweiz. Die kennen sich da besser aus.

1
Deepspace69 
Beitragsersteller
 07.08.2024, 00:17
@Nakaron209

Oh shit, Wegzugbesteuerung? Gibts das auch für private Depots? Dachte das ist so ne Sache für Unternehmen 🙈 Bzw wann fällt sowas an? Also wenn man jetzt aus Deutschland in die Schweiz geht in dem Moment wo man seinen Wohnsitz bzw seine Steuerpflichtigkeit ändert oder da wo man die Vermögenswerte umzieht?

Schweizer Banken haben mich bisher iwie von den Konditionen her nicht so überzeugt :/ die großen wie UBS oder CS (ok inzwischen same 😄) sind so eingestaubt, kompetent und kundenfreundlich wie die DB, die Neobanken sind noch zu neu für langjährige Erfahrungswerte und bei den refinalen Banken hab ich 0 Durchblick. Schade dass sich die ING 2009 aus der schweiz zurückgezogen hat :( Bin mit meinem Deutschen Broker eig zufrieden, besonders wenn es echt keinen Unterschied macht ob D oder S (also von Steuern her). Fun fact: wenn man in der schweiz aktien hält muss man sogar eig noch die Stempelsteuer extra zahlen 🙄

Schweizer Steuerberater macht eig am meisten Sinn, hast Recht...

0
Nakaron209  07.08.2024, 01:33
@Deepspace69

Hab mir gerade paar Artikel von deutschen Steuerkanzleien durchgelesen und tatsächlich gelten diese in der Regel nur für Unternehmen oder muss bestimmte Vorraussetzungen erfüllen müssen. In Österreich gelten Sie für alle. Ist für deutsche Steuerpflichtige eine Interessante Lücke. Wieder was gelernt :)

0