Wurde Putin der schwarze Gürtel im Judo aberkannt?

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Das war nicht im Judo, sondern im Taekwando.

Der Gürtel wurde ihm nicht aufgrund von sportlicher Leistung verlieren, sondern ehrenhalber. Das heißt, er hat ihn nicht aufgrund einer Prüfung oder ähnliches bekommen, sondern als Ehrensymbol. Daher kann man ihm den Gürtel auch wieder wegnehmen, wenn er aus Sicht der Organisation diese Ehre nicht mehr verdient hat.

Einen Gürtel, der aufgrund einer Prüfung oder sportlichen Leistung verliehen wurde, könnte man nicht einfach so aberkennen. Das wäre beim Judo übrigens auch nicht anders.


liquorcabinet 
Beitragsersteller
 06.03.2022, 17:48

Alles klar, dann habe ich es richtig verstanden. Kann nur nicht nachvollziehen, wieso er den schwarzen Gürtel ehrenhalber bekommen hat, schließlich ist das doch nochmal ein ganz anderer Sport, diesen Gürtel sollte man sich doch mit Können verdienen?

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summersweden  06.03.2022, 19:38
@liquorcabinet

Grundsätzlich bekommt man Gürtel beim Taekwondo oder auch beim Judo grundsätzlich über Prüfungen. Sie zeigen das Wissen und Können des Trägers. Allerdings gibt es bei beiden auch Gürtel, die bloß verliehen werden können. Normal werden diese verliehen, wenn man sich besonders für den Sport einsetzt und ein Vorbild für die besonderen Werte der Kampfkunst ist. Ein Komitee entscheidet, wer diese Ehre verdient hat.

Ehrengürtel machen sehr wohl Sinn. Sie sind wie eine Auszeichnung für besondere Verdienste. Das gibt es auch außerhalb des Sportes. Da es sich bei diesen Ehrengürtel nicht um dieselben Gürtel handelt, die man durch Prüfungen erwerben kann, ist auch offensichtlich, um welche Art von Gürtel es sich handelt.

Warum Putin diesen Gurt verliehen bekommen hat, weiß ich nicht.

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Japans Judo-Verband will dem russischen Präsidenten Wladimir Putin den sechsten Dan aberkennen, um so gegen die Invasion der Ukraine zu demonstrieren.
Das Kodokan-Judo-Institut in Tokyo verlieh dem russischen Präsidenten bei seinem Besuch in Japan im Jahr 2000 den sechsten Dan des „Kodokan-Judo“.
Viele Stimmen fordern Aberkennung von Putins Dan
Während seines Besuchs sagte Putin: „Wenn ich zum Kodokan komme, habe ich ein Gefühl des Friedens, als wäre ich zu Hause.“
Seit Russland  die Invasion der Ukraine gestartet hat, gab es mehrfache Aufforderungen, dem russischen Präsidenten den sechsten Dan zu entziehen.
So auch Kaori Yamaguchi, eine olympische Judo-Medaillengewinnerin und ehemaliges JOC-Vorstandsmitglied, die den siebten Dan des Kodokan-Judo innehat, sagte: „Die Lehre von Jigoro Kano Sensei lautet: ‚Wenn du einmal Macht erlangt hast, nutze sie, um Gutes für die Welt zu tun‘.“
„Im Lichte dieser Lehre sei Putins Machtgebrauch auf diese Weise unzulässig, ein definitives No-No. Er ist kein Judoka“, so Yamaguchi.
Der russische Präsident ist ein Bewunderer von Yasuhiro Yamashita, einem renommierten Judoka, der 1984 bei den Olympischen Spielen in Los Angeles eine Goldmedaille gewann und derzeit Vorsitzender des Japanischen Olympischen Komitees (JOC) sowie Chef des Gesamtjapanischen Judoverbandes ist.
Aberkennung ist unwahrscheinlich
Die Forderung, der Judo-Verband solle gegen den russischen Präsidenten vorgehen, hat die Funktionäre verblüfft, darunter auch Yamashita, der sagte: „Ich bin nicht so gut mit Putin befreundet, wie alle denken.“
Eine Aberkennung ist allerdings unrealistisch. Selbst Shizuo Matsumoto, alias Shoko Asahara, der die religiöse Sekte Aum Shinrikyo anführte und später für den Sarin-Gas-Anschlag auf die Tokyoter U-Bahn 1995 und andere Verbrechen hingerichtet wurde, wurde nicht seines Dan-Rangs enthoben.
Der Internationale Judo-Verband (IJF) zog am 27. Februar  Putins Status als Ehrenpräsident zurück.

liquorcabinet 
Beitragsersteller
 06.03.2022, 17:46

Ihm wurde doch aber ein schwarzer Gürtel entzogen? In einem anderen Bericht las ich übrigens von dem achten Dan-Gürtel, jetzt steht hier was vom sechsten. Überall steht was anderes 🙄

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verreisterNutzer  06.03.2022, 18:16
@liquorcabinet

Der entzogene Gürtel war jener vom Taekwondo. Das ist eine ganz andere Kampfkunst und diesen Gürtel hatte er ehrenhalber (ohne technische Prüfung und ohne jemals TKD trainiert zu haben) erhalten. (Frag mich nicht, warum es soetwas gibt...)

Ein Verband kann nur den Gürtel entziehen, den er auch verliehen hat. Es gibt bei jeder Kampfkunst mehrere Verbände, so auch beim Judo. Das Kodokan Judo Institut (Tokyo) hatte ihm den 6.DAN im Kodokan-Judo verliehen.

Der Internationale Judoverband (IJF) verlieh ihm den 8. Dan im Judo.

Die niederen DAN-Grade erhält man in Prüfungen aufgrund der gezeigten Leistungen. Zugelassen zur Prüfung wird man nur, wenn man auch die entsprechende charakterliche Reife aufweist. Dir nützt dein ganzes technisches Können nichts, wenn Du nicht auch die charakterliche Reife aufweist, denn die meisten Kampfkünste dienen auch der Persönlichkeitsentwicklung. Um als Judoka anerkannt zu werden, solltest Du also auch deren moralischen Werte teilen.

Die höheren DAN-Grade (ich glaube ab 5.DAN) kann man auch ohne technische Prüfung erhalten, wenn man sich z.B. um den Verband verdient gemacht hat, also in irgendeiner Weise den Judo-Sport gefördert hat.

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Judo, tekwando, Karate, das ist Sport mit Ehre. Hat man die nicht, ist der gurtel weg


liquorcabinet 
Beitragsersteller
 06.03.2022, 15:28

Aber hat man den nicht durch einen Kampf errungen? Serena Williams könnte man ja auch nicht im Nachhinein einen Pokal wegnehmen.

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Er muss nun ein verpflichtendes Sondertraining absolvieren, wo er absichtlich falsch trainiert wird und nachweisen muss, dass er das vorher für den schwarzen Gürtel gelernte verlernt. Damit hat er nicht mehr die Voraussetzungen, den Gürtel zu tragen.